Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Feindseligkeiten eskalieren nur«, sagte DD. »Es ist möglich, Frieden zu schließen. Es muss eine gemeinsame Verhandlungsbasis geben.«
    »Die Menschen haben uns angegriffen«, sagten die Hydroger, wieder perfekt synchron. »Noch einmal.«
    »Und Sie haben nicht nur Dutzende von Himmelsminen zerstört, sondern auch vier Monde.«
    »Das spielt keine Rolle«, behauptete Sirix. »Für das, was die Menschen den Hydrogern angetan haben und ihren Kompis noch immer antun, müssen sie eliminiert werden.«
    Die drei nebeneinander stehenden Quecksilber-Gestalten schimmerten. »Es gibt kein gegenseitiges Verstehen. Die Verdani bleiben unter ihnen verborgen.«
    »Was meinen Sie?«, fragte DD. »Wovon reden Sie da?«
    Sirix summte. »Die Hydroger ziehen Stadtsphären und Kugelschiffe für eine große Offensive zusammen. Bald beginnen sie damit, eine Menschenwelt nach der anderen anzugreifen und jede Kolonie zu vernichten. Sie werden alle Menschenschiffe zerstören, denen sie begegnen. Die Hydroger werden einen schnellen und absoluten Sieg für uns erringen. Es dauert nicht mehr lange, bis die Menschheit ausgelöscht ist. So wie die Klikiss.«

99 ANTON COLICOS
    Mit einer Gruppe nervöser ildiranischer Abenteurer verließ Anton Colicos Maratha Prime. An Bord eines niedrig fliegenden Shuttles näherten sie sich der dunklen Seite des Planeten. Anton spürte die Aufregung eines Gelehrten, den neue Entdeckungen erwarteten, während den Ildiranern Zweifel an der Richtigkeit ihrer Entscheidung kamen, ihn und Vao’sh zu begleiten. Doch Anton war sicher, dass sie darüber hinwegkommen würden.
    Mit hoher Geschwindigkeit ging es über eine sonnenverbrannte Landschaft hinweg in Richtung Nacht. Der Erinnerer Vao’sh saß neben Anton, auf eine zurückhaltende Weise fasziniert von ihrer Expedition. Er, Vao’sh und zehn Touristen, größtenteils Adlige und Beamte, drängten sich im Shuttle zusammen – wäre die Gruppe kleiner gewesen, hätten die Ildiraner die Trennung von der größeren Gemeinschaft in Maratha Prime nicht einmal für einige Stunden ertragen. Sie sprachen schnell und atemlos miteinander, empfanden so etwas wie wohlige Furcht; dies war eine völlig neue Erfahrung für sie.
    Anton lächelte. »Vielleicht sollten Sie solche Ausflüge öfter veranstalten. Auch wenn Maratha Secda fertig gestellt und während der hellen Monate voller Touristen ist – Sie könnten regelmäßige Expeditionen zur dunklen Seite unternehmen. Es wäre wie die Geisterbahn eines Vergnügungsparks und würde den Ildiranern bestimmt gefallen.«
    »Im Gegensatz zu Menschen spielen wir nicht mit Furcht erregenden Situationen«, sagte Vao’sh.
    »Oh, ich bitte Sie, warum sollte man die Dunkelheit fürchten?«, erwiderte Anton. »Oder stellen Sie sich diese Frage nie?«
    »Sowohl Menschen als auch Ildiraner fürchten das Unbekannte. Für ein Volk, das im Licht von sieben Sonnen geboren wurde, war das Konzept der Nacht völlig fremd, bis unser Reich wuchs und wir feststellten, dass auf anderen Welten Schatten dominieren.«
    »Ah, aber in der menschlichen Kultur eignet sich die Nacht am besten dafür, Geistergeschichten zu erzählen. Einige der besten Erinnerungen an meine Kindheit stehen mit solchen Gelegenheiten in Verbindung. Meine Eltern erzählten solche Geschichten in unserem archäologischen Lager auf Pym.« Anton lächelte erneut, als er sich daran entsann, doch dann erschien Sorge in seinem Gesicht. »Ich schätze, angesichts der Hydroger brauchen wir keinen Vorwand mehr, uns gegenseitig Angst zu machen.«
    Die gleißende Sonne blieb hinter ihnen zurück, als sie sich dem dunklen Horizont näherten. Schatten wuchsen auf dem unebenen Gelände unter dem Shuttle, wie lange schwarze Klauen. Es blieb Maratha Prime noch etwa ein Monat, bevor die Nacht begann, bis Dunkelheit das Licht des langen Tages verdrängte. Für den Shuttle und seine Insassen kam der Übergang schnell: Plötzlich war der Himmel dunkel und Sterne leuchteten an ihm. Anton blickte aus dem Fenster und beobachtete die Konstellationen, die am hellen Tageshimmel natürlich nicht zu sehen waren.
    Es flirrte über dem Boden, der noch eine Zeit lang die gespeicherte Hitze abgab, dann regierten Kälte und Finsternis. Anton erinnerte sich an die gepanzerten Ch’kanh-Anemonen in den tiefen Schluchten. Während der langen Nacht schlief alles Leben und wartete geduldig darauf, dass Licht und Wärme zurückkehrten.
    Als Anton diese ungewöhnliche Expedition vorgeschlagen hatte, war Vao’sh

Weitere Kostenlose Bücher