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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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Kessel trat vor, um Lakewood zu antworten, und präsentierte sich von Kopf bis Fuß als Edelmann. »Betrachte sie als eine Möglichkeit, einander besser kennen zu lernen«, erklärte er freundlich. »Wir erfahren etwas übereinander, und darüber, wen unsere Kollegen für geeignet ansehen, Exarch zu werden. Dieses Wissen wird uns helfen, über unsere endgültige Stimme zu entscheiden.«
    Zumindest war das mit Sicherheit Kessels Plan, dachte Jonah. Er wusste, dass Kessel so viele vorläufige Abstimmungen wie möglich wollte. Je mehr Zeit er hatte und je besser er die Meinung der anderen
    Paladine einschätzen konnte, desto größer war seine Chance, ein Bündnis zu schmieden, mit dem er den Kandidaten seiner Wahl zum Exarchen machen konnte. Bei dieser Wahl handelte es sich mit ziemlicher Sicherheit um Kelson Sorenson.
    »Hat jemand von euch einen Antrag für das Konklave?«, fragte Thaddeus Marik.
    »Ja«, meldete sich Drummond. »Ich beantrage, dass wir mit der Kandidatenfestlegung und den vorläufigen Abstimmungen beginnen.«
    »Wir können keine Kandidaten festlegen, solange das Konklave nicht vollständig ist«, widersprach Mandela.
    »Dann beantrage ich, dass wir mit der Debatte und den vorläufigen Abstimmungen beginnen«, erklärte Drummond ungerührt - zumindest noch.
    »Unterstützt«, verkündete Kessel.
    Es wurde Zeit. »Bevor wir über den Antrag abstimmen«, sagte Jonah, »möchte ich etwas klarstellen.«
    Fünfzehn Köpfe drehten sich in seine Richtung. Jonahs gesammelte Beiträge zu Ratsversammlungen konnten schätzungsweise fünf Seiten füllen. Heute würde er diese Menge vermutlich noch vor der ersten Abstimmung verdoppeln.
    »Ja?«, fragte Kessel.
    »Ich möchte nur sichergehen, dass vor der Abstimmung Zeit für Erklärungen ist.« Ein Raunen lief durch die Reihe. Nicht nur, dass Jonah das Wort ergriffen hatte, offenbar wollte er sogar noch mehr sa-gen. Inzwischen wussten alle Paladine, womit er in der letzten Zeit beschäftigt gewesen war, und sie alle hatten ihre Vermutungen darüber, was er sagen wollte. Die Spannung im Saal stieg.
    »Selbstverständlich«, bestätigte Kessel. »Gibt es noch andere Fragen oder Klarstellungen? Gut. Dafür?« Der Saal hallte wieder von Jas. »Dagegen?« Stille.
    Vierzehn Paladine gingen zu ihren Plätzen und setzten sich fast synchron.
    »Dann lasst uns anfangen.«

Industriegebiet, Genf, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    20. Dezember 3134
    »Ich sehe Leute vor uns«, meldete Santangelo Heather GioAvanti über die Befehlsverbindung. »Sie könnten bewaffnet sein.«
    »Oder Zivilisten«, antwortete Heather. »Denkt an eure Befehle: nur Sachschäden, kein Feuer auf Personen, auch nicht als Antwort auf gegnerischen Beschuss.«
    »Verstanden, kein Antwortfeuer«, bestätigte Santangelo. »Ich kann allerdings nicht behaupten, dass mir das gefällt.«
    »Wir versuchen hier, einen Aufstand zu verhindern, nicht, einen anzuzetteln«, erklärte ihm Heather. »Haben wir genug Sprengladungen für alle Ziele?« »Es wird reichen.«
    »Gut. Sieht aus, als hätten wir in dreißig Sekunden Kontakt.«
    Die dritte Lagerhalle dieses Morgens - auf Koss' korrigierter Liste von zehn - lag vor ihnen. Eine Rechtskurve, dann geradeaus zum Tor. In diesem Teil der Stadt waren die Straßen enger und die schweren Schritte des BattleMechs brachten den Straßenbelag zum Bersten. Zusätzlicher Sachschaden, aber sie war sicher, nach der Wahl würde der neue Exarch, wer immer es sein würde, ihn vergüten.
    In der Nähe der Halle war eindeutig Bewegung zu erkennen. Heather fragte sich, wie lange sie ihre Politik des Gewaltverzichts würde durchhalten können.
    Ihre Füße bearbeiteten die Pedale, sie zog die Spinne um die Kurve. Der leichte Mech war eine schnelle Maschine, kein riesiger Koloss wie ein Atlas oder ein wuchtiger Nahkämpfer wie ein Tomahawk, sondern ein leicht bewaffneter Sprinter, darauf angelegt, schnell vorzustoßen, die Lage auszukundschaften und ebenso schnell wieder zu verschwinden. In Heathers Augen machte ihn das zu einer ausgezeichneten Führungsmaschine, da ein guter Schlachtplan nicht davon abhängen sollte, dass der Kommandeur selbst eingriff.
    In der Enge der Genfer Straßen waren der FuchsPanzerwagen, das Shandra-Scoutfahrzeug und die Schweberäder der Miliztrupps alle schneller als die Spinne. Santangelo und Koss fuhren voraus, und Heather markierte die Hallenwand mit einem Laserschuss, um ihnen eine Orientierungshilfe zu geben. Die Miliz blieb vor dem Gebäude

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