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Der Sternenschwarm

Der Sternenschwarm

Titel: Der Sternenschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss
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bin ich zurückgekommen, um die Energie abzustellen, die ihnen von hier aus zugestrahlt wird.«
    »Worauf wartest du noch?« fragte Dourt erregt. »Hoffentlich schaltest du bald ab! Die Autocollies kosten eine Menge Geld!«
    »Ich hätte es schon längst getan, wenn du mich nicht aufgehalten hättest!« antwortete Bes. Sie marschierte an ihm vorbei zum Sender, schaltete ihn aus und kam wieder zurück.
    »Ich begleite Sie, Mrs. Dourt; vielleicht kann ich etwas helfen«, sagte ich. »Ich muß erst in einer Stunde zu meiner Einheit zurück.«
    Sie nickte verständnisvoll, und ich kletterte auf den Traktor.
    Mein Anerbieten war gerechtfertigt. Falls Bes die Wahrheit gesagt hatte, waren vierzigtausend Schafe in Gefahr – das nächste SAL-Schiff würde in weniger als vier Stunden landen, und die Tiere mußten bis dahin in ihren Pferchen sein, sonst rannten sie panikartig auseinander, kamen dabei ums Leben oder verletzten sich, so daß Dourt mit einem Schlag ein armer Mann wurde ... wenn Bes die Wahrheit gesagt hatte.
    Als Dourt uns nicht mehr sehen konnte, hielt Bes an. Wir starrten uns schweigend ins Gesicht.
    »Hast du dir die Sache nur ausgedacht, um mit mir allein sein zu können?« fragte ich.
    Sie legte ihre Hand auf meine. »Leider ist alles wahr, Vasko. Wir müssen Murrag helfen, wenn er sich nicht schon den Hals gebrochen hat. Aber solange Col zu Hause ist, wäre ich nicht mit dir allein gewesen – und heute ist doch unser letzter Tag, nicht wahr?«
    »Es sei denn, du entschließt dich, ihn zu verlassen.«
    »Du weißt, daß ich das nicht kann, Vasko.«
    Ich wußte es. Ich war vor ihr sicher. Wäre sie meinetwegen geblieben, wäre sie mir nur lästig geworden. Es gab Dutzende von Frauen wie Bes Dourt – auf fast jeder Hügelfarm eine. Sie waren einsam, langweilten sich und fingen deshalb gern eine Affäre mit dem gutaussehenden Captain Roge an. Deshalb brauchte man sie nicht gleich zu lieben.
    »Beim letztenmal muß es aber wirklich gut sein«, sagte ich.

     
    Als wir nachher wieder zu Bewußtsein kamen, fiel uns auf, wie sehr wir uns verspätet hatten. Wir fuhren so schnell wie möglich zur Schlucht.
    »Hoffentlich hat Murrag sich nichts getan?« murmelte ich mit einem Blick auf die Uhr.
    Bes verstand nicht, weshalb ich mich für ihn interessierte, und gab auch diesmal keine Antwort. Ich wußte genau, was sie gegen ihn hatte: Murrag war nicht der Mann, der sich mit einer Frau wie Bes eingelassen hätte. Als Murrag damals auf Dourts Farm auftauchte, hatte ich befürchtet, er werde mein kleines Spiel stören; ich merkte jedoch schon bald, daß Bes ihm zu einfach war, so daß in dieser Beziehung keine Konkurrenz zu befürchten war. Seitdem hatte ich mich mit ihm angefreundet, obwohl Bes mich davon abzubringen versuchte.
    Inzwischen hatte es zu regnen begonnen, und unser Traktor holperte weiter den steinigen Weg zur Schlucht hinüber. Als wir sie endlich erreichten, mußten wir noch eine Strecke zu Fuß gehen. Die beiden Hunde Hoc und Pedo warteten an der Stelle, an der Murrag in die Schlucht geklettert war; sie hockten geduldig im strömenden Regen und kläfften, als sie uns kommen sahen.
    Murrag kauerte etwa zehn Meter tiefer auf einem Felsvorsprung; er war völlig durchnäßt, denn das ablaufende Regenwasser klatschte in wahren Sturzbächen auf ihn herab. Einer der Autocollies lag neben ihm; der zweite steckte weiter unten in einem Spalt, schien aber nicht weiter beschädigt zu sein.
    Mir fiel Murrags Gesichtsausdruck auf. Er war völlig nichtssagend; Murrag schien ins Nichts zu starren und ignorierte die Sturzbäche in seiner Nähe.
    »Murrag!« rief Bes laut. »Wach auf! Wir sind wieder hier!«
    Er sah zu uns auf. »Hallo«, sagte er. »Hallo, Vasko! Ich habe eben mit Urmutter Erde gesprochen. Sie hat mich wirklich verschluckt, und ich ...«
    Wahrscheinlich hätte er noch ewig phantasiert! Unter anderen Umständen fand ich seine Schrullen erträglich und sogar amüsant, aber diesmal hatte ich keine Geduld. Bes stand neben mir und machte ein böses Gesicht, es regnete in Strömen, so daß mir das Wasser den Rücken hinablief, ich hatte heftiges Seitenstechen, und die Zeit arbeitete gegen uns.
    »Es regnet!« erinnerte ich ihn. »Wir sind alle tropfnaß, falls es dir nicht aufgefallen sein sollte. Um Gottes willen, komm endlich herauf.«
    Er gab sich einen Ruck, strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht, sah zu uns auf und grinste dümmlich. »Ein schöner Tag zum Bergsteigen, was?« fragte er. »Wenn wir

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