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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Ansicht, dass die Gefahr einer zufälligen Entdeckung viel größer ist als die Vorteile, die sich daraus ergeben, das Schiff weiterhin hier zu behalten. Ich schließe mich dieser Einschätzung an.«
    Kori’nh wich kleinen Fels- und Eisbrocken aus, steuerte den Shuttle noch einmal am Rumpf der Burton entlang und sah sich das alte Generationenschiff aus der Nähe an. Er erweiterte die Bugglänzer und ihr Licht glitt über die Außenhülle. »Warum haben Sie mich hierher bestellt, Designierter?«
    Udru’h sah den Adar so an, als läge die Antwort auf der Hand. »Ich möchte, dass Sie die Burton zerstören. Es darf nichts von ihr übrig bleiben.«

7 CESCA PERONI
    Hitze, unglaubliche Hitze – genug, um Felsgestein weich werden zu lassen, leichte Elemente zu verdampfen und menschliches Fleisch innerhalb von Sekundenbruchteilen zu verbrennen.
    Isperos war ein schrecklicher Ort unter einer lodernden Sonne, voller Gefahren. Aber die Roamer sahen in der Hitze eine Ressource. Die mit großem Aufwand geschützte Kolonie produzierte so viele reine Metalle und seltene Isotope, dass sich das Risiko lohnte, dort zu leben und zu arbeiten.
    Als Sprecherin der Clans war Cesca Peroni gekommen, um Kotto Okiah zu seinem Einfallsreichtum bei der Gründung einer Kolonie am Rand der Hölle zu gratulieren. »Niemand hätte so etwas für möglich gehalten – andere waren zu blind, das zu sehen, was Sie hier erkannt haben. Der Erfolg dieser Kolonie ist eine weitere Stütze für unsere in Mitleidenschaft gezogene Wirtschaft.«
    Sie befanden sich im unterirdischen Bunker und der exzentrische Ingenieur nahm das Lob verlegen entgegen. Kotto mochte ein Genie sein, aber er hatte nie gelernt, Komplimente würdevoll entgegenzunehmen.
    Im Bestreben, die Besucherin zu beeindrucken, führte er Cesca durch tiefe Tunnel und wischte sich Schweiß von den rötlichen Wangen. »Nach Ebene zwei wird es kühler.« Er klopfte an die Wand und es klang hohl. »Drei Schichten keramische Wabenstruktur, mit einer zusätzlichen Schicht Isolierungsfasern. Ein Vakuum verhindert den thermischen Transfer.«
    »Niemand sonst könnte mit der Energie einer ganzen Sonne fertig werden. Ein perfektes Beispiel für die Genialität der Roamer.« Cescas Lob war ernst gemeint.
    Kotto lächelte scheu. »Nun, der gewaltige solare Strom liefert genug Energie für die Generatoren, atmosphärischen Prozessoren und Kühlsysteme.« Er deutete auf einige von Raureif bedeckte Rohrleitungen, die wie Adern an der Wand des Tunnels entlangführten. »Ich habe ein neues, unorthodoxes thermisches Flusssystem entwickelt, das überschüssige Energie an die Oberfläche leitet. Große Kühlrippen geben dort Wärme ab – eine weitere meiner Erfindungen.«
    Vor einigen Jahren, nach Beginn der Hydroger-Krise, hatte Cesca die Clans aufgefordert, nach innovativen Möglichkeiten für die Gewinnung von Wasserstoff im Spiralarm Ausschau zu halten. Kotto steckte voller Ideen. Während die Station auf Isperos entstand, Tunnel gegraben und Schmelzer gebaut wurden, fand er Gelegenheit, die Funktionsweise der Ekti-Reaktoren zu verbessern. Er hatte auch die Blitzminen entwickelt, die derzeit in den Atmosphären von Gasriesen zum Einsatz kamen.
    Irgendwie gelang es den Roamern immer wieder, Unmögliches zu leisten. Cesca atmete tief durch, zufrieden darüber, was sie erreicht hatten. Ja, wir leisten Unmögliches. Unmöglich war auch die Beziehung mit Jess gewesen. Aber Cesca hatte eine Möglichkeit gefunden, nach langer Zeit die Kluft zu dem Mann zu überwinden, den sie liebte…
    Vor Jahren, während sie noch mit Ross Tamblyn verlobt gewesen war, hatte sie sich in seinen jüngeren Bruder verliebt. Ross kam bei einem Angriff der Hydroger ums Leben und nach seinem Tod hätte es für Cesca und Jess eigentlich möglich sein sollen, miteinander glücklich zu werden. Doch Cesca war zur neuen Sprecherin ernannt worden und Jess musste sich um die Wassergeschäfte seiner Familie kümmern; deshalb hatten sie ihre Gefühle zurückgestellt. Sie vertraten beide den Standpunkt, dass die Sprecherin stark sein und sich ganz ihren Aufgaben widmen musste, zumindest bis zum Ende der Hydroger-Krise.
    Es schien eine vernünftige Entscheidung gewesen zu sein.
    Kaum ein Jahr später waren sie zu einem heimlichen Liebespaar geworden und inzwischen hatten sie beschlossen, ihre Heiratspläne in sechs Monaten bekannt zu geben. Sechs lange Monate… Aber wenigstens war das Ende in Sicht. Es blieb Cesca nichts anderes übrig, als sich

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