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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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Unsinn.
    Das wird eine lange Wahl. Ich wünschte, wir könnten sie schnell hinter uns bringen, damit ich zu dir nach Hause zurückkommen kann... aber irgendwie habe ich meine Zweifel, dass sich dieser Wunsch erfüllen wird.
    Hotel >Duquesne<, Genf, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    26. November 3134
    Der Morgen graute bereits, als Gareth Sinclair am Haupteingang des Hotels >Duquesne< aus dem Taxi stieg. Ehrlich gesagt zog er das >Clermont< vor, in dem seine Familie normalerweise abstieg, oder jedes beliebige einer ganzen Reihe anderer Hotels, die nicht im Scheinwerferlicht der Genfer Politik standen. Doch sein Landungsschiff war verspätet eingetroffen, es war nass, neblig, zwei Uhr früh, und Gareth hatte nicht die Kraft, jetzt quer durch Genf nach einem Bett zu suchen. Falls es je einen Zeitpunkt gab, auszunutzen, dass das >Duquesne< permanent Zimmer für Ritter und Paladine frei hielt, die sich geschäftlich in Genf aufhielten, dann heute.
    Der Regen hatte Gareth bereits am Raumhafen empfangen, und als er den Taxifahrer bezahlte, fiel er noch immer. Warmes, gelbes Licht fiel verschwommen aus der Empfangshalle des Hotels auf den nassen Bürgersteig und Gareths Koffer, die der Fahrer in eine Pfütze gestellt hatte.
    Er fragte sich, ob das eine politische Aussage gewesen war, oder ob nur das miserable Wetter und die Uhrzeit den Mann mürrisch machten. Er vermutete Letzteres, gab ihm aber trotzdem ein Trinkgeld. Der Wagen verschwand in einer Fontäne von Spritzwasser, die Gareth und sein Gepäck traf.
    Eindeutig eine politische Aussage, schloss Gareth. Da fährt ein Mann, der der Republik der Sphäre die Schuld für irgendetwas gibt, und das lässt er deren Vertreter spüren, wo immer er die Gelegenheit dazu bekommt.
    Das war in diesen unruhigen Zeiten leider kein vereinzeltes Phänomen. Mit einem leisen Seufzer nahm Gareth die Koffer und ging mit leise platschenden Schritten ins Hotel.
    Zu seiner Überraschung genügte die Dienstuniform eines Ritters der Sphäre, um den Portier des Hauses aus seinem Büro hinter dem Empfang hervorzuholen. Gareth vermutete, dass versteckte Kameras den Hoteleingang überwachten, denn es gab keine direkte Sichtlinie zwischen seinem Büro und dem Eingang.
    »Willko mm en in Genf, Sir Ritter!« Der Portier war ein kleinwüchsiger Mann, dessen rote Jacke mit genug Goldschnüren und -knöpfen verziert war, um selbst die volle Ausgehuniform eines Paladins in den Schatten zu stellen. Das fehlende Haar auf seinem glatten Schädel machte er durch die luxuriöse Breite eines perfekt frisierten und gewachsten Schnurrbarts wett. »Benötigen Sie nur für heute eine Unterkunft oder für einen längeren Zeitraum?«
    »Ich bleibe mindestens bis nach der Wahl in Genf.«
    Der Portier strahlte ihn an. »Ja, Sir. Bitte geben Sie dies dem Herrn am Empfang und er wird alles Notwendige regeln.«
    Gareth wusste von dem Arrangement des Hotels mit der Republik, aber das hatte ihn noch nie daran gehindert, zumindest den Versuch zu unternehmen, für sich selbst zu zahlen. »Ich habe ein Konto bei der Banque du Nord. Sie können den Zimmerpreis...«
    Der Portier winkte ab. »Nein, nein, nein. Es ist dem >Duquesne< eine Ehre, der Republik gefällig zu sein, und wir machen dabei keinen Unterschied zwischen den Dienern der Republik.«
    »Ja, ja«, seufzte Gareth. Vielleicht konnte er seine Koffer selbst tragen und sich damit etwas von dem Unbehagen befreien, das er der kostenlosen Unterbringung wegen verspürte. »Danke. Ich werde...«
    »Emil!«
    Das Wort begleitete einen kalten Luftzug, der von den zufallenden Türflügeln des Hoteleingangs kam, gefolgt von schnellen, klickenden Schritten durch die Halle. Bevor sich Gareth umdrehen konnte, rauschte Heather GioAvanti an ihm vorbei und umarmte den Portier. Dann trat sie einen Schritt zurück und musterte den Mann von Kopf bis Fuß.
    »Lieber Himmel, Emil, es ist lange nach Mitternacht. Gönnt dir dieses Hotel denn gar keinen Schlaf?«
    Das Antwortlächeln des Portiers war von freundschaftlichem Wiedererkennen und echter persönlicher Zuneigung geprägt. »Nicht, wenn die gesamte Sphäre für die Wahl nach Genf kommt, Paladinin GioAvanti.«
    Jetzt erst bemerkte Heather GioAvanti Gareth und wandte sich zu ihm um, um ihn ebenfalls in das Gespräch einzubeziehen. »Lord Gareth, ich hätte wissen müssen, dass du ebenfalls hier absteigst. Wir hätten uns ein Taxi teilen können. Hat Emil...«
    »Mir ein Zimmer besorgt? Ja.« Ihm war bewusst, dass er sich steif

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