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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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zugefügt hatte, und nun spürte er das Gleiche. Das Blutmesser traf bis in den Kern von Shakurs Wesen. Die Magie nutzte es wie einen Blitzableiter und begann, die Magie der Leere aufzulösen, die Shakur bis dahin zusammengehalten hatte.
    Eine Stimme in ihm flüsterte Shakur zu, er solle zulassen, dass die Magie aus ihm wich und mit ihr zusammen in die Dunkelheit eingehen, aber ein wütendes Brüllen übertönte das Flüstern. Dieser Junge, dieser Sterbliche, dieses menschliche Insekt hatte es gewagt, sich Shakur zu widersetzen, hatte es gewagt, ihn vernichten zu wollen!
    Das Knochenmesser blieb in Shakurs Brust begraben. Jessan umklammerte den Griff und versuchte, es noch tiefer hineinzutreiben. Shakur packte die Hand des jungen Trevinici und hielt ihn fest. Mit gewaltiger Willensanstrengung gelang es Shakur, den Fluss der Magie der Leere umzukehren, so dass sie nicht mehr aus ihm entwich.
    Nun versuchte die Magie, Jessan auszusaugen.
    Jessan schrie und wand sich. Er spürte, wie sein Leben aus ihm heraussickerte und kämpfte hektisch darum, das Messer loszulassen. Shakur hielt ihn in einem knochenbrechenden Griff fest.
    Schmerz durchzuckte den Arm des Vrykyl. Er hatte die anderen Krieger vergessen. Als er sich umsah, entdeckte er einen anderen Menschen, der ihn angriff, einen Nimoreaner, der eine schlanke, gebogene Klinge schwang, die hell leuchtete. Nur eine von den Göttern gesegnete Klinge kann einem Vrykyl Schaden zufügen, und das hier war eine solche Klinge. Der Nimoreaner schlug wieder zu und versuchte, Shakur dazu zu zwingen, den jungen Mann loszulassen.
    Shakur ignorierte ihn. Die Schmerzen waren für ihn wie Mückenstiche. Dann spürte er einen weiteren Schlag, diesmal in den Rücken, und diesmal war der Schmerz viel schlimmer. Grunzend, aber immer noch Jessans Hand umklammernd, fuhr er herum.
    Der verfluchte Paladin! Er hatte nicht die Zeit gehabt, sie zu erledigen. Er würde sich um den jungen Menschen kümmern, seine Seele aussaugen, wie eine Katze den Atem eines Babys aufsaugt, und dann würde er sich der anderen annehmen.
    Wieder schlug der Paladin zu. Shakur keuchte und schauderte, hielt Jessan aber weiterhin fest. Er drehte sich um und wollte gerade nach dem Paladin schlagen, wollte diese Frau endgültig vernichten, als eine Windbö, mächtig wie ein Schirokko, Shakur mit der Wucht einer kettengepanzerten Faust traf. Sieben Wyred näherten sich ihm, die Hände untereinander verschränkt, die Augen glitzernd inmitten der Tätowierungen. Er spürte ihre Magie, spürte den aufgestauten Zorn der Götter, einen Atemzug, der begierig darauf wartete, freigesetzt zu werden, begierig, ihn zu vernichten.
    In Menschengestalt hatte Shakur immer gewusst, wann es Zeit war, sich überlegenen Kräften zu ergeben, wann es Zeit war, aus der Schlacht zu desertieren, wann es Zeit war, aufzugeben, um den Kampf zu einem vorteilhafteren Zeitpunkt fortzusetzen. Er ließ den jungen Trevinici los. Jessan fiel zu Boden. Shakur hoffte, dass er nicht tot war. Er riss sich das Knochenmesser aus der Brust und warf es verächtlich auf den schlaffen Körper des jungen Mannes. »Der Fluch bleibt bei dir«, sagte Shakur, »ebenso wie ich.«
    Der Vrykyl beschwor die Macht der Leere herauf und wurde eins mit ihr. Er war nichts. Er war leer. Ein Schatten hatte mehr Substanz als Shakur.
    Er verschwand.
    Damra tötete den verbliebenen menschlichen Söldner. Arim beugte sich über Jessan und tastete nach dem Puls des jungen Mannes. Die Wyred hörten mit ihrem Zauber auf.
    »Sucht nach dem Geschöpf der Leere«, sagte ihre Anführerin.
    Zwei von ihnen folgten ihrem Befehl. Die Anführerin schickte die anderen zurück zum Portal, während sie zum äußeren Ring hin spähte. Kampfgeräusche ertönten dort überall, das Krachen von Steinen, die von Katapulten auf die Türme geschleudert wurden, die Schreie von Verwundeten und Sterbenden, das seltsame Heulen der Feinde.
    Die Wyred wandte sich Damra zu.
    »Paladin, der Vrykyl hatte es auf Euch abgesehen. Und wir fragen uns warum.«
    »Sind die Pecwae in Sicherheit?«, wich Damra einer Antwort aus. Sie war vollkommen erschöpft. Diese entsetzliche Begegnung hatte sie erschüttert, und sie konnte kaum klar denken. Dennoch musste sie sich konzentrieren. Sie musste entscheiden, was als Nächstes zu tun war.
    »Sie sind in Sicherheit«, sagte die Wyred und beäugte Damra weiterhin forschend. »Zumindest im Augenblick.« Sie wandte den Blick dem äußeren Ring und dann wieder Damra zu. »Ihr reist in

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