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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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und unbeholfen anhörte, aber daran konnte er jetzt nichts ändern.
    Sie schenkte ihm ein wärmeres Lächeln als das des Portiers. Gareth konnte kaum glauben, dass dies dieselbe Frau sein sollte, die er zuletzt gesehen hatte, als sie die Regierung Woodstocks und die Leichte Eri-dani-Reiterei zurechtgestaucht hatte. Das offene Haar und das freundliche Lächeln ließ sie weit jünger wirken, und er fragte sich, welches Gesicht die wahre Heather GioAvanti repräsentierte.
    »Ohne Emil wäre ich verloren gewesen, als ich das erste Mal nach Genf kam«, erklärte sie. »Davor war ich nicht einmal auf Terra gewesen.«
    Gareth erinnerte sich, was er von Heather GioA-vantis Werdegang wusste, und insbesondere an das Gerücht, dass sie nach der Ernennung zum Paladin mit ihrer Familie gebrochen hatte, damit niemand ihr einen Interessenskonflikt vorwerfen konnte. Er fragte sich, ob dieser Wechsel ein Schock für sie gewesen war, mit einem Schlag von einem Leben unter Söldnern zu einer der siebzehn mächtigsten Personen in der Republik der Sphäre.
    »Es muss eine erstaunliche Erfahrung gewesen sein«, meinte er. »Ich erinnere mich, wie beeindruckt ich bei meinem ersten Besuch von allem war.« Er verzichtete darauf hinzuzufügen, dass er damals kaum den Kinderschuhen entwachsen gewesen war.
    »Oh, das war es«, bestätigte sie. »Aber Emil hier hat sich rührend um mich gekümmert, und seitdem steige ich nur im >Duquesne< ab.«
    Sie verabschiedete sich höflich vom Portier, dann machte sie sich auf den Weg zum Empfang. Gareth folgte ihr. Sie trugen sich ein und erhielten ihre Zimmerschlüssel. Sie war im fünfzehnten Stock untergebracht, er im zweiundzwanzigsten.
    Im Aufzug fragte Gareth: »Wohnen die meisten Paladine hier?«
    »Manche«, antwortete sie. »Die meisten? Ich glaube nicht. Tyrina Drummond wohnt hier, das weiß ich, und Otto Mandela auch. Von den anderen weiß ich es nicht. Ein oder zwei haben das ganze Jahr über feste Wohnungen. Appartements in der Stadt, Ferienhäuser in den Bergen, etwas in der Art. Anders Kessel hat Zimmer praktisch über dem Versammlungssaal der Paladine. Er würde wahrscheinlich sogar im Versammlungssaal schlafen, wenn das ginge.«
    »Haben Sie je daran gedacht, eine feste Unterkunft zu kaufen?« Er würde es möglicherweise tun, falls er es je zum Paladin schaffte. Das Geld seiner Familie machte dies auf jeden Fall möglich.
    »Eigentlich nicht. Ich konnte es mir ziemlich lange nicht leisten, und jetzt, da ich es könnte, wüsste ich nicht, wozu. Ein Zimmer ist ein Zimmer. Außerdem«, lächelte sie ihn an, »ist das >Duquesne< perfekt dazu geeignet, Augen und Ohren offen zu halten. Wenn ich hier absteige, kann ich ganz Genf kommen und gehen sehen.«
    Großer Ballsaal des Hotels >Duquesne<, Genf, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    26. November 3134
    Der Empfang des Exarchen fand am Vorabend der Eröffnung des Wahlkonklaves im Großen Ballsaal des Hotels >Duquesne< statt. Auf den Straßen um das Hotel waren Trividreporter und Holografen auf der Jagd nach Bildern der wichtigsten Männer und Frauen der Sphäre für die Massen. Emil der Pförtner war in seinem Element. Er begrüßte jeden, der kam, mit Namen, als sie auf dem Weg zum Empfang durch die Lobby des Hotels kamen.
    Alle, von den Reportern über die Hotelangestellten bis zu den Regierungsbeamten, beschwerten sich über den Zeitpunkt der Wahl. Normalerweise war die letzte Novemberwoche ein einziger langer Feiertag. Aber aus Gründen, die er für sich behielt, hatte der Exarch gerade für diesen Termin die Wahl angesetzt. Und da der Exarch befahl, dass gearbeitet wurde, wurde auch gearbeitet.
    Der Regierungspalast der Republik verfügte über mehr als einen Saal, der groß genug für den Empfang gewesen wäre, aber vermutlich, überlegte Jonah, konnte seine Küche nicht mit der des >Duquesne< mithalten, die immerhin fünf Sterne verliehen bekommen hatte. Die Tische im Ballsaal des Hotels waren mit exotischen Gerichten von zwanzig verschiedenen Welten gefüllt, begleitet von einer gewaltigen Palette an Getränken, von Northwind-Whisky, der sich wie Feuer durch den Rachen brannte, bis zu klarem Wasser aus Quellen, tief in den Granitbergen Terras selbst. Der Exarch nahm wahrscheinlich an, ein Überfluss an Speisen und Getränken werde helfen, die unvermeidliche Spannung zu mildern.
    Jonah hoffte, dass Damien Redburn damit richtig lag. Es war schwer genug, die siebzehn Paladine mit ihren Adjutanten, sonstigen Stäben und dem

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