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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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uns
irgendwelche Kreaturen hinterhersteigen! Ich möchte mir
nur Gedanken darüber machen müssen, was vor uns liegt,
nicht auch noch darum, was sich in unserem Rücken tun
könnte.«
»Und was ist mit mir?« fragte Axis.
»Ich habe bei dieser Unternehmung die Befehlsgewalt,
und ich will nicht riskieren, daß wir in der Enge dort unten
beide in Gefahr geraten. Oben habt Ihr eine deutlich höhere Überlebenschance. Deswegen bleibt Ihr auch dort.«
»Nein«, entgegnete der Krieger, »in diesem besonderen Fall übernehme ich wieder den Oberbefehl. Und ich
sage, daß ich mitkomme, denn ich muß wissen, was da
unten vor sich geht. Außerdem nutzen Euch meine Zauberkräfte mehr, wenn ich bei Euch bin, als wenn ich hier
oben bleibe.«
»Wie Ihr wollt«, gab sie kurz angebunden zurück. »Aber
dann macht Euch wenigstens mit einem Licht nützlich.«
So nahm Axis die erste der Stufen in Angriff. Er
streckte eine Hand aus, öffnete sie und aus ihr wuchs
eine leuchtende Kugel. Als ihr Licht stark genug war,
setzte er sie schließlich auf die Treppe, wo sie gleich
weiterhüpfte. Der Leuchtball rollte in einen Gang und
hielt ein Stück weiter an. In seinem Licht ließen sich
Wände, Boden und Decke aus wohlbehauenem Stein
erkennen. Aber nichts sonst.
»Gut«, sagte Aschure, schob sich an dem Krieger vorbei und pfiff Sicarius heran. »Sucht für uns, los.«
Der Alaunt sprang die Stufen hinunter und strich dann
vorsichtig, mit der Nase am Boden, durch den Gang.
Bald hatte ihn die tiefe Dunkelheit verschluckt. Aschure
bedeutete den Soldaten, ihm zu folgen.
Langsani tasteten sie sich durch den Gang. Die Schützin führte die Truppe an, dicht gefolgt von Axis. Alle
hielten ihre gezogene Waffe in der Hand oder trugen
brennende Fackeln. Wenn sie sich der Kugel näherten,
setzte diese sich wieder in Bewegung und leuchtete ihnen
voraus.
Nach ungefähr fünfzig Schritten bog der Gang nach
links ab. Die Befehlshaberin spähte vorsichtig um die
Ecke, sah eine weitere Treppe und entdeckte auch Sicarius, der in angespannter Haltung davor stand.
»Kommt!« forderte sie die anderen leise auf und lief
hinunter. Dort angekommen, tätschelte Aschure kurz
Sicarius’ Kopf und sah sich dann um.
Die zweite Treppe hatte sie in einen großen Raum mit
niedriger, gewölbter Decke geführt. Diese wurde von
steinernen Säulen gehalten, die lange Schatten auf den
Boden warfen. Einige zerbrochene Holzkisten und Fässer
lagen auf einer Seite, doch darüber hinaus enthielt die
Halle nichts. Am anderen Ende war eine schwere, hölzerne Rundbogentür einen Spalt weit geöffnet.
»Wofür haltet Ihr das?« fragte die Schützin Axis, als
er neben ihr stand.
»Wir befinden uns sicher unter dem Stadtzentrum.
Vermutlich stehen wir gerade im Keller eines der Hauptverwaltungsgebäude.«
»Hier ist es kalt«, klagte sie und schloß den Kragen ihres Hemds.
Es war tatsächlich kalt. Hier herrschten noch eisigere
Temperaturen als oben, wo man noch den Winter zu
spüren bekam. Wölkchen entstanden vor ihrem Mund,
wenn sie ausatmeten, und an den Säulen hatten sich Eisblumen gebildet. Aschure betrachtete die schwere Tür
und beugte sich wieder zu dem Alaunt hinab. Sie vergrub
ihre Finger in seinem dichten Kopffell und murmelte
etwas. Der Hund sah sie aus seinen goldenen Augen an.
Sein Mund stand offen, und er hechelte leicht.
Dann erhob die Schützin sich wieder. »Er ist noch
nicht durch die Tür gelaufen. Damit wollte er warten, bis
wir zu ihm aufgeschlossen hätten. Sie gefällt ihm nämlich nicht.«
Der Krieger sah erst sie und dann den Hund an. Nach
kurzem Zögern streckte er die Hand wieder aus, und die
Lichtkugel kehrte auf sie zurück. »Seid vorsichtig.«
Aschure hielt die Fackel hoch und bedeutete dem
Trupp, ihr zu folgen. Geradewegs marschierte sie zur
Tür, verteilte die Soldaten links und rechts davon und riß
sie dann mit einem Ruck ganz auf.
Doch keine Feinde strömten heraus, nur Luft, die sich
noch kälter anfühlte als die in dem Raum mit der gewölbten Decke.
Axis und Aschure sahen sich an. Dann schaute sie auf
den Leuchtball auf seinem Handteller und nickte in Richtung der Finsternis hinter der Tür. Der Zauberer trat vor,
warf die Kugel hinein und summte dazu eine fremdartige
Melodie. Der Ball hatte noch kaum den Boden berührt,
da flammte er schon auf, worauf ein bestürztes Wispern
und Murmeln einsetzte.
Der Krieger erbleichte, als er erkannte, was sich seinen Augen bot, und wich einen Schritt zurück. Aschure

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