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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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gewöhnt und fühlte sich davon nur gelangweilt.
    »Ihr habt eine Audienz beim Schild, Lord Silwyth?«, fragte sie nun und bedeutete ihm mit einer Geste, dass er den Tee eingießen sollte. Wäre Silwyth von höherem Rang gewesen, hätte sie diese Pflicht selbst übernommen.
    »Zu meiner großen Freude, meine Dame. Ich werde mit dem Schild im Zedernhain einen Kelch Wein trinken.«
    Lady Valura zog eine zarte Braue hoch und betrachtete ihn mit etwas mehr Respekt.
    »Dann werdet Ihr dort meinem Gemahl begegnen. Lord Mabreton ist ebenfalls zum Wein mit dem Schild im Zedernhain eingeladen.«
    »Dann ist Euer Ladyschaft gut beraten, die Wärme dieses Tages im Garten zu nutzen, statt sich innerhalb eines Raums aufzuhalten – allerdings möchte ich damit der Großartigkeit des Hauses nicht zu nahe treten, das, wie ich überzeugt bin, zweifellos großzügig und bequem ist.«
    Nun zuckten die Mundwinkel der Dame, und ihre grünen Augen strahlten von innen her so warm, dass Silwyth sich an Sonnenstrahlen erinnert fühlte, die durch grüne Blätter fallen. Die Dame nippte an ihrem Tee und biss in eine Hagebutte, dann sagte sie: »Mit anderen Worten, Lord Silwyth vom Haus Kinnoth, Ihr fragt Euch, wieso ich hier außerhalb des Hauses auf meinen Mann warte und nicht im inneren Garten.« Sie ignorierte Silwyths höflichen Widerspruch und fügte hinzu: »Ich bin die Tochter von Anock vom Haus Llywer.«
    Silwyth verbeugte sich verständnisvoll. Das hätte er eigentlich an der Tätowierung um ihre Augen erkennen sollen, einer Tätowierung, die wie eine Maske wirkte, aber die Herkunft eines Elfen erklärte. Er war so gebannt von der Schönheit der Dame gewesen, dass er die Einzelheiten der Tätowierung nicht näher studiert hatte. Die Gemahlin des Schilds war Lady Hira vom Haus Tanath. Haus Tanath und Haus Llywer standen seit mehreren hundert Jahren miteinander im Krieg, und obwohl im Augenblick wieder einmal dem Namen nach Waffenstillstand herrschte, blieben sie doch anerkannte Feinde. Eine Tochter des Hauses Llywer konnte nicht das Heim einer Tochter des Hauses Tanath betreten, ohne das Gesicht zu verlieren, und eine Tochter des Hauses Tanath konnte ihre Feindin auch kaum gastfreundlich aufnehmen. Aber da man die Frau eines solch hochrangigen Adligen nicht im Gästehaus warten lassen konnte, war der neunte Garten ein geeigneter Kompromiss.
    Sollten die Häuser einander wieder bekriegen, wäre Lord Mabreton in einer betrüblichen Situation, hin- und hergerissen zwischen der Pflicht, die er seiner Familie und auch der Familie seiner Frau schuldete, und der gegenüber dem Schild, der sich einem ähnlichen Problem gegenüber fände. Der Schild begriff dies zweifellos, und daher tat er sein Bestes, um zu verhindern, dass der Krieg zwischen den beiden Familien wieder ausbrach.
    »Normalerweise bleibe ich zu Hause, wenn mein Mann eine Audienz beim Schild hat, aber wir wollen von hier aus nach Glymvae Weiterreisen, um von dort aus durch das Portal nach Vinnengael zu gelangen, wo mein Gemahl Botschafter sein soll. Er wollte mich nicht allein in unserem Lager lassen und hat darauf bestanden, dass ich ihn begleite.«
    »Seid Ihr je durch ein Portal gereist, Herrin?«, fragte Silwyth.
    »Nein – und Ihr?«
    Auch Silwyth hatte keine Erfahrungen mit dem magischen Portal und war noch nie in der gefeierten Stadt Vinnengael gewesen. Beide hatten allerdings Geschichten gehört und verglichen nun, was sie wussten. Sie sprachen über das Reisen durch die Portale – magische Tunnel, die von den Magiern von Vinnengael geschaffen worden waren und es erlaubten, dass man diese Stadt innerhalb eines Tages und nicht erst nach einer mühsamen, sechs Monate dauernden Reise erreichte.
    »Ich habe gehört, von innen seien diese Portale kein bisschen bemerkenswert«, sagte Valura. »Die Magier haben dafür gesorgt, dass sie aussehen wie ein ganz gewöhnlicher Tunnel durch einen Berg, nicht wie einer durch Zeit und Raum. Man ist von grauen Mauern umgeben, die glatt wie Marmor sind. Die Decke ist ebenfalls rau, desgleichen der Boden, auf dem man sich gut fortbewegen kann. Die Temperatur soll weder heiß noch kalt sein. Die Reise dauert einen halben Tag und ist nach allem, was ich gehört habe, ungemein langweilig. Nichts zu sehen, nichts zu tun. Ich muss gestehen, dass mich das enttäuscht. Ich hatte ein wenig Aufregung erwartet.«
    Also war ihr das Zusammenleben mit Lord Mabreton wohl nicht aufregend genug. Aber vielleicht hatte sie es auch nicht so gemeint. Wie

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