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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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könnten
ein und dieselbe Person sein?«
Langsam und stockend berichtete Axis’ Vater ihnen
nun von dem verbrecherischen ikarischen Krallenfürsten.
Von seinen Untaten und von seiner Rückkehr durch das
Sternentor. Sternenströmer führte weiter aus, wie Morgenstern, Axis und er zu dem Schluß gelangt waren, daß
Wolfstern sich in den engsten Vertrautenkreis des Sternenmanns eingeschlichen habe und es sich bei ihm um
denjenigen handeln müsse, der ihn laut der dritten Strophe der Prophezeiung an Gorgrael verraten werde.
»Morgenstern hatte immer schon Aschure in Verdacht«, schloß der Zauberer. »Axis und ich wollten das
natürlich nicht glauben. Doch dann häuften sich merkwürdige und seltsame Vorfälle, und die junge Frau kam
uns immer eigenartiger vor. Ihr Sohn Caelum«, er zeigte
auf den Kleinen, »hat einen höheren ikarischen Anteil im
Blut, als zu erwarten war. Einen viel höheren Anteil …
und heute morgen setzte Aschure Dunkle Magie, die
Dunkle Musik der Sterne ein, um einen Greifen zu vernichten … da mußten wir doch annehmen … Was hätten
wir denn sonst glauben sollen?« Sternenströmer war
noch bleicher geworden.
Faraday hielt den Säugling und konnte deshalb nicht
rasch genug einschreiten, als Isgriffs Rechte vorschnellte
und er den sitzenden Ikarier am Nackengefieder hochzog.
»Wenn Euer Sohn sie ermordet hat, Sternenströmer,
werde ich Euch beide vernichten! Das schwöre ich bei
allen Göttern im Tempel der Sterne!«
Gerade als Belial eingreifen wollte, stieß der Herr von
Nor den Zauberer wieder auf seinen Sitz zurück. »Wißt
Ihr, was ich Euch wünschte?«, knurrte Isgriff, »daß
Wolfstern wirklich eines Tages hier auftaucht und Euch
beide bei einem weiteren seiner verrückten Experimente
durchs Sternentor stößt! Denn nichts Besseres habt Ihr
dafür verdient, daß Ihr diese Frau so mißhandelt habt.«
»Isgriff, bitte«, bat Faraday ihn. »Haltet Euch zurück.
Belial, könnt Ihr mir sagen, was sich unten in der Zelle
abgespielt hat?«
Axis’ alter Freund berichtete ihr, was er dort mit hatte
ansehen müssen. »Mehr weiß ich leider auch nicht, denn
dann sind die beiden verschwunden. Aschure hat den
Krieger irgendwo hin mitgenommen und muß ihm dort
etwas gezeigt haben. Worum es sich dabei allerdings
handelte, vermag ich Euch nicht zu sagen. Als die beiden
zurückkehrten, hing ihr die Haut in Fetzen vom Rücken.
Axis selbst schien dem Wahnsinn nahe zu sein. Er hat sie
hierher getragen und bisher niemandem erlaubt, das Gemach zu betreten. Ich glaube, er bringt sich um, wenn
Aschure nicht durchkommt. Und selbst wenn sie wieder
gesundet, wird er sich für das in sein Schwert stürzen
wollen, was er ihr angetan hat.«
»Isgriff, Ihr wartet bitte hier«, beschied Faraday den
Herrn von Nor, »denn ich habe so ein Gefühl, als könntet
Ihr mehr zur Lösung dieses Rätsels beitragen als jeder
andere hier in diesem Raum.«
Damit schritt sie entschlossen zu der Tür des Hauptraums.
»Faraday«, mahnte Rivkah besorgt. Der letzte, der
versucht hatte, in das Gemach zu gelangen, hatte dort
einen so wilden und wütenden Axis angetroffen, daß er
fluchtartig wieder herausgelaufen kam und hastig die Tür
hinter sich geschlossen hatte.
»Nein«, lächelte sie und legte die Hand auf den Knauf.
»Der Sternenmann wird weder mir noch Caelum die Tür
weisen. Beruhigt Euch und wartet.«
Damit drehte Faraday entschlossen den Knauf, trat ein
und schloß die Tür wieder hinter sich.
    Halbdunkel herrschte in dem Gemach, und jemand hatte
die Läden der Fenster geschlossen. Faraday blieb still
stehen, bis ihre Augen sich an das trübe Licht gewöhnt
hatten. Dann fiel ihr eine Bewegung auf.
    Axis hatte sich gerade erhoben. Er hatte neben dem
Bett an der gegenüberliegenden Wand gekniet und hielt
einen blutigen Lappen in der Hand. Der Krieger sprach
kein Wort und sah Faraday, die auf ihn zuschritt, aus
eingesunkenen und gehetzten Augen an.
    Die Königin erreichte die andere Seite des Bettes, zögerte einen Moment, setzte sich dann auf die Kante und
betrachtete die Frau, die dort zusammengerollt auf der
Seite lag.
    »Hallo, Aschure«, sagte sie mit einem freundlichen
Lächeln. »Ich bin Faraday. Wie schön wäre es gewesen,
wenn wir uns unter glücklicheren Umständen kennengelernt hätten.«
    Die junge Frau war bei Bewußtsein. Ihre blauen Augen standen weit auf, und dunkler Schmerz zeigte sich
darin. Sie starrte die Königin an, und dann fiel ihr Blick
auf den

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