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Der Stern von Yucatan

Der Stern von Yucatan

Titel: Der Stern von Yucatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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wie sie sich aus dieser Klemme herauswand. Eine Lady in Not zu retten, war eindeutig antiquiert. Moderne junge Frauen konnten selbst auf sich aufpassen. Wenn Thomas Dancys Tochter Hilfe brauchte, sollte sie ihn gefälligst darum bitten. Sie müsste sogar sehr inständig bitten, ehe er zu ihren Gunsten intervenierte. Und auch dann nur, nachdem er sie ganz schön hatte schwitzen lassen.
    “Sie tun so, als würden Sie mich nicht kennen?”, schrie Lorraine ihn an. Sie streckte flehentlich – oder ärgerlich, das konnte er nicht deuten – die Arme aus, die Miene erstaunt und ungläubig.
    Jack ignorierte sie, schlenderte an die Bar und bestellte einen Tequila mit Zitrone. Nach diesem Tag brauchte er etwas Hochprozentiges.
    “Er kennt mich.” Lorraine deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf Jack. “Auch wenn er es bestreitet, er kennt mich! Wir reisen zusammen.”
    Jack kippte den Tequila hinunter und sog gierig an der Zitronenscheibe.
    “Was für ein Mann sind Sie überhaupt?”, wütete sie weiter, und der Abscheu stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    “Ein durstiger”, erwiderte Jack mit einem schwachen, gelangweilten Lächeln. Wie um seine Äußerung zu untermauern, kippte er einen zweiten Tequila und grinste sie an, während der Alkohol den Weg seine Kehle hinunter brannte. “Soweit es mich angeht, darf Ihr Freund dort sich ruhig bedienen.”
    “Sein Name ist Carlos. Und wenn Sie ein richtiger Mann wären, würden Sie erkennen, dass ich in echten Schwierigkeiten stecke.”
    “Ja.” Und es tat seinem Herzen wohl, das zu sehen.
    “Wollen Sie denn nichts dagegen unternehmen?”
    “Nein.” Er hob sein Glas und prostete Carlos zu. Lorraine hatte offensichtlich ein Talent, sich den Richtigen auszusuchen. Der gute Carlos dort sah aus, als würde er ebenso unbekümmert jemand die Kehle durchschneiden wie mit ihm einen trinken.
    Offensichtlich wusste Carlos nicht, was er von dem Wortwechsel der beiden halten sollte. Er blickte von einem zum anderen in dem eindeutigen Bemühen, der Unterhaltung zu folgen.
    Eine der Prostituierten schlängelte sich an der Bar entlang auf Jack zu. Die Bestaussehende aus dem Haufen, wie er erfreut feststellte. Er nahm sein Glas und ging mit ihr an einen Tisch.
    Ihr sinnliches Lächeln verhieß leichte Verfügbarkeit. Wie eifrig sie seine Gesellschaft suchte, war eine nette Abwechslung von dem, was er mit Miss Hochwohlgeboren erlebt hatte. Jack zog einen Stuhl zurück und setzte sich. Lächelnd nahm die Frau auf seinem Schoß Platz und schenkte ihnen beiden etwas zu trinken ein, wobei sie dafür sorgte, dass ihre üppigen Brüste seinen Arm berührten.
    “Sie sind eine Ratte, Jack Keller!”, schrie Lorraine ihn an. Carlos erhob sich leicht von seinem Stuhl, offenbar erstaunt über ihre Heftigkeit.
    Jack gähnte gelangweilt. “Nicht übertreiben, Lorraine, nicht übertreiben!”
    “Ich kann nicht glauben, dass Sie mit diesem Weib rummachen, wo Sie doch sehen, dass ich in Schwierigkeiten stecke.”
    Na ja, die hat sie wirklich, dachte er. Carlos behielt sie verdammt genau im Auge. Er schien bereit, aufzuspringen und sie sich zu schnappen, falls sie wegzulaufen versuchte.
    “He, Sie haben sich selbst in diese Klemme gebracht. Es ist interessant zu sehen, wie Sie sich da wieder rauswinden.”
    “Sie sind wirklich das Letzte!”
    Jack lachte und küsste der Frau auf seinem Schoß die Kehle. Zwar sah sie recht nett aus, roch jedoch nach billigem Parfüm, kaltem Zigarettenrauch und Sex. Nicht dass er Lorraine das sagen würde. Ihre Hochwohlgeboren sollte ruhig denken, dass er diese Frau anziehend und verdammt verführerisch fand.
    “Okay, okay”, sagte Lorraine und klang schon nicht mehr so selbstsicher. “Wenn Sie möchten, dass ich mich entschuldige, werde ich das tun. Ich hätte das Boot nicht verlassen sollen.”
    Darauf hatte er die ganze Zeit gewartet. Jack setzte die Frau abrupt zur Seite und sprang auf. “Verdammt richtig, Sie hätten das Boot nicht verlassen sollen! Ich habe Sie lediglich um eine Kleinigkeit gebeten, um eine winzige Kleinigkeit!”
    “Es war so heiß da unten. Und Sie haben länger gebraucht, als Sie wollten.”
    “Ist es zu viel verlangt, dass Sie einer simplen Anweisung folgen?”
    “Ich dachte … ich hoffte …”
    Sie sahen sich finster an. Jack gab sich so wütend, wie er konnte. Er sprach mit erhobener Stimme und hoffte, sie durch einen gespielten Wutanfall aus dieser Klemme zu befreien und im Zuge dessen auch sich selbst zu retten. Nach

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