Der Sternenwald
nicht. Selbst uns Klikiss-Robotern fällt es schwer, die subtilen Variationen bei jenen Spezies zu identifizieren.«
»Vielleicht verstehen sie die Menschen deshalb nicht, weil sie sich nicht lange genug mit ihnen befasst haben«, sagte DD. »Viele Probleme könnten gelöst werden, wenn sie versuchen würden zu verstehen.«
»Gelegentlich analysieren die Hydroger andere Gefangenen, aber ihr Interesse ist nicht so groß, dass sie dieser Angelegenheit viel Mühe widmen.«
»Sie haben andere menschliche Gefangenen?«
»Mehrere«, sagte Sirix. »Für Experimente.«
Hoffnung regte sich in DD. »Wissen sie, was mit meiner Herrin Margaret Colicos nach dem Transfer durch das Klikiss-Transportal passiert ist? Befindet sie sich vielleicht bei den Hydrogern?«
»Margaret Colicos hat keine Bedeutung. Sie ist nicht bei den Hydrogern.«
Die Quecksilber-Wesen traten mit menschlichen Beinen näher, die nie dazu bestimmt gewesen waren, sich in einer solchen Umgebung zu bewegen. Sonderbare Stille herrschte, abgesehen von einem dumpfen Pulsieren, vielleicht eine besondere Kommunikationsmethode, mit der DDs Sensoren nichts anfangen konnten.
»Wir haben einen weiteren der von den Menschen hergestellten Kompis mitgebracht«, sagte Sirix stolz. »Wir möchten, dass diese intelligenten Maschinensklaven die gleiche Entwicklungsstufe wie wir erlangen. Wir haben bewiesen, dass das bewerkstelligt werden kann.«
»Du gehst von falschen Annahmen aus, Sirix«, warf DD ein. »So etwas entspricht nicht dem Wunsch der Kompis.«
»Du verstehst nicht, in welcher Lage ihr euch befindet«, erwiderte Sirix tadelnd. »Selbst wenn ihr euch nicht für Sklaven haltet: Auch unsichtbare Ketten sind Ketten. Wir werden dafür sorgen, dass ihr lernt und versteht.«
Die drei Hydroger standen ihnen gegenüber. DD versuchte, irgendeine Art von Kommunikation zwischen den silbrigen Gestalten festzustellen, bemerkte aber nur bösartige Blicke und eine allgegenwärtige stumme Drohung.
Sirix sprach zu den drei fremden Geschöpfen und DD fand, dass der große Klikiss-Roboter dabei fast kriecherisch wirkte, wie ein einfacher Bauer, der seinem reservierten König ein Anliegen vortrug. »Wir bitten die mächtigen Hydroger um Hilfe in Bezug auf die Menschen – um die gleiche Hilfe wie damals bei der Auslöschung der Klikiss.« Er drehte den geometrischen Kopf und blickte auf den Kompi hinab. »Im Lauf der Zeit wird DD verstehen und die Weisheit unserer Ziele erkennen. Wir müssen damit fortfahren, ihn zu unterweisen.«
Schließlich antworteten die drei Hydroger synchron. Die Lippen der nachgebildeten Roamer-Gestalt bewegten sich auf die gleiche Weise. »Menschen waren bei diesem Konflikt irrelevant, bis sie eine unserer Welten vernichteten. Jetzt betrifft der Krieg auch sie…«
»Es war ein Unfall«, sagte DD. »Ich weiß, dass bereits versucht wurde, es Ihnen zu erklären. Die Menschen wollten neue Sonnen schaffen, um kalten Welten Wärme zu bringen.«
»Die Sterne gehören den Faeros«, sagten die Hydroger. »Die Gasplaneten gehören uns.«
»Die Menschen haben sich mit Ihrem alten Feind verbündet«, sagte Sirix.
»Sie nehmen an einem Kampf teil, den sie nicht verstehen. Bei diesem Krieg geht es nicht um sie.«
Außerhalb der gewaltigen Stadtsphäre erschien eine helle Linie, wie ein flach gepresster explodierender Stern. Durch die transparente Wand beobachtete DD, wie sich die Linie einem vertikalen Mund gleich öffnete. Lippen teilten sich in der Raum-Zeit und formten einen breiten Wirbel. Dann glitt eine weitere kolossale kristallene Stadt durch die Öffnung – es sah nach einer Geburt aus. Eine Gruppe dorniger Kugelschiffe eskortierte die riesige Sphäre.
Hinter den Neuankömmlingen in Ptoros Atmosphäre schloss sich das Transtor mit einem dumpfen Donnern. Die neue Stadtsphäre glitt den Kugeln der Hydroger-Metropole entgegen.
Die drei Hydroger summten und schimmerten, als tauschten sie Informationen aus, und Sirix übersetzte für DD. »Die Sphäre kommt von einer anderen Hydroger-Welt – dort griff das menschliche Militär an und ließ Atombomben in der Atmosphäre explodieren. Mehrere Kugelschiffe wurden zerstört und sechs Stadtsphären mit hoher Bevölkerungsdichte beschädigt.«
DD hörte besorgt zu. »Und wie viele Menschen fanden den Tod?«
Der Klikiss-Roboter schenkte dieser Frage keine Beachtung und wandte sich an die Repräsentanten der Hydroger. »Selbstverständlich müssen die Menschen bestraft werden.«
»Nein, die
Weitere Kostenlose Bücher