Der Sternenwald
stattgefunden hatten. Manchmal kam ihr diese Geisterwelt unheimlich vor…
Normalerweise gefiel es ihr, allein zu sein und Zeit für sich selbst zu haben, aber auf diesem stillen Planeten fühlte sie sich sehr einsam. Davlin Lotze war nicht unbedingt ein Spaßvogel, doch Rlinda vermisste seine Gesellschaft trotzdem. Er war intelligent und scharfsinnig, außerdem ein fleißiger Arbeiter. Wenn ihre Ex-Männer ebenso sehr auf ihren Job konzentriert gewesen wären, anstatt immer wieder etwas zu vermasseln…
Rlinda saß auf der Rampe ihres Schiffes. Die Hitze des Nachmittags flirrte über der Wüste. Jeden Tag hatte sie die Klikiss-Ruinen aufgesucht und dort nach Davlin Ausschau gehalten. Sie hatte versucht, das Transportal zu reaktivieren, war dabei natürlich so vernünftig gewesen, einen sicheren Abstand zum Steinfenster zu wahren, um nicht ebenfalls transferiert zu werden. Es zeigte ihr Bilder von fernen Welten, doch Davlin sah sie nicht.
Während der letzten Woche hatte sie immer mehr die Hoffnung verloren. Inzwischen enthielt ihr privater Vorrat nur noch eine Flasche Wein, und die meisten leckeren Dinge waren bereits verspeist. Wenn es keine anständigen Lebensmittel mehr gab, wurde dieser Ort vollkommen unerträglich.
Eine Stunde lang suchte sie nach einem Grund, noch länger auf Rheindic Co zu bleiben, gab es dann auf und beschloss, zu packen und heimzukehren. Rlinda fühlte sich verpflichtet, zur Erde zu fliegen und dem Vorsitzenden Wenzeslas mitzuteilen, was sie über das verschwundene Colicos-Team herausgefunden hatten. Außerdem: Den Rest ihres Geldes bekam sie nur, wenn sie Bericht erstattete.
Anschließend würde sie vielleicht einen ruhigen Monat bei BeBob auf Crenna verbringen und herausfinden, warum er jene Welt so sehr mochte.
Es dauerte einige Stunden, das Lager abzubrechen. Die Wasserpumpe funktionierte noch und Rlinda wollte ihre restlichen Nahrungsrationen zurücklassen, für den Fall, dass Davlin irgendwann zurückkehrte. Sie dachte daran, auch einen Kommunikator für ihn zu deponieren, damit er einen Notruf senden konnte, doch elektromagnetische Signale waren viel zu langsam, um rechtzeitig Hilfe herbeizuholen. Vielleicht genehmigte der Vorsitzende einen neuerlichen Flug nach Rheindic Co, um hier nach dem Rechten zu sehen…
Rlinda beschattete sich die braunen Augen, als die Sonne tiefer sank – sie glaubte, in einer der Schluchten eine Bewegung gesehen zu haben. Kehrte der mysteriöse Mörder zurück? Wollte er sie angreifen, bevor sie den Planeten verlassen konnte? Sollte er es nur versuchen!
Dann begriff sie plötzlich, was es mit der Silhouette und dem müden Torkeln auf sich hatte. »Davlin!« Er blieb stehen und hob kurz die Hand, wankte dann weiter.
Rlinda verzichtete auf einen Sprint übers öde Land, aktivierte stattdessen ihre Hover-Plattform und glitt damit über den Boden. Davlin schien so benommen zu sein, dass er sie erst bemerkte, als sie vor ihm anhielt. »Es wird auch Zeit, dass Sie zurückkehren, Mister! Wenn ich Ihre Mutter wäre, bekämen Sie einen Monat Stubenarrest.«
Er hatte nicht einmal genug Kraft übrig, um eine Antwort auf die humorvollen Worte zu geben. Rlinda griff nach seiner Hand und zog Davlin an Bord; erschöpft blieb er auf der Plattform liegen. Mit einem Wortschwall wies sie ihn darauf hin, wie besorgt sie gewesen war. »Sie können von Glück sagen, dass ich noch hier bin. Ich wollte Rheindic Co in Kürze verlassen.«
An Bord der Neugier bereitete sie eine Mahlzeit für Lotze zu, und er wurde ihren Erwartungen gerecht, indem er einfach alles hinunterschlang, ohne auf den Geschmack zu achten. Sie konnte praktisch beobachten, wie er an Kraft gewann. Die ganze Zeit über hatte sie den Eindruck, dass er voller Neuigkeiten steckte, von denen er ihr so bald wie möglich erzählen wollte. Seine Augen glänzten.
Schließlich berichtete er von den Ereignissen und beschrieb die Welten, die er mithilfe des Transportais besucht hatte. »Wir sind hierher gekommen, um nach vermissten Archäologen zu suchen. Stattdessen haben wir etwas entdeckt, das die Terranische Hanse für immer verändern wird.« Davlin sprach aufgeregt und schnell.
»Irgendeine Spur von Margaret Colicos?«, fragte sie.
Ein kurzer Schatten fiel auf Davlins Gesicht. »Nein. Aber sie könnte praktisch überall sein. Die Möglichkeiten sind enorm – auf allen Welten kann Leben gedeihen. Sie sind keine Paradiese, aber bewohnbar.«
Rlinda lächelte und hörte interessiert zu, als Davlin seine
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