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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Geschöpfe, die am Himmel kreisten und näher kamen. Grässlich aussehende Insekten krochen über Mauerreste. Zwei faustgroße Käfer entfalteten ihre Flügel und flogen ihm entgegen, brummten dabei wie Hummeln.
    Mit weniger Zurückhaltung als beim letzten Mal reaktivierte Davlin das Transportal, wählte eine andere Koordinatenkachel und trat durch den schimmernden Stein, bevor ihn die Käfer erreichen konnten…
    Am nächsten Ort fand er nichts Nützliches. Es war eine weitere leere Klikiss-Welt, die durch nichts zu erkennen gab, jemals von Menschen besucht worden zu sein. Ein unbekannter Planet – vielleicht wussten nicht einmal die Ildiraner von ihm. Davlin rief laut, aber niemand antwortete.
    Immer wieder trat er durch die Transportale und wurde dabei immer hungriger. Er merkte sich die Koordinatensymbole und hoffte, auf diese Weise eine Art geistige Karte anzulegen. Hatte sich Margaret Colicos ebenso verhalten? War sie von Planet zu Planet gereist, ohne zurückzufinden?
    Der sechste Sprung brachte ihn auf eine heiße, trockene Welt, die vertraut wirkte. Davlin glaubte, in dem Informationsmaterial, das Basil Wenzeslas ihm geschickt hatte, davon gelesen zu haben. Er fand die Reste eines terranischen Ausgrabungslagers. Manche Gebäude waren abgesperrt. Kreidemarkierungen und sorgfältig gegrabene Löcher wiesen auf Stellen hin, die untersucht worden waren. Von Menschen hinterlassene Spuren.
    Mit knurrendem Magen und ungewissem Optimismus wanderte Davlin umher, fand einen kleinen Müllplatz und einige vergessene Dinge. Aber keine Personen. Dieser Planet hieß Pym und war eine gut bekannte Klikiss-Welt. Mit genug Ekti und ohne die Bedrohung durch die Hydroger hätten hier vermutlich viele archäologische Ausgrabungen stattgefunden; vielleicht wäre Pym sogar zu einer Touristenattraktion geworden. Aber derzeit hielt sich hier niemand auf.
    Erleichterung erfasste Davlin, als er eine deaktivierte Wasserpumpe fand. Eine Stunde lang bastelte er an ihr herum und schließlich gelang es ihm, sie wieder in Betrieb zu nehmen. Frisches, kaltes Wasser sprudelte, und er trank es voller Genuss, spritzte es sich ins Gesicht und über den Kopf, kühlte die Hände und durchnässte das Hemd. In einem der Gebäude fand er zurückgelassenes Versorgungsmaterial, zu dem auch einige alte Nahrungsrationen gehörten – ihr fader Inhalt schmeckte köstlich und gab ihm neue Kraft.
    Zwar wusste er, dass er auf Pym war, aber das bot ihm keinen Hinweis darauf, wie er nach Rheindic Co zurückkehren konnte. Die konzentrierte Nahrung reichte nur für ein oder zwei Tage. Nach Kommunikationsgeräten suchte Davlin vergeblich. Wenn er einen Notruf gesendet hätte… Basil Wenzeslas wäre sicher bereit gewesen, ihn abholen zu lassen. Aber ohne einen grünen Priester würde eine Nachricht Monate oder länger im All unterwegs sein, bevor sie jemand empfing.
    In der Dunkelheit der beginnenden Nacht lehnte sich Davlin erschöpft zurück. Zum ersten Mal seit zwei anstrengenden Tagen – angesichts der verschiedenen Welten fiel es schwer, den Überblick über die verstrichene Zeit zu behalten – hatte er Hunger und Durst stillen können. Jetzt wollte er schlafen und seine Kraft erneuern.
    Am nächsten Tag würde er den Versuch fortsetzen, nach Rheindic Co zurückzukehren.

78 ANTON COLICOS
    Unter der Kuppel von Maratha Prime saßen die beiden Geschichtenerzähler auf einer Plattform im hellen Licht und lächelten, während ihr Publikum aufmerksam lauschte. Jeweils einige Stunden am Tag wechselten sich Anton und Vao’sh dabei ab, hingerissene Zuhörer mit Mythen und Legenden aus der Geschichte ihrer Völker zu unterhalten. Anton vergnügte sich prächtig.
    »Der Rattenfänger von Hameln ist eine Geschichte mit einer Moral, die viele Kinder und Eltern erschreckt hat.« Anton verfügte nicht über die ausdrucksvollen Hautlappen eines ildiranischen Erinnerers, aber er gab sich alle Mühe, seinen Worten mit Gesten Nachdruck zu verleihen. Er erzählte von dem Fremden, der mit den Ältesten einer von Ratten heimgesuchten Stadt eine Vereinbarung traf und einen grässlichen Lohn forderte, als man ihn betrog.
    Die Ildiraner – Adlige, Beamte und Bedienstete – waren sowohl interessiert als auch verwirrt. Anton musste den Erzählfluss oft unterbrechen und erklären, dass Ratten auf der Erde Krankheiten übertrugen, dass Menschen nicht durchs Thism spürten, wenn jemand sie betrog, und dass sich ein überheblicher Bürgermeister nicht mit einem Weisen Imperator oder

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