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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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seinen Söhnen und seinen Offizieren keine Gnade gewährt hatte, sagte sich die
junge Frau und hoffte dabei inständig, nicht selbst einmal
Opfer seines Ingrimms zu werden.
    Einen Tag vor der Ankunft bei den Grabhügeln kehrten zwei Luftaufklärer mit wenig erfreulichen Neuigkeiten zurück.
    »Auf der anderen Seite erwartet Euch ein Heer, Axis
Sonnenflieger«, meldeten sie und ließen bekümmert die
Flügel hängen. »Acht- bis zehntausend Mann, alle bewaffnet«, fügte der erste hinzu.
    »Und alle beritten«, ergänzte der zweite. »Selbst ihre
Rösser haben sie gepanzert. Sie tragen Lanzen, Piken und
Schwerter. Wie eine Mauer aus Stahl stehen sie da. Bereit zum Angriff, wenn Eure Armee gerade aus den
Grabhügeln kommt.«
»Wer steht dort?«
    Die Ikarier beschrieben ihm die Banner, die über dem
Heer wehten, und der Krieger sah Belial und Magariz
an.
    »Das sind die Farben von Baron Isgriff von Nor und
Baron Greville von Tarantaise«, erklärte der Fürst.
»Bornheld muß sie dort hinbeordert haben, um uns das
Vordringen nach Tarantaise und durch die Ebene von
Tare zu verwehren.«
    Axis nickte und lehnte sich nachdenklich zurück.
Neuntausend Gegner … Seine eigene Armee umfaßte
inzwischen über zweiundzwanzigtausend Mann. Aber
neuntausend Schwerbewaffnete und Gepanzerte konnten
ihm und den seinen doch ziemlich gefährlich werden.
Diesmal blieb ihm wohl keine andere Wahl, als die Luftarmada einzusetzen.
    »Die meisten ihrer Soldaten stammen wohl aus Nor«,
bemerkte Magariz. »Tarantaise ist so spärlich besiedelt,
daß Greville kaum genügend Treiber für eine Jagd zusammenbekommen dürfte. Wie sollte er da eine eigene
Armee aufstellen? Nor hingegen …«
    »Gehört zu den am dichtesten besiedelten Gebieten
des Landes«, führte Axis den Gedanken des Fürsten aus.
»Isgriff hat sich allem Anschein nach dazu entschlossen,
fürs erste ohne seine Tanzknaben auszukommen und statt
dessen zu den Waffen zu greifen.« Endlich regte sich der
Fürst von Nor und kam dem König zu Hilfe, dachte der
Krieger. Bornheld hätte dessen Soldaten bedeutend früher gebrauchen können.
    Während die Männer beratschlagten, stieß Aschure zu
ihnen. Was sie hier zu hören bekam, beschäftigte sie in
ganz besonderem Maße. Eine Armee aus Nor stand auf
der anderen Seite der Grabhügel? Das Volk, von dem
ihre Mutter abstammte und dem sie ihr dunkles Haar und
ihr exotisches Aussehen verdankte. Aschure verspürte
eine plötzliche Übelkeit.
    »Wir schlagen eine Meile vor den Hügeln unser Lager
auf«, entschied der Krieger schließlich, »und marschieren
ihnen morgen in Schlachtordnung entgegen.«
    Als sie am nächsten Morgen in Formation auf die Grabhügel anrückten, erwartete sie eine Überraschung, und
Axis gebot den Kolonnen anzuhalten. Ein einzelner Reiter ritt langsam aus den Hügeln heraus. Beim Näherkommen erkannte der Sternenmann, daß es sich nicht
einmal um einen Soldaten, sondern um eine Frau handelte, die im Damensitz seitlich auf ihrem Roß saß.
    »Bei allen Göttern!« murmelte der Sternenmann verwundert, als er schließlich in ihr Embeth, die Herrin von
Tare, erkannte.
    Sie ließ ihr Pferd wenige Schritte vor ihm anhalten,
und beide betrachteten sich zunächst stumm. Axis und
Embeth hatten vor langer Zeit ein Verhältnis miteinander
gehabt und waren noch länger gute Freunde. Als er sie
jetzt ansah, wurde ihm plötzlich klar, wie bald er Bornheld zur endgültigen Entscheidung gegenübertreten würde. Karlon lag nur noch ein paar Wochen entfernt …
allerdings hinter dem Heer auf der anderen Seite der
Grabhügel.
    Embeth setzte endlich ein Lächeln auf. Seit zwei Jahren hatten sie sich nicht mehr zu Gesicht bekommen. So
lange Zeit, dachte die Edle, und sieh sich einer einmal an,
wie zwei Jahre die Menschen verändern können.
    Der Hengst, den er ritt, war noch derselbe. Auch die
blonde Mähne und der helle Bart waren ihm geblieben.
Aber nichts anderes an ihm erinnerte sie nicht mehr an
den Geliebten von früher. Seine Augen blickten härter,
kälter und reifer drein. Das Schwarz des Axtherrn trug er
nicht mehr, ebensowenig wie das Zeichen der gekreuzten
Äxte. Stattdessen ritt Axis jetzt in hellbraune Hose und
Hemd gewandet. Eine blutrote Sonne prangte auf seiner
Brust, und auf den Schultern lag ein Umhang vom gleichen Rot. Er war vor zwei Jahren aus ihrem Leben verschwunden, und nun kehrte er zurück und brachte die
Sonne mit.
    Das Lächeln verging ihr, als sein Anblick Gefühle in

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