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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Kreaturen ins Bett zu steigen, die Axis in den Palast mitgebracht hatte.
    Wo steckte bloß Faraday? Wie konnte sie sich noch
nicht einmal vierundzwanzig Stunden, nachdem ihr gesetzlich angetrauter Gemahl vor ihren Füßen zerrissen
worden war, seinem Mörder hingeben?
    Endlich spürte er die beiden in einer der Räumlichkeiten auf, die normalerweise Diplomaten vorbehalten waren. Die Edle und der Rebell lagen nackt und ineinander
verschlungen schlafend vor der Feuerstelle.
»Faraday!« flüsterte der Jüngling entsetzt.
    Sie riß die Augen auf. »Timozel?« fragte sie verwirrt
und richtete sich auf. Sie errötete, griff hastig nach ihrem
Umhang und bedeckte sich.
    Der Krieger schlief tief und fest. Nach dem Zweikampf mit Bornheld bedurfte sein Körper dringend der
Ruhe, und sein Geist befand sich so tief im Schlummer,
daß er zunächst von der Störung nichts merkte.
    »Ihr seid eine Hure!« konnte der Jüngling jetzt nicht
mehr an sich halten. Er trat auf sie zu und drohte ihr mit
der Faust. »Euer Gatte ist noch nicht einen Tag tot und
schon erlaubt Ihr seinem Mörder, Euren Körper zu besudeln! Mit Eurer widerlichen Begierde habt Ihr Bornhelds
Andenken beschmutzt!«
    In diesem Moment wurde Axis hellwach und sprang
auf. »Timozel!« knurrte er und griff nach seinem
Schwert, das in seiner Scheide am Kamin hing.
    »Aufhören!« schrie Faraday und versuchte, ihren
Liebsten aufzuhalten.
Axis blieb auf halbem Wege stehen, drehte sich um,
stürmte auf den Jüngling zu und packte dessen noch immer gereckte Faust. »Was Faraday tut, geht Euch einen
feuchten Kehricht an! Raus mit Euch! Trollt Euch!«
»Ihr gebärdet Euch wie ein streunender Kater!«
höhnte der Ritter. »Heute habt Ihr also die Königin genossen! Habt Ihr die Edle mit den schmutzigen Krankheiten angesteckt, die Ihr Euch bei Euren Dirnen geholt
habt?«
»Timozel!« schrie Faraday entsetzt, aber die beiden
Männer standen sich nun kampfbereit gegenüber, starrten
sich an und schienen sie völlig vergessen zu haben.
»Ich habe von den zügellosen Ausschweifungen der
Ikarier gehört«, knurrte der Jüngling jetzt. Sein Gesicht
befand sich nur wenige Zoll von dem des Kriegers entfernt. »Und auch von ihrem liederlichen Lebenswandel.
Mit eigenen Augen mußte ich in den anderen Gästegemächern mit ansehen, wie die Flugechsen edle Damen
von vornehmster Herkunft bedrängten. Habt Ihr der Königin den widerlichen Schmutz Eurer Huren eingepflanzt, Ikarier?«
Axis’ Züge verzerrten sich in höchstem Zorn. Er
knurrte wie ein Raubtier und schloß die freie Hand um
Timozels Kehle.
»Aufhören!« schrie Faraday, so laut sie konnte, weil
sie befürchtete, daß einer der beiden im nächsten Moment erschlagen am Boden liegen würde. »Sofort!«
Tatsächlich ließen die Männer voneinander ab, ohne
den Blick jedoch voneinander zu lösen.
»Timozel, seht mich an«, erklärte die Edle ihm, nun
leiser, aber immer noch erregt. »Schaut her zu mir.«
Widerwillig wandte er den Blick zu ihr. Was er dort
aber sah, erschreckte ihn so sehr, daß er zurückwich.
»Faraday, nein!« krächzte er in höchster Not.
Sie stand aufrecht und entschlossen da und hielt ein irdenes Gefäß in den Händen. Sie sah dem Jüngling offen
ins Gesicht. Der Augenblick war gekommen, diese Farce
vom Ritter und der Königin zu beenden.
»Nein!« ächzte Timozel noch einmal und wollte zu
ihr, um sie aufzuhalten.
»Bleibt wo Ihr seid«, hielt die Edle ihn mit fester
Stimme zurück. Axis trat beiseite und beobachtete, was
hier geschah. Faradays grüne Augen strahlten vor Energie,
während der Jüngling unnatürlich grau geworden war.
»Vor zwei Jahren nahm ich Euren Ritterschwur an«,
erklärte Faraday nun feierlich, »als ich noch jung und
unerfahren war, keine Freunde hatte und mich anschickte, eine Ehe einzugehen, die mir keine Freude bescheren
würde. Damals dachte ich, Ihr wärt mein Freund, würdet
mich unterstützen und bötet mir den Halt, dessen ich in
so schwierigen Zeiten dringend bedurft hätte. Leider habt
Ihr Euch als das genaue Gegenteil davon erwiesen. Lieber stelltet Ihr Euch auf Bornhelds Seite als auf die meine. Wenn ich Zuneigung brauchte, habt Ihr mich
ausgelacht. Und wenn ich mich nach Verständnis sehnte,
habt Ihr mir statt dessen Vorhaltungen gemacht.«
»Nein!« Timozel streckte flehend die Hände nach ihr
aus. »Ich habe doch immer nur getan, was das Beste für
Euch war. Euch das gesagt, was Euch dringend gesagt
werden mußte. Manchmal irrtet Ihr

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