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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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dreißig Tonnen wütender Mech wollten auf ihm landen. Er rannte, als wären alle Teufel der Hölle hinter ihm her. Heather sank wieder abwärts, fing den Sturz mit den Sprungdüsen ab und spurtete aus der Gasse.
    »Deckung!« Als sie um die Halle kam, schlugen brauner Staub und weißer Qualm aus der Lagerhalle.
    »Alles gesichert, keine Verluste«, meldete Santangelo. »Auf eurer Seite ist es ein wenig heiß geworden?«
    »Könnte man sagen«, antwortete Heather. »Jemand bei der Renaissance denkt nach. Die Minenkette war nicht für Koss und den Shandra bestimmt, sondern als Köder für mich.«
    »Sieht aus, als wärst du ein größerer Fisch als erwartet. Zum Nächsten auf der Liste?«
    »Zum Nächsten«, bestätigte sie.
    »Ich habe die kürzeste Route auf der Karte markiert.«
    »Die gefällt mir nicht«, stellte Heather fest. »Die Renaissance weiß ebenso gut wie wir, wo ihre Waffendepots liegen. Und inzwischen weiß sie auch genau, wo wir sind. Sie können sich denken, wohin wir unterwegs sind, und sie kennen den schnellsten Weg von einer Halle zur nächsten.«
    »Und wie sieht unsere Lösung dafür aus?«
    »Wir überschlagen diese und greifen stattdessen die Nummer 5 auf der Liste an, bevor wir zur 4 umdrehen. Das wird sie verunsichern.«
    »Keine Ein wände«, stimmte Santangelo zu. »Einen Moment... hier. Ich habe Ziel 5 markiert und zwei mögliche Wege ebenfalls.«
    »Wir nehmen beide. Ich und du im Fuchs nehmen den einen, die Miliz und der Shandra die andere.«
    »Du teilst deine Einheit? Das hat General Custer am Little Big Horn den Hals gekostet.«
    »Das und fünftausend Sioux«, gab Heather zurück. »Die Kittery-Renaissance hat keine fünftausend Soldaten, und wir wollen es ihnen nicht zu leicht machen, unsere Bewegungen vorherzusagen. Ausrücken.«
    »Keine Spur von den Eindringlingen«, meldete Hansel. »Inzwischen müssten sie hier sein.«
    Er zielte mit panzerbrechenden Raketen die Straße vor der vierten Lagerhalle hinauf und hatte Lasergeschütze in den Häusern auf beiden Seiten der Straße postiert, die der Mech herabkommen musste, um die Halle anzugreifen. Damit würde er die Einheit der Paladinin im Kreuzfeuer in Stücke schneiden.
    Es war die einzige Chance. Er hatte so ziemlich alles an diesem Punkt zusammengezogen, was die Kittery-Renaissance an Panzerabwehrwaffen besaß. Eigentlich hatten sie bis zum Abschluss der Operation überhaupt nicht mit einem Mech gerechnet, und dessen Erscheinen hatte das Zeichen für den Abzug sein sollen.
    Aber heute lief gar nichts nach Plan.
    Im Befehlsstand verfolgte Cullen Roi die eingehenden Meldungen der anderen Posten.
    »Wir haben Gegner an zwei Positionen«, stellte Norah fest und markierte sie auf der Karte. »Möglicherweise hat sie eine größere Streitmacht im Einsatz, als wir zunächst vermutet haben.«
    »Könnte sein«, sagte er. »Was mich mehr interessiert, ist, warum sie überhaupt in diese Richtung unterwegs ist.«
    Norah deutete auf die Position des vierten Lagerhauses. »Könnte es sein, dass sie von diesem Lager nichts wissen?«
    »Glaube ich nicht. Eher nehme ich an, das soll uns täuschen.«
    Das fünfte Lager leuchtete auf der Karte auf. »Aha, da sind sie.« Er rief den Commander vor Ort über Funk. »Wie ist die Lage?«
    »Wir werden angegriffen. Ein Trupp Soldaten, unterstützt von einem Mech und Fahrzeugen.«
    »Könnt ihr halten?«
    »Nur ein paar Minuten.«
    »Haltet sie, so lange ihr könnt. Ich schicke Verstärkung.«
    Cullen schaltete zu Hansel um, der in seinem Hinterhalt auf einen Angriff wartete, der nie kommen würde. »Sofort zum fünften Depot, bei Donnitz. Lass die langsameren Einheiten zurück, wenn es sein muss. Der Feind ist dort. Greif ihn an. Alle Einheiten, Nachschub so schnell wie möglich umlagern. Das ist alles.«
    Er sah auf die Uhr. Eigentlich hätten die Aufstände erst in einigen Stunden losbrechen sollen. Naja,
    sein Morgen war gerade durchs Klo gespült worden, da machte es ihm nichts aus, anderen den ihren ebenfalls zu verderben.
    Halle der Paladine, Genf, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    20. Dezember 3134
    In der Halle der Paladine debattierten Anders Kessel, David McKinnon und Tyrina Drummond. Drummond schien jedes Wort der Verfahrensregeln der Republik auswendig gelernt zu haben, aber Kessel wirkte ebenso wie McKinnon entschlossen, sie bei einem Fehler zu ertappen. Jonah Levins Erinnerungen an die vorherige Wahl waren nicht allzu genau. Soweit er sich entsann, hatten die Paladine damals

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