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Der Stern des Untergangs

Titel: Der Stern des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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durch die schwindenden Dämpfe auf den Mann am Boden und starrte dann durch die Türöffnung.
    Schwere Schritte näherten sich immer lauter über den Gang. Dann füllte ein Schatten die Türöffnung aus – eine Gestalt, die mit ausgestreckten Armen in den Raum taumelte, in den bläulichen Dunst und das flackernde Licht der Fackeln an der Wand.
    Daron!
    Sein Gesicht war voller Wut und schmerzverzerrt. Als er Sonja sah, verzogen sich seine Züge zu einer Maske des Hasses und Abscheus. Er zog sein Schwert.
    »Sei verdammt!« kreischte er. »Verdammt, verdammt, verdammt in die tausend Höllen! Verdammt, du Ausgeburt der Hölle! Verdammte Rote Sonja, du Schlampe, du Tochter einer Hure und eines Dämons!«
    »Daron! Bei allen Göttern …!«
    »Du hast meinen Vater getötet! Sei verdammt! Du hast meinen Vater umgebracht!«
    Er riss das Schwert hoch und stürmte mit schwingender Klinge auf sie zu.

 
7
EIN PAKT
     
    Sonja warf sich zurück und entging Darons Stoß nur knapp. Sie stolperte gegen den Tisch, fluchte, als die Schneide ihr über den Nacken streifte, und warf sich zur Seite. Ihre Knie schlugen auf den Boden, und sie rollte sich herum. Darons Klinge krachte in den Holztisch hinter ihr. Sie kroch hastig fort von dem wahnsinnigen jungen Zauberer und fand endlich genug Platz, um die eigene Klinge zu ziehen.
    Ein sechster Sinn riet ihr, sich lieber zu ducken, als sie eigentlich aufstehen wollte. Sie rollte wieder herum, und der Luftzug von Darons Schwert pfiff über ihrem Kopf.
    »Hol dich Erlik!« brüllte sie. Die Wut verdrängte ihren Schock. Als sie einen Stiefel vor ihrem sah und den Schatten eines durch den blauen Dunst auf sie herabsausenden Arms, riss Sonja ihre Klinge vor sich hoch. Die Wucht des Aufpralls beider Klingen lähmte ihren Schwertarm. Darons Stiefel zogen sich schwerfällig zurück. Dieser Augenblick genügte ihr, um auf die Füße zu gelangen und ihn durch den nun viel dünneren Dunst zu stellen.
    »Verdammt, Daron!« fluchte sie. »Was in Mitras Namen ist in dich gefahren?«
    »Du hast meinen Vater umgebracht!« zischte er.
    »Wie hätte ich das tun können?« fragte sie. Sie deutete mit dem Schwert auf den weißgewandeten Greis, der benommen zwischen den Scherben auf dem Podest herumtastete. »Ich war hier und befreite den alten Mann da aus einer Zauberfalle.«
    »Mein Vater ist tot!« heulte Daron. »Mein ganzes Leben sehnte ich mich danach, ihn wieder zu finden, und im Augenblick, da ich ihn erkenne, mordest du ihn!« Brüllend schwang er erneut die Klinge.
    Sonja fluchte verärgert und überrascht, handelte jedoch sofort. Ihr Schwert parierte Darons, dass Funken aufsprühten. Und nun fochten sie miteinander, und immer wieder klirrten und scharrten die Klingen aneinander. Sonja tänzelte nach der einen und der anderen Seite, parierte, hieb, stach und wich aus. Daron war ein großartiger Schwertkämpfer, das wusste sie, denn oft genug hatten sie Seite an Seite gefochten, doch durch ihr geschicktes Fußspiel entging sie zweimal seinen Streichen und erkannte, dass sie nun die Oberhand gewann.
    Der Greis auf dem Boden stöhnte, doch keiner der beiden achtete auf ihn.
    »Daron, ich hatte nicht die Absicht …«
    »Er ist tot!«
    »Ich werde dich nicht töten, Daron. Gib auf!«
    »Mein Vater ist tot!« ächzte er über dem Klirren der Klingen.
    »Er war ein Zauberer, verdammt! Hör auf mit diesem Wahnsinn und erklär mir …«
    Aber Daron in seiner blinden Raserei schlug erneut zu. Sein Schwert stieß zu wie eine angreifende Schlange, und Sonja musste, überrascht von seiner Flinkheit und Geschicklichkeit, ein paar Schritte zurückweichen. Doch sie parierte seine Klinge und schlug sie zur Seite.
    Als ihr Grimm über die Verrücktheit dieses Streites übermächtig wurde, beschloss Sonja, ihn zu beenden. Einen Schritt, zwei Schritte kam sie heran und schwang den Schwertarm im Rhythmus dazu. Daron verfehlte sie zweimal und erschrak plötzlich über ihre geschickte Verteidigung gegenüber seinem leidenschaftlichen Verlangen sie zu schlagen, ihr wehzutun, so wie sie ihm – dessen hatte er geglaubt, sicher zu sein – wehgetan hatte. Sonja lenkte gekonnt seine Klinge ab und schwang die eigene zum Streich …
    Doch dann zögerte sie.
    In diesem Augenblick fing Daron sich, parierte den zaudernden Hieb; doch er selbst war nun langsamer.
    Der Greis auf dem Boden des Podests begann zu keuchen und zu husten. Sie hörten seine Stimme, aber keiner schaute in seine Richtung. »Was …? Was?« krächzte er. Und

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