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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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angefangen«, stellte der Phantompaladin fest.
    Redburn setzte sich an den Schreibtisch und seufzte müde. »Aber es lässt sich unmöglich vorhersagen, wann sie fertig sind. Es fehlt immer noch ein Mitglied des Konklaves.«
    »Ah ja. Heather GioAvanti ist noch unterwegs, um Aufständische zu jagen. Oder potenzielle Aufständische.«
    »Haben deine Leute irgendwelche Neuigkeiten darüber?«
    »Meine Leute?« Der Phantompaladin zuckte die Achseln. »Wir haben zwei mögliche Agenten Haus Liaos abgefangen, die offenbar geplant hatten, einen biochemischen Kampfstoff in der Halle freizusetzen; einen Trupp Kommando soldaten von Des Drachen Zorn, die Genfs Haupttrividsender besetzen und zum Abstrahlen draconischer Propaganda zwingen wollten; und eine Jadefalken-Kriegerin, die so heftigen Widerstand geleistet hat, dass sie gestorben ist, bevor wir herausfinden konnten, was zum Teufel sie hier eigentlich wollte. Oh, und ungefähr fünfzehn nach Devlin Stone benannte Gruppierungen liefern sich vor dem Regierungspalast eine Straßenschlacht. Aber ich mache mir wegen keinem davon Sorgen.«
    »Nicht?«
    »Nein. Mich beschäftigen nur die Leute da draußen, deren Pläne wir nicht kennen.«
    Halle der Paladine, Genf, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    20. Dezember 3134
    Jona betrachtete die Anzeige auf dem großen Schirm über dem Platz des Exarchen. Momentan waren sechzehn Paladine in der Halle anwesend, und in dieser ersten Probeabstimmung hatten bisher dreizehn von ihnen ihre Stimme abgegeben. Es hätte ihn nicht überrascht, dreizehn verschiedene Farben auf dem Schirm zu sehen.
    Die Anzeige enthielt keine Namen, nur farbige Lichter. Laut Tyrina Drummond war diese Anonymität eine weitere Vorkehrung Devlin Stones. Paladine, die herausfinden wollten, wer bei den Probeabstimmungen vorne lag und wer zurückgefallen war, musste sich mit seinen Kollegen unterhalten und die Namen hinter den Farben von ihnen erfragen.
    Laut Drummond sollte das die Kooperation und Kommunikation zwischen den an der Wahl beteiligten Paladinen fördern. Jonah neigte eher zu dem Verdacht, dass der Gründer der Republik ein übertrieben optimistisches Bild von der menschlichen Natur gepflegt hatte.
    Bis jetzt redete niemand mit irgendjemandem anders über was auch immer. Jonah aber wusste, dass sich das bald genug ändern würde. Dafür würde er sorgen.
    Momentan blinkten sieben Farben auf dem Schirm, ein Regenbogen aus sechs Farben mit je zwei Punkten, und ein dunkelvioletter Einzelpunkt. Während er den Schirm betrachtete, verdoppelte sich der violette Punkt, und ein einzelner türkiser erschien. Zwei weitere Stimmen waren eingegangen.
    Jonah sah sich die Ansammlung der Lichter noch etwas an, dann stimmte er für Maya Avellar. Er kannte und respektierte Avellar seit dem Ende des Kurraginfeldzugs, und auch wenn sie möglicherweise etwas aggressiver war als die ideale Kriegerin, ihr Mut und ihre Integrität standen außer Frage.
    Sobald er seine Stimme abgegeben hatte, erschien ein weiterer einzelner Lichtpunkt, diesmal in Chartreusegrün.
    Die blinkenden Lichter leuchteten nun konstant. Alle momentan in der Halle anwesenden und angemeldeten Paladine hatten abgestimmt. Tyrina Drummond stand auf und trat ans Pult, um zu verkünden, was sie bereits alle wussten: »Paladine, die Probeabstimmung ist beendet. Die Debatte ist eröffnet.«
    Aus dem Augenwinkel sah Jonah, wie Anders Kessel Anstalten machte, sich zu erheben, doch als Jonah aufstand, ließ er sich wieder auf seinen Platz fallen. Die Spannung im Saal stieg.
    »Paladin Levin hat das Wort«, stellte Drummond fest.
    Jonahs linkes Knie zitterte leicht, was ihn mächtig ärgerte. Er hatte auf Kurragin einen Selbstmordangriff angeführt. Er hatte auf Kyrkbacken einen anderen Mech zerstört, obwohl seine Maschine nur noch ein einziges funktionsfähiges Bein besaß. Auf Elnath war er durch Artilleriebeschuss abgesprungen. Und hier, in einer großen Festhalle, umgeben von fünfzehn Leuten, die ihm - so hoffte er zumindest - nicht nach dem Leben trachteten, zitterte sein Knie, weil er eine Rede halten wollte. Es war einfach lächerlich.
    »Meine Mit-Paladine«, verkündete er mit einer knarzenden Stimme, die ihn an seinen Großvater erinnerte. »Ich möchte euch ein paar Informationen mitteilen.«
    Er spürte ihre Blicke auf sich und hörte nicht eine einzige Tastatur klappern. Niemand schickte Nachrichten hin und her, während er sprach. Er hatte ihre volle Aufmerksamkeit. Seltsamerweise beruhigte ihn

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