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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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hergekommen sind«, schlug die junge Frau vor. »Ich rufe
die Ikarier herbei. Hat ja doch keinen Zweck mehr, sie
länger zurückzuhalten. Die Skrälinge sind jetzt vorgewarnt und wissen Bescheid.« Sie rief einen Truppenführer zu sich und befahl ihm: »Sagt Euren Männern, daß sie
nach Löchern im Boden oder unterirdischen Eingängen
Ausschau halten sollen. Ich will sofort Meldung darüber
erhalten.«
Der Offizier salutierte und rief seine Soldaten zusammen.
Auf dem Weg zum Ortskern wurden sie noch dreimal
angegriffen. Aber nun wußten die Männer, worauf sie zu
achten hatten. Ein jeder suchte nach Höhlen in den
Trümmern und Kellern in der Straße. Und so konnten die
Kreaturen sie nicht ein weiteres Mal überraschen. Doch
war es jedesmal wieder ein mühsamer und anstrengender
Kampf.
Noch in den Urqharthügeln hatte die Befehlshaberin
angeordnet, daß jeder Soldat sich aus den Stechginsterbüschen Fackeln anfertigen sollte. Nun gebot sie zwei
Pelotonen ihrer Schützen, den Bogen über die Schulter
zu hängen und die Fackeln anzustecken.
Als die Geister wieder angriffen, führte sie diese Männer, ihre Brände über ihren Häuptern schwingend, neben
den Schwertkämpfern in die Schlacht. Die restlichen vier
Pelotone richteten ihre Pfeile weiterhin auf die Höhlen
und Eingänge, aus denen weitere Skrälinge hervorquollen, um so viele wie möglich an einer Flucht zu hindern.
Aschure fand sich neben Axis wieder. Sie lachte triumphierend, als sie ihre Fackel dem nächsten Geist ins
Gesicht stieß, während der Krieger gleichzeitig einem
anderen das Schwert in die Lücke zwischen den Augenschlitzen stieß. Er zog die Klinge rasch wieder heraus
und erledigte damit Aschures Gegner, der nun zuckend
und sich windend am Boden lag.
»Eine kleine Aufmerksamkeit des Hauses Sonnenflieger!« rief er seiner Liebsten zu und grinste über ihre Begeisterung. Dann schien er alles Getümmel um sich
herum zu vergessen, zog sie in seine Arme und küßte sie
heftig. Wenig später standen die beiden Rücken an Rücken, wehrten den Ansturm der Zähne und Klauen ab,
stützten sich aneinander, lachten aus vollem Hals und
waren sich mehr der Nähe des anderen bewußt als der
Schar der Skrälinge. Der Krieger und die Schützin fühlten sich unverwundbar und unsterblich. Solange sie so
dastanden und sich gegenseitig schützten, konnte ihnen
nichts und niemand etwas anhaben.
Als die letzten Geister sich schließlich zurückzogen,
drehte Axis sich um und nahm sie wieder in die Arme:
»Ich liebe Euch«, flüsterte er, »nie dürft Ihr daran zweifeln.« Dann riß er sich von ihr los und half den Schwertkämpfern, die restlichen Kreaturen niederzumachen.
Aschure starrte ihm nach und konnte einfach nicht fassen, was sie eben gehört hatte. Aber dann senkte sie den
Kopf und starrte die Fackel in ihrer Hand an. Was hatte
der Krieger damit sagen wollen? Warum sollte er sie
lieben? Und was war sein Eingeständnis schon wert?
Wenn Faraday wieder auftauchte, würde er sofort zu ihr
gehen. Sie war seine Zukunft, nicht aber Aschure.
Das anhaltende Gebell eines Alaunt riß sie aus ihren
trüben Gedanken. Sie sah nach dem Hund und entdeckte
ihn ein Stück die Straße hinauf, wo er in einem Schutthaufen scharrte.
»Gebt mir Deckung«, befahl die Schützin ihren
Bognern und näherte sich dem Alaunt. Dort angekommen, ging sie in die Hocke, legte dem Alaunt eine Hand
auf den Rücken und spähte in den Steinhaufen. Sie sah
nur Schwärze in dem schmalen Loch, in das sich der
Hund unbedingt hineinzuquetschen versuchte. Aschure
zog den Alaunt zurück und leuchtete mit der Fackel in
die Öffnung. Stufen ließen sich dort erkennen, die noch
bemerkenswert gut erhalten waren.
Aufgeregt rief die Befehlshaberin einige Soldaten herbei und wies sie an, die Öffnung freizulegen.
Sie spürte, wie Axis hinter ihr erschien, und drehte
sich zu ihm um. »Was haltet Ihr davon?«
»Sieht gefährlich aus. Aber Ihr trefft hier natürlich die
Entscheidungen.«
»Dann gehen wir nach unten.« Sie drehte sich zu ihren
Männern um. »Ich nehme nur ein Peloton Bogenschützen
und dreißig Schwertkämpfer mit. Und natürlich die Hunde. Die nützen mir mehr als hundert Soldaten, wenn es in
der Enge dort unten zum Kampf kommen sollte. Ihr anderen bleibt hier. Wenn wir bis«, die Schützin sah in den
Himmel, »sagen wir, bis zum Nachmittag nicht wieder
zurück sind, verlaßt Ihr ohne uns die Stadt. Aber bis dahin bewacht Ihr den Eingang. Laßt ja nicht zu, daß

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