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Der sterbende König (German Edition)

Der sterbende König (German Edition)

Titel: Der sterbende König (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Kittel trug er ein Kettenhemd, und das hielt die Klinge auf. Ich hörte das flüsternde Geräusch, mit dem Ludda sein Schwert aus der Scheide zog, während Halfdan versuchte, mir mit der Stirn die Nase zu brechen, aber ich hatte schon mit der Linken seinen Bart gepackt und zerrte ihn heftig nach unten. Die Messerklinge hatte ich nun nach oben gerichtet und zog Halfdans Kopf auf die Spitze zu. Die Mädchen kreischten, und einer von den Wachmännern in dem anderen Zimmer hämmerte an die verriegelte Tür. Halfdan brüllte, und dann wurde das Brüllen zu einem Gurgeln, weil die Klinge in seinen Unterkiefer und dann in seine Kehle eindrang. Hellrotes Blut spritzte durch den Raum. Finans Mann war schon tot, getötet mit der Blitzgeschwindigkeit des Iren, und dann ließ Finan die Klinge auf die Rückseite von Halfdans Beinen niederfahren, trennte ihm die Fersensehnen durch, und der große Mann brach in die Knie, und ich brachte die Sache zu einem ordentlichen Ende, indem ich ihm die Kehle durchschnitt. Sein mächtiger Bart saugte das meiste von dem Blut auf.
    «Du lässt dir Zeit», sagte Finan belustigt.
    «Ich bin außer Übung», sagte ich. «Ludda, sag den Mädchen, sie sollen ruhig sein.»
    «Noch vier», sagte Finan.
    Ich steckte das Messer zurück, wischte mir an Halfdans Kittel das Blut von den Händen und zog Schlangenhauch. Finan entriegelte die Tür, und sie flog auf. Ein Wachmann duckte sich in den Raum, sah die Klinge, die ihn erwartete, und wollte zurück, aber Finan zog den Mann ganz herein, und ich trieb ihm das Schwert tief in den Bauch, und als er zusammenbrach, rammte ich ihm das Knie ins Gesicht. Er ging auf den blutbesudelten Boden nieder. «Erledige ihn, Ludda», befahl ich.
    «Gott im Himmel», murmelte er.
    Die übrigen drei Wächter waren vorsichtiger. Sie warteten am gegenüberliegenden Ende des größeren Raumes und hatten schon nach den anderen Sklavenhändlern gerufen. Es brachte den Händlern Vorteile, sich gegenseitig zu helfen, und der Ruf brachte noch mehr Männer in den Raum. Vier mehr, dann fünf, alle bewaffnet und alle auf einen Kampf aus. «Osferth sagt immer, wir denken nicht genug nach, bevor wir einen Kampf anfangen», sagte Finan.
    «Da hat er recht, oder?», sagte ich, doch dann ertönte von der Straße ein lauter Ruf. Weohstan war mit einem Garnisonstrupp angekommen. Die Soldaten kämpften sich in die Hütte und trieben die Sklavenhändler auf die Straße hinaus, wo uns zwei Händler vor Weohstan des Mordes bezichtigten. Brüllend forderte Weohstan Ruhe, dann sah er sich in der Hütte um. Bei dem Gestank im ersten Raum rümpfte er die Nase, dann duckte er sich in den kleinen Raum hinein und betrachtete die beiden Leichen. «Was ist passiert?»
    «Die zwei haben sich gestritten», sagte ich und deutete auf Halfdan und den Wachmann, den Finan so schnell niedergemacht hatte, «und sie haben sich gegenseitig umgebracht.»
    «Und der da?» Weohstan nickte zu dem dritten Mann, der sich auf dem Boden zusammengekrümmt hatte und wimmerte.
    «Ich habe dir doch gesagt, du sollst ihn erledigen», sagte ich zu Ludda und tat es selbst. «Der Kummer über ihren Tod hat ihn überwältigt», erklärte ich Weohstan, «und da hat er sich selbst das Leben genommen.»
    Zwei der anderen Sklavenhändler waren uns in die Hütte gefolgt und legten lautstark Widerspruch ein, bezeichneten uns als Lügner und Mörder. Sie betonten, dass ihr Handel legal sei, und dass man ihnen den Schutz durch das Gesetz zugesichert hatte. Sie forderten, dass ich mich wegen Mordes vor Gericht verantworten und eine gewaltige Summe für die Leben zahlen sollte, die ich genommen hatte. Weohstan hörte sie geduldig an. «Wollt Ihr bei dieser Verhandlung einen Eid schwören?», fragte er die beiden Männer schließlich.
    «Das werden wir!», sagte einer der Händler.
    «Ihr erzählt, was geschehen ist und beschwört es mit einem Eid?»
    «Er muss uns eine Entschädigung zahlen!»
    «Herr Uhtred», Weohstan wandte sich zu mir, «werdet Ihr Eidschwörer bringen, um dieses Zeugnis anzufechten?»
    «Das werde ich», sagte ich, aber die Erwähnung meines Namens hatte genügt, um den Kampfgeist der beiden Männer zum Erliegen zu bringen. Sie starrten mich einen Augenblick an, dann murmelte der eine, Halfdan sei schon immer ein streitsüchtiger Narr gewesen.
    «Also werdet Ihr nicht vor Gericht schwören?», fragte Weohstan, aber die beiden waren schon auf dem Rückzug. Sie flohen.
    Weohstan grinste. «Was ich tun sollte», sagte er,

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