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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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Unterholz. Der Panzer kam abrupt zum Stehen, als ihm ein Baumriese den Weg versperrte. Er ruckte zurück und drehte, um das Hindernis zu umfahren, gerade als eine Raketensalve der Kyrkbacken-Miliz seine dünne Seitenpanzerung traf. Der Panzer erstarrte und ein großer Rauchkringel stieg aus der offenen Luke im Dach.
    Eine Stimme am Boden brüllte: »Sie ziehen sich zurück!« Es war der Sergeant des Trupps, der von seinem Auftrag zurückgekehrt war.
    »Lasst sie«, befahl Jonah.
    Er betrachtete seine Munitionsanzeige. Eine ein-rohrige Wegwerf-Raketenlafette mit fünfzehn Geschossen. Eigentlich hätten es zwei sein müssen, aber die zweite Wegwerf-Lafette hatte sich bei näherem Hinschauen als leer herausgestellt, und keine der wiederholten Anfragen der Miliz nach einem Ersatz hatte Erfolg gehabt. Sobald sie verschossen waren, blieb ihm nur noch der mittelschwere Laser und was immer zwanzig Tonnen Stahl für die Moral tun konnten.
    Ein Fernmeldeteam traf mit einer Feldverbindung ein. Endlich, dachte er. Die Techs stöpselten das Kabel in die Buchse an der linken Ferse des Mechs und die Positionsanzeige verzeichnete ein Signal.
    Die Nachrichten, die er dadurch erhielt, klangen nicht gut. Nur etwa ein Drittel der Soldaten, mit denen er am Morgen aufgebrochen war, waren noch in Kontakt. Der Rest war verschwunden, vermutlich außerhalb seiner effektiven Befehlsreichweite. Oder tot.
    »Alle Einheiten, Bericht«, befahl er über die externe Verbindung.
    Einer nach dem anderen meldeten sich die Überreste seiner Kompanie.
    »Trupp Eins, fünfzig Prozent effektiv, besitzen nur noch persönliche Munition.«
    »Trupp Zwo, keine schweren Waffen mehr. Zehn Prozent Verlust.«
    »Trupp Drei. In Stellung, in der Leitung und bereit.«
    Danach Schweigen.
    In die Stille fragte Jonah: »Trupp Vier?«
    Keine Antwort.
    »Trupp Fünnef?«
    »Trupp Fünnef, in Stellung, Minenfeld... sie kommen wieder!«
    Die Techcrew löste das Kommkabel von der Ferse des leichten BattleMechs und Jonah setzte ihn in einem unbeholfenen Trab in Richtung Trupp 5 in Bewegung. Die Fünf, angeführt von Sergeant Turk, war der Felsen, auf den sich Jonah stützte. Sie hielt die äußerste linke Position der Linie, das absolute Ende der republikanischen Gefechtslinien, und die Kräfte Ma-Tzu Kais konzentrierten sich auf ihre Position.
    Eine Panzerabwehrmine explodierte knapp vor Jonah und zeigte ihm, dass er die Stellung der Fünf erreicht hatte. Er hielt den Mech an und wartete, bis ihn ein Soldat in das Feldtelefonnetz der Miliz eingestöpselt hatte.
    »Trupp Fünnef, Bericht.«
    »Wir werden von einem Schwebepanzer mit zwei Trupps Infanterie als Unterstützung angegriffen«, kam Sergeant Turks Antwort. Das Feldtelefon übermittelte alles mit einem seltsam hallenden Effekt, und Turks Stimme flüsterte wie aus weiter Ferne in Jonahs Ohr. »Eine Mine hat die Hubpropeller des Panzers zertrümmert, aber der Geschützturm funktioniert noch. Mit den Fußtruppen werden wir fertig, wenn wir den Geschützturm ausschalten, und mit dem Geschützturm, wenn wir die Fußtruppen los sind. Aber beides gleichzeitig geht über unsere Kräfte.«
    »Mörser, Rasterposition 132082«, befahl Jonah. »Schrapnell.«
    »Wir haben nur noch Munition für zwei Salven«, meldete der Kommandeur der Mörsereinheit.
    »Dann feuern Sie die beiden Salven.« Zu Sergeant Turk sagte er: »Ich kümmere mich um die Infanterie. Übernehmen Sie den Zerstörer. Ich habe kaum noch Munition.«
    Die erste Mörsergranate schlug in einem Lichtblitz und einem Orkan aufgeschleuderter Erdbrocken und zerfetzter Bäume ein. Jonah brachte die Hornisse vorwärts, was das Feldtelefonkabel aus der Buchse riss, und suchte ein Ziel für die wenigen Raketen, über die der Mech noch verfügte.
    Infrarot, dachte er. Da sind sie.
    Er feuerte.
    Ein Magazin mit fünfzehn Raketen, mehr hatte er nicht, aber es genügte, die Ma-Tzu-Kai-Infanterie lange genug in Deckung zu halten. Jetzt brannte der Panzer, sein Geschütz ragte verbogen himmelwärts, und die Soldaten, die ihn eskortiert hatten, waren auf der Flucht, fort von den Linien der Republik.
    »Gute Arbeit, Sir«, erklärte Sergeant Turk, nachdem er Jonahs Hornisse wieder ans Feldtelefonnetz angeschlossen hatte. Die improvisierten Verbindungen waren besser als nichts, aber auch nur gerade so.
    »Es wäre besser, wir könnten es wiederholen«, antwortete Jonah. »Bleiben Sie bei mir. Ich brauche Sie als meine Augen und Ohren.«
    »Geht klar.«
    Der Scout, den er zum

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