Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
Vom Netzwerk:
zu gewähren…
    Magie bewirkte, dass der Boden unter Damras Füßen sich aufbäumte. Sie versuchte, das Gleichgewicht zu halten, aber die Magie war zu stark. Sie riss ihr den Boden unter den Füßen weg, und Damra fiel auf alle viere nieder. Beim Aufprall spürte sie ein Reißen in ihrem Handgelenk, spürte, wie ein Knochen brach. Schmerz schoss ihren Arm entlang, und ihre Finger wurden taub. Sie ließ das Schwert fallen. Die Magie entglitt ihr.
    Griffith bemerkte, dass seine Frau Ärger hatte. Er sah auch, dass der Bann, mit dem er den Kriegsmagier belegt hatte, langsam nachließ. Es blieb nicht genug Zeit, alles in Ordnung zu bringen. Er beugte sich über den Kriegsmagus und spuckte ihm ins Gesicht.
    Tasgall schrie auf. Er schlug die Hände vor die Augen, rollte sich auf dem Boden hin und her und trat schmerzerfüllt um sich. Die Schmerzen waren heftig, es fühlte sich an, als würden seine Augäpfel schmelzen. Er war geblendet und dadurch hilfloser als das Kind, das er doch angeblich schützen sollte.
    Griffith wandte sich seiner Frau zu und wollte der Hohen Magierin seine Magie entgegenschleudern. Leider stand der König nun zwischen ihnen. Griffith war gezwungen, seinen Bann zurückzuhalten, denn er wollte dem Kind nicht wehtun. Selbst wenn man von moralischen Bedenken einmal absah – nichts würde dem Schild mehr nützen, als wenn ein Anhänger des Göttlichen den jungen König von Vinnengael verletzte.
    Shadamehr ging davon aus, dass die Hohe Magierin durch ihren Kampf mit Damra abgelenkt war, und packte den König.
    »Ich werde Euch nichts tun, Euer Majestät«, erklärte Shadamehr rasch und sehr ernst und hob das Kind hoch. »Ich bin Euer treuer Untertan. Ich werde Euch an einen sicheren Ort – «
    Die Hohe Magierin schrie zornig auf. Glühender Schmerz zuckte über Shadamehrs Rippen, ein Schmerz, der rasch aufflackerte und den er sofort wieder in dem Schock vergaß, der ihm alle zusammenhängenden Gedanken aus dem Kopf trieb.
    Keuchend ließ Shadamehr das Kind los. Der König fiel zu Boden. Shadamehr starrte immer noch das Kind an, wich zurück und stieß dabei mit Jessan zusammen, der ihm Rückendeckung gegeben hatte.
    Jessan packte Shadamehr und hielt ihn fest, bis der Mann sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Griffith hatte keine Ahnung, was geschehen war. Er wusste nur, dass der König zu Boden gefallen und aus dem Weg war, also blies er nun die grüne, giftige Magie auf die Hohe Magierin zu.
    Clovis taumelte zu Boden und blieb dort neben dem Kind liegen. Ihre Magie ließ nach, und der Boden hörte auf zu beben. Griffith half seiner Frau auf die Beine.
    »Shadamehr, seid Ihr verletzt?«, wollte Jessan besorgt wissen. Alle Selbstzufriedenheit, alles Selbstvertrauen waren aus dem Baron gewichen. Selbst seine Lippen waren bleich geworden.
    »Wir müssen von hier verschwinden«, keuchte Shadamehr, der sich anstrengen musste, um atmen zu können. Er drückte die Hand auf die Seite. »Raus hier.«
    Damra sah erst ihn an, dann ihren Mann, aber Griffith konnte nur den Kopf schütteln. Das hier war nicht der Zeitpunkt, die Frage einem Komitee vorzulegen.
    Sie rannten auf die Tür zu, hielten aber wieder inne, als sie von draußen Rufe und Schritte hörten.
    »Schlecht«, sagte Shadamehr. Er sah sich rasch nach einem anderen Ausweg um. Er richtete sein Blick auf das Kristallfenster.
    »Ich denke, ein wenig Magie wäre jetzt hilfreich.«
    Damra erriet, was er im Sinn hatte, und wandte sich an ihren Mann.
    »Die Hohe Magierin wird bald wieder auf den Beinen sein«, warnte Griffith.
    »Mit der werde ich schon fertig«, sagte Damra und begann zu rezitieren.
    Licht blitzte in einem blauroten Bogen über ihrem Kopf auf.
    Damra packte dieses Licht. Der Blitz wand sich wie eine Peitsche in ihrer Hand und knisterte, als sie damit auf den Boden schlug.
    »Kümmere dich um die anderen, Griffith.« Damra lächelte ihn zärtlich an. »Und um dich selbst.«
    »Nein!«, schrie Jessan, der plötzlich begriff, was Shadamehr vorhatte. Er versuchte sich loszureißen. »Ihr seid verrückt! Das ist, als würde man von einem Steilhang springen! Ich versuche lieber – «
    »Griffith!«, rief Shadamehr. »Wir gehen!«
    »Es könnte sein, dass der Zauber nicht wirkt, Herr«, rief Griffith.
    »Quatsch!«, sagte Shadamehr zornig und packte Jessan so fest, als wären seine Arme aus Eisen.
    Mit einem lauten Brüllen stürzte er sich mit der Schulter zuerst durchs Fenster, vier Stockwerke über dem Boden.

Alise ging vor dem Palast

Weitere Kostenlose Bücher