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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Schutzanzugs. Verblüfft fand er dabei eine lose Verbindung, die ihn vielleicht das Leben gekostet hätte, wenn er nicht so klug gewesen wäre, diese Kontrolle vorzunehmen.
    Als Kotto schließlich auf die Oberfläche von Isperos trat und in einen Bodenwagen kletterte, war es längst zu spät. Ebenfalls in Schutzanzüge gekleidete Techniker eilten aus den Ladebunkern. Erz verarbeitende Maschinen kamen zum Stillstand und die Arbeiter starrten entsetzt auf die Trümmer des Katapults.
    Kotto hielt den Bodenwagen an und blickte durch den polarisierten Gesichtsschild auf das, was vom Katapult übrig geblieben war. Es kam einem Wunder gleich, dass noch alle Mitglieder seiner Crew lebten. Das war das Wichtigste. Doch mit allem anderen sah es ziemlich übel aus.
    Viele Systeme waren ausgefallen und die Techniker verbrachten den Rest ihres Arbeitstages damit, Risse abzudichten und Maschinen zu reparieren, damit die Basis einigermaßen bewohnbar blieb.
    Kotto begegnete dieser neuen Katastrophe mit verzweifelter Konzentration. Sie war ein Problem und Probleme konnten gelöst werden. Daran hatte er immer geglaubt. Unter optimalen Bedingungen wäre er vielleicht imstande gewesen, das Katapult zu reparieren, doch eine Instandsetzung hätte die Hälfte ihrer Ressourcen beansprucht. Wie konnte er so etwas rechtfertigen? Er hätte praktisch alle seine Mitarbeiter für die Reparatur der Container-Startbahn einsetzen müssen.
    Würden ihm die anderen Roamer nahe legen, Isperos zu verlassen? Konnte er diesen seinen Traum einfach aufgeben? Es widerstrebte ihm, eine solche Möglichkeit in Betracht zu ziehen – nicht aus starrköpfigem Stolz, sondern weil er Versagen immer als »aufgeben, ohne über alle möglichen Lösungen nachzudenken« definiert hatte.
    Kotto war todunglücklich. Er hatte sich hier einer Herausforderung gestellt und wollte nur dann aufgeben, wenn es keine Alternative gab. Aber angesichts so vieler in Mitleidenschaft gezogener Systeme… Konnte er sich den Einsatz von so vielen Arbeitskräften leisten?
    Kotto sah sich die Schäden an und konnte keine ökonomisch vertretbare Möglichkeit erkennen, die Industrieanlagen von Isperos wieder in Betrieb zu nehmen. Ressourcen und Crew reichten dafür einfach nicht aus.

59 KÖNIG PETER
    König Peters Wahl einer Braut hätte eigentlich ein freudiges Ereignis sein sollen, aber Basil Wenzeslas ruinierte alles mit selbstgefälliger Zuversicht und autokratischem Stil. »Sie sollten besser zufrieden sein«, sagte er und bedachte Peter mit einem scharfen Blick. »Denn Sie können überhaupt nichts daran ändern.«
    Im Penthouse-Büro des Hanse-Vorsitzenden sank der junge König in einen bequemen Sessel. Peter trug die königliche Krone, aber wenn Basil mit den Fingern schnippte, würden Wächter den König durch unterirdische Flure zum Hauptquartier der Hanse zerren.
    »Warum runzeln Sie die Stirn, junger Mann? Die Hanse sieht in dieser Sache eine Belohnung für jahrelange gute Dienste. Sie verdienen eine angemessene junge Braut, einen hübschen Körper, der des Nachts Ihr Bett wärmt und Ihnen Gesellschaft leistet, wenn Sie keine königlichen Pflichten zu erfüllen haben.« Basil klang verärgert.
    Trotz der vielen Versuche, ihn einer Gehirnwäsche zu unterziehen, ließ sich Peter nicht mehr vom luxuriösen Leben mit den vielen Bequemlichkeiten, dem guten Essen und den Ablenkungen in Versuchung führen. »Sparen Sie sich die Behauptung, mich belohnen zu wollen, Basil. Was auch immer Sie tun, es geht Ihnen nur um die Hanse. Glauben Sie, mich mithilfe einer Königin leichter manipulieren zu können? Ist sie eine Spionin von Ihnen, jemand, der mir ein Messer in den Rücken stoßen kann, wenn Sie mich nicht mehr brauchen?«
    »Estarra von Theroc?« Basil lachte und winkte mit dem Zeigefinger. »Peter, die Auswahl Ihrer Braut und die damit einhergehenden Vorteile – sowohl für Sie selbst als auch für die Hanse – haben nichts damit zu tun, Sie unter Kontrolle zu halten. Sie spielen einfach nur eine Rolle, unter meinem Befehl. Vergessen Sie nicht, wer Sie sind.«
    Peter kniff die blauen Augen zusammen. »Das vergesse ich nicht.« Ich bin das, was Sie aus mir gemacht haben. Die Verwandlung geht auf Ihre Initiative zurück, Basil. Ob es Ihnen passt oder nicht: Ich bin nicht mehr Raymond Aguerra, sondern König Peter.
    »Nun, wer ist diese Estarra von Theroc?«, fragte Peter und gab vor, sich zu fügen.
    »Die Ehe mit ihr schafft ein Bündnis zwischen uns und den Theronen. Das mag ein

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