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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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ausgeschaltet haben. Bei der noch verbleibenden Zeit lässt das nicht viele Möglichkeiten zu.«
    »Das ist mir klar.«
    »Ich habe keine Zeit für Subtilität. Es wird direkt zugehen. Vermutlich sehr gewalttätig.«
    Mallowes hob die Hand. »Ich brauche keine Details. Hauptsache, es wird erledigt. Falls ja, erhalten Sie das Fünfzigfache Ihrer normalen Bezahlung. Falls nicht, ist unsere Geschäftsbeziehung beendet.«
    »Sie sind ein echter Alles-oder-Nichts-Typ. Das hat mir noch nie an Ihnen gefallen - außer natürlich, wenn ich das >Alles< bekomme.«
    Mallowes war nicht in der Stimmung, ihren spöttischen Ton zu tolerieren. »Erledigen Sie es«, bellte er. In diesem Moment fiepte der Rauschprojektor dreimal.
    Mit bemerkenswerter Geschwindigkeit und Beweglichkeit - für einen Mann seines Alters - bückte sich Mallowes und steckte das Gerät ein. Er stand wieder aufrecht, bevor der Eindringling um die Ecke biegen und sie sehen konnte.
    »Wenigstens hat sie braunes Haar«, stellte Agnes fest. »Ich bin ziemlich sicher, sie hatte braunes Haar. Aber war es nicht lockig?«
    »Darum geht es doch wirklich nicht, meine Liebe. Ist das Aussehen relevant, wenn man über eine der größten Wissenschaftlerinnen der Geschichte spricht?«
    Ein braunhaariger Mann in einer Kurierjacke kam um die Ecke. Er hatte beide Hände in die Jackentaschen gestopft und wirkte nicht im Mindesten an den Exponaten interessiert, denen er nicht einen Blick zuwarf.
    »Beeindruckend«, stellte er fest und blieb mit leicht gespreizten Beinen stehen, und Mallowes fühlte die Spannung, die durch den Körper des Neunankömmlings lief. Er zuckte mit dem Kopf und Agnes stand langsam auf.
    »Ja«, bestätigte Mallowes, »das sind sie. Höchst bemerkenswerte Wissenschaftler.«
    »Nicht die«, erwiderte der Neuankömmling. »Ihr beide.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine, wie gekonnt ihr das Gespräch wieder aufgenommen habt, so, als wäre all das mittendrin nie passiert. Das Problem ist nur«, erklärte er und blickte dabei langsam zwischen Mallowes und Agnes hin und her, »es ist passiert.«
    »Ich weiß nicht...«
    »Versteht mich nicht falsch. Es ist ein gutes Gerät. Das Problem daran ist bloß: Die Leute, die es gebaut haben, wussten auch, wie man es neutralisiert. Also haben sie Ihr Gerät auf den Markt gesetzt und dann über diskretere Kanäle eine Methode in Umlauf gebracht, mit der man den Schild knacken kann. Natürlich zum zehnfachen Preis. Eine hübsche Geschäftsidee, erst die Krankheit und dann die Medizin zu verkaufen. Eine Weile seid ihr damit durchgekommen, weil kaum jemand die Medizin besitzt. Aber ein paar von uns eben doch.«
    Mehr brauchte Mallowes nicht zu hören. Er täuschte vor, sich nach vorne werfen zu wollen, gerade so, dass der Mann zuckte, dann stürzte er sich in den Korridor hinter ihm. Der Mann versuchte, die Waffe in seiner Tasche zu ziehen, aber Agnes war schneller. Sie warf sich auf ihn und die beiden rangen auf dem Museumsboden.
    Mallowes war klar, dass der Kampf nicht lange dauern würde. In einem fairen Kampf hätte Agnes eine Chance gehabt, aber der Sicherheitsdienst des Museums würde den Kampf bemerken und eintreffen, bevor sie fliehen konnte. Das würde sie eine Weile aus dem Verkehr ziehen. Innerlich fluchte er. Dies zwang ihn, den dritten Namen auf seiner Liste zu benutzen.
    Aber zuerst musste er entkommen.
    Er verließ die Sammlung schnellen Schrittes. So sehr es ihm auch missfiel, er war gezwungen, den Laufsteg zur Treppe zu benutzen. Es blieb keine Zeit, auf einen Lift zu warten.
    Der Steg schien unter seinen Schritten zu schwanken. Plötzlich verstärkte sich der leichte Luftzug der Klimaanlage zu einem regelrechten Wind. Mallowes Beine wirkten wie aus Gummi.
    Er hatte die Treppe fast erreicht, als donnernde Schritte ihn zurückspringen ließen. Das niedrige Geländer des Laufstegs schlug gegen seine Oberschenkel, und einen kurzen Moment lang sah er sich hinüber kippen und fünf Stockwerke hinabstürzen. Doch er fing sich noch rechtzeitig. Zwei Sicherheitsleute rannten an ihm vorbei und Mallowes stieg die Treppe hinab.
    Er ging so schnell er konnte, ohne zu laufen. Die Wachleute würden Agnes bald erreicht haben, und falls der Kurier noch lebte, würde er reden.
    Agnes ließ ihn besser nicht im Stich.
    Er folgte der zunehmend schmaler werdenden Treppe, auf deren letzten Biegungen ihm leicht schwindlig wurde. Aber dann stand er endlich wieder auf dem Teppichboden der Eingangshalle.
    Der Ausgang war direkt

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