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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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vor ihm. Niemand außer dem Kartenkontrolleur stand zwischen ihm und der Freiheit. Die Wachen mussten auf den Tumult reagiert haben.
    Er ging los, eine Hand in der Tasche, um sein Komm zu greifen und den nächsten Anruf zu tätigen. Sobald er draußen war.
    Zu seiner Rechten hörte er den hellen Glockenton eines eintreffenden Aufzugs. Dem Klang folgte eine St imm e.
    »Das ist weit genug, Senator.«
    Wäre es nur die Stimme eines Wachmanns gewesen, hätte Mallowes sie ignoriert. Aber der Schock des Wiedererkennens, die Überraschung, gerade diese Stimme hier zu hören, ließ ihn abrupt stehen bleiben. Er drehte sich um und blickte in den Lauf eines Revolvers in der Hand Heather GioAvantis.
    Seine Schultern sackten. Die Vorstellung einer Million Erniedrigungen, die ihn jetzt erwarteten, flutete durch seine Gedanken und schaffte es doch nicht, die Revolvermündung zu verdrängen.
    In der anderen Hand hielt GioAvanti eine kleine Parabolantenne. Eine lange Nadel ragte wie ein Stilett aus ihrem Zentrum. Er wusste sofort, was das war.
    GioAvanti folgte seinem Blick. »Ein sehr nützliches Gerät«, bemerkte sie. »Durchdringt Rauschfelder wie Sonnenlicht eine Fensterscheibe.« Sie lächelte - Mallowes fand es nicht im Mindesten attraktiv. »Man muss nur wissen, in welche Richtung man es halten muss.«
    Der zweite Aufzug traf ein. Der Kurier trat heraus, bis auf eine blutende Wunde unter einem Auge unverletzt. Zwei Wachleute, die die gefesselte und bewusstlose Agnes trugen, folgten ihm.
    GioAvanti sah zu ihr hinüber. »Ich hoffe, sie wacht bald auf. Wir haben eine Menge zu besprechen.« Dann drehte sie sich wieder zu Mallowes um. »Aber bis dahin wird es sicher auch nicht langweilig.«
    Staatsschutz, Zeitweiliges Hauptquartier, Genf, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    20. Dezember 3134
    Der Tag der Wahl brach mit dicht bewölktem Himmel an. Heather wünschte, sie hätte gewusst, was Mallowes und seine Begleiterin aussagten, aber kaum hatte sie die beiden festgenommen, da hatte sie auch schon wieder fortgemusst. Jonah versprach, sie zu benachrichtigen, falls das Verhör irgendetwas erbrachte, das für ihre Seite der Untersuchung wichtig war. Also war sie in ihr improvisiertes Hauptquartier zurückgekehrt.
    Duncans Miene strahlte, als er sie durch die Türe kommen sah. »Paladinin GioAvanti! Wo waren Sie? Ich habe Informationen über acht Gruppierungen, deren Name mit >Stone< beginnt, eine Veränderung in der Führungsgruppe der Brüder des Blutes, Gerüchte über Sturmhammer-Einheiten mit Kurs auf Terra...«
    Sie wandte sich um und hörte zu ihrem Schrecken, wie ihre Knie knirschten. Sie war sechsundvierzig und hatte seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen -und sie spürte ihr Alter.
    »Ich habe nur sehr wenig Zeit und noch weniger Geduld«, erklärte sie so freundlich sie konnte. »Ich will nichts hören, was nichts mit der Kittery-Renaissance zu tun hat. Alles andere - und ich meine wirklich alles andere - kann warten.«
    »Ja, Paladinin.«
    »Haben Sie irgendetwas über die Renaissance?«
    »Nein, Paladinin.«
    »Dann suchen Sie etwas.«
    Der Anblick des abziehenden Duncan war fast so erfreulich wie der Ausdruck auf Mallowes' Gesicht, als er sich in der Museumshalle zu ihr umgedreht hatte.
    Sie hastete in den Konferenzraum, wo Rick San-tangelo in einer Hand einen Compblock hielt, in der anderen ein kleines Kommgerät, und versuchte, mit dem Ellbogen auf einer Computertastatur zu tippen.
    »Was soll das heißen, es gibt noch ein Lagerhaus, von dem Sie nichts wussten? Wie können Sie eines Ihrer eigenen Lagerhäuser verlieren?« Er wartete auf eine Antwort. »Es interessiert mich nicht, ob Sie die Hallen kaufen oder mieten! Von mir aus könnten Sie den Lagerraum stehlen! Passen Sie gefälligst auf, wo Sie Ihre Waren lagern!«
    Heather streckte mit nach unten gedrehten Händen die Arme aus und bedeutete Santangelo, sich zu beruhigen. Der Ritter bemerkte die Geste, und sein Tonfall klang nun etwas weniger schneidend.
    Während er weitertelefonierte, nahm sie ihm den Compblock aus der Hand und sah seine Notizen durch. Die Truppenverfügbarkeit für den kommenden Morgen. Es war wenig, doch es musste genügen.
    Kurz darauf beendete er das Gespräch, legte auf und atmete tief durch. »Sie ahnen nicht, wie froh ich bin, Sie zu sehen.«
    Sie blickte in seine blutunterlaufenen Augen und das fiebrige Gesicht. »Ich glaube, ich kann es mir vorstellen. Wie viel Zeit haben wir?«
    »Knapp über zwölf Stunden.«
    »Und wie viel

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