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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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anzustrengen, bis Ende des Jahres fertig zu werden.«
    »Das habe ich auch gesagt, bei dem einen Mal, als er es erwähnt hat. Aber er hat nur etwas davon gemurmelt, dass er das Problem vor die richtigen Leute bringen musste, und mich dann ignoriert.«
    »Sein Problem.« Henriks Gedanken rasten. Er erkannte das Potenzial der Sache und das beinahe schon garantierte Interesse seines Gönners. Betont beiläufig erwähnte er: »Vielleicht könnte ihm meine Abteilung helfen. Wenn du bei Gelegenheit einen Blick darauf werfen würdest, woran er da arbeitet... Nur genug, dass ich mir ein ungefähres Bild machen kann...«
    Sie warf ihm einen schlauen Blick zu. »Und dann wärest du ganz furchtbar hilfreich, er wäre dankbar, und du könntest deine Horde von Fürsprechern um Victor Steiner-Davion erweitern.«
    Nicht wirklich. »Schlaues Mädchen. Was meinst du? Tust du mir den Gefallen?«
    »Manchmal läuft das Terminal noch, wenn er einschläft«, sagte sie. »Ich kann nichts mit den Dateien machen - das darf ich nicht, und außerdem wüsste er es sofort, wenn ich irgendetwas anrühre -, aber es kann mich niemand daran hindern, mich daran zu erinnern, wenn ich zufällig etwas sehe, oder?«
    »Nein«, bestätigte er. »Das kann keiner. Du könntest es sogar aufschreiben.«
Pension Flambard, Genf, Terra Präfektur X, Republi
Regierungspalast, Genf, Terra Präfektur X, Republi
Prospect Mons, Kurragin Konföderation Capella
Pension Flambard, Genf, Terra Präfektur X, Republi
Paladin Jonah Levins Büro, Genf, Terra Präfektur X
Industriegebiet, Genf, Terra Präfektur X, Republik
Glossar

Pension Flambard, Genf, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    26. November 3134
    Jonah Levin wohnte seit seinem ersten Besuch in Genf als frisch gebackener Ritter der Sphäre in der kleinen Pension Flambard in der Rue Simon-Durand. Bei jenem ersten Besuch hatte er sie zufällig aus dem Hotelverzeichnis am Raumhafen herausgesucht, da er sich keinen Aufenthalt in einem teuren Haus wie dem Hotel >Duquesne< leisten konnte, das ohnehin nicht seinem Stil entsprach. In der Pension Flambard hatte er dagegen eine Unterkunft gefunden, die nicht nur seinem Geldbeutel entsprach, sondern auch seinen Nerven wohl tat.
    Damals hatte er gerade erst eine lange und schwierige Genesungszeit beendet gehabt, und sich dadurch gleichzeitig vorzeitig gealtert gefühlt und - konfrontiert mit dem Glitzer und der Aktivität des diplomatischen Parketts in Genf - schmerzhaft jung und provinziell. Die kleine Größe und das zeitlose Äußere der Pension hatten ihn beruhigt, dass auch in seinem neuen Leben noch Platz für Dinge blieb, die weder hochtrabend noch einschüchternd waren.
    Deshalb war er der Pension bei allen späteren Besuchen im Solsystem treu geblieben, auch nachdem er wohlhabender geworden war und erfahren hatte, dass das Hotel >Duquesne< Rittern und Paladinen der Republik traditionell keine Rechnung ausstellte. Das alte Haus und der gemütliche Stil gefielen ihm, und Madame Flambard war nicht nur die Diskretion in Person und hatte absoluten Respekt vor seiner Privatsphäre, sie kannte in der Zwischenzeit auch all seine Wünsche, ohne dass er sie auszusprechen brauchte. Er sah keinerlei Veranlassung umzuziehen.
    Heute erwartete ihn Madame persönlich am Empfang. Passend zum restlichen Ambiente des Hauses wirkte das Äußere des Empfangs sorgfältig antik. Auf dem polierten Holz des Tresens stand eine Messingklingel neben einem handschriftlichen Gästebuch und getrockneten Blumen in einer Porzellanvase. Doch der Schein konnte trügen, und in diesem Fall tat er es: Jonah wusste, dass die Pension Flambard über eine hochmoderne Kommanlage und leistungsstarke Datenverbindung verfügte. Aber Madame zog es vor, die Technik zu verstecken, und für Jonah, der zumindest die Illusion, nicht allzeit verfügbar zu sein, genoss, machte dies einen Teil des Charmes ihres Hauses aus.
    »Es ist schön, Sie wiederzusehen, Monsieur Levin«, begrüßte ihn Madame. »Möchten Sie Ihr gewohntes Zimmer?«
    »Falls es nicht schon belegt ist«, bestätigte Jonah. Durch das noch immer lückenhafte HPG-Netz war es schwierig, im Voraus zu buchen. Man konnte sich nie sicher sein, dass eine Nachricht den Empfänger rechtzeitig und komplett erreichte.
    Madame lächelte. »Als ich hörte, dass Exarch Redburn die Wahl angesetzt hat, habe ich mir gesagt: >Monsieur Levin wird uns besuchen kommen<, und habe Ihren Namen auf die Reservierungsliste gesetzt.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte er mit

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