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Der Stern von Yucatan

Der Stern von Yucatan

Titel: Der Stern von Yucatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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sie dort, warteten und wussten nicht, was sie miteinander reden sollten.
    “Ich möchte nicht, dass du dir Sorgen machst”, sagte sie schließlich leise.
    “Ich werd’s versuchen. Rufst du mich an?”
    Sie zögerte und zuckte leicht die Achseln. “Ich weiß nicht, ob das Telefonieren in El Mirador so einfach ist. Ich vermute, dass die Schule das einzige Telefon dort hat.”
    Er wünschte, sie hätte ihn nicht daran erinnert, wie primitiv dieser kleine Ort zu sein schien.
    “Ich werde dir schreiben”, versprach sie, “und ich werde anrufen, wenn ich kann.”
    “In Ordnung.” Er musste sich damit zufrieden geben.
    Ihr Flug wurde aufgerufen, und er wartete mit ihr in der Schlange, bis sie den Zugang zur Maschine betrat. Sie umarmten und küssten sich, und er hielt sie einen Moment fest, ehe sie in dem langen Tunnel verschwand. Obwohl sie schon seinem Blick entschwunden war, blieb Gary noch stehen.
    Trotz Lorraines Optimismus wurde er das Gefühl nicht los, dass sich sein und ihr Leben grundlegend ändern würden.

3. KAPITEL
    J ack Keller hatte sich nie für einen besonders guten Fischer gehalten. Einen zweiunddreißig Fuß langen Kabinenkreuzer mit Zwillingsdieselmotoren zu besitzen machte deshalb genauso wenig Sinn wie vieles andere in seinem Leben.
    Er war vorzeitig in den Ruhestand getreten und hatte sich dem todesverachtenden Spiel entzogen, solange er noch konnte. Am Ende seiner fünfjährigen Dienstzeit hatte ihm alles gehörig zum Halse heraus gehangen. Die geheimen Rettungsaktionen, auf die sich die Deliverance Company spezialisiert hatte, waren ihm zuwider geworden. Er hatte es satt, sich mit hitzköpfigen Terroristen und korrupten Regierungen anzulegen, die in ihrem grausamen Spiel um Rache und Gier Unschuldige missbrauchten.
    Allerdings war er für seine Fähigkeiten gut bezahlt worden, und er hatte fast alles Geld gespart. Der größte Teil seines Vermögens war gut investiert, und von dem Verkauf seiner Eigentumswohnung in Kansas City konnte er bequem in Mexiko leben, bis er ein sehr alter Mann war.
    In den Tropen alt zu werden gefiel Jack. Ungebunden und sorgenfrei, so wollte er leben. Das Boot war ein Bonus, mit dem er nicht gerechnet hatte. Eine Art Erbe von Quinn McBride, einem Freund, dem er vor vielen Jahren das Leben gerettet hatte.
    Jack hatte während der letzten drei Jahre auf der “Scotch on Water” gelebt. Die meiste Zeit davon war er im Golf von Mexiko geblieben, hatte mal hier und mal dort geankert und einige Freundschaften geschlossen. Die engste verband ihn mit Thomas Dancy, einem weiteren Amerikaner, der seinem Land den Rücken gekehrt hatte und im kleinen Küstenort El Mirador lebte.
    Obwohl Thomas fast fünfzehn Jahre älter war als er, pflegten sie eine tiefe Freundschaft, und es vereinte sie die Liebe zu ihrer zweiten Heimat. Thomas war ein Mann mit Geheimnissen, aber Jack war das auch. Vor allem wegen Thomas und Azucena war er im Bereich von Yucatán geblieben. In den letzten Wochen hatte er allerdings beschlossen, seinen Horizont zu erweitern. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, sich ein wenig in den Florida Keys zu tummeln und unterwegs auf einigen Karibikparadiesen anzuhalten. Er hatte gehört, dass die Menschen dort sehr freundlich waren. Dass die Frauen hübsch sein sollten, war auch nicht von Nachteil.
    Andererseits könnte er auch nach Belize zurückkehren. Er hatte einige Male im Hafen von Belize City angelegt und war beeindruckt gewesen von der Schönheit des Landes. Außerdem waren seine amerikanischen Dollars dort höchst willkommen. Jack hatte kein Problem damit. Die Frauen waren warmherzig und freundlich – und da gab es eine hübsche Señorita, die sich zweifellos freuen würde, ihn wiederzusehen. Er konnte sich zwar nicht an ihren Namen erinnern, aber sicher fiel der ihm noch rechtzeitig ein.
    Entweder Florida oder Belize, er musste sich noch entscheiden. Bevor er seinen Kurs festlegte, brauchte er allerdings Vorräte, und außerdem wäre es ganz gut, nach seiner Post zu sehen. Nicht dass er etwas erwartete. Er hatte seit Wochen nichts von Cain, Murphy oder Mallory gehört, aber er war selbst auch nicht besonders gewissenhaft darin, Kontakt mit alten Freunden zu halten. Sein Leben als Geheimagent lag weit hinter ihm. Heute hatte er nur noch wenig gemein mit den Männern, die einst die Deliverance Company ausmachten. Seine Freunde waren inzwischen verheiratet und nach seinen letzten Informationen waren alle häuslich geworden. Er allerdings nicht.
    Jack

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