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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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die Kampfgruppe losschickte, hatte er gebrummt: »Erst vor wenigen Jahren haben die Yrekaner uns um Hilfe gegen eine Bande von Roamer-Piraten gebeten. Offenbar ist ihr Gedächtnis lückenhaft.«
    Zwar blieb sie äußerlich ruhig und gelassen, doch die Worte berührten in Tasia einen wunden Punkt. Der Pirat Rand Sorengaard war ein Außenseiter, und die meisten Roamer verabscheuten, was er getan hatte. Doch die Hanse nutzte jenen Zwischenfall noch immer, um Vorurteile zu fördern. Bei ihrer militärischen Laufbahn war Tasia immer wieder mit diesem Stigma konfrontiert worden.
    Ein Navigationsoffizier sprach über das Kom-System der Jupiter und seine Stimme erklang in der Holo-Konferenz. »Wir erreichen das Yreka-System, Admiral. Alle Schiffe nehmen die planmäßigen Positionen ein.«
    »In Ordnung«, erwiderte Admiral Willis. »Die nächste Besprechung findet statt, sobald die Großgouverneurin geantwortet hat. Diese Angelegenheit könnte in einer Stunde vorbei sein. Es ist aber auch möglich, dass wir längere Zeit hier bleiben müssen.«
    Tasia verließ den Salon der Waffenplattform und kehrte auf die Brücke zurück. Sie hoffte, dass es ihr irgendwie gelang, die TVF an einer Aktion gegen die Siedler von Yreka zu hindern. Leider gehörten Sensibilität und Diplomatie nicht zu ihren vielen starken Seiten.
    Yreka war eine unwichtige Kolonie am Rand des Hanse-Raums, unweit des Ildiranischen Reiches. Das Sonnensystem, neue Heimat einer Hand voll zäher Siedler, hatte keine strategische Bedeutung. Yrekas Wirtschaft war nicht autark; viele Dinge mussten importiert werden.
    Tasia nahm ihren Platz auf der Brücke ein und forderte die Offiziere auf, alle Systeme zu überprüfen. Dann meldete sie der Jupiter: »Thunderhead 7-5 bereit, Admiral.«
    Die Entscheidung lag bei Willis – Tasia hoffte, dass sie einen kühlen Kopf bewahrte. Eines stand fest: Gegen die Feuerkraft der TVF-Kampfgruppe konnten die Yrekaner nichts ausrichten.
    Staffelführer Robb Brindle, Tasias Freund und Geliebter, meldete sich aus dem Hangar und sprach mit erzwungener Förmlichkeit. »Die Elite-Staffeln sind startbereit, Platcom. Sollen wir aufbrechen oder warten bis die Yrekaner aktiv werden?«
    »Öffnen Sie einen weiteren Kaffeeschlauch, während Sie im Cockpit warten, Staffelführer«, erwiderte Tasia. »Wenn die Yrekaner sehen, womit sie es zu tun haben, geben sie bestimmt klein bei.«
    »Im Raumhafenbereich findet erhebliche Aktivität statt, Platcom«, sagte der Scanner-Ensign. »Die Kolonisten mobilisieren Schiffe… und zwar ziemlich viele.« Die Frau berührte einen Empfänger am Ohr. »Die Großgouverneurin hat eine Evakuierung angeordnet und weist alle Zivilisten an, Schutzräume aufzusuchen.« Die Offizierin sah Tasia groß an. »Man scheint wirklich mit einem Angriff zu rechnen.«
    »Shizz, sie sollten es besser wissen«, sagte Tasia. »Yreka ist eine Hanse-Kolonie und wir sind die TVF.« Aber tief in ihrem Herzen fragte sie sich, wie weit Admiral Willis gehen würde.
    Die Admiralin setzte sich mit der Großgouverneurin in Verbindung und sprach in einem umgänglichen Tonfall, der jedoch nicht über den Ernst ihrer Worte hinwegtäuschte. »Ma’am, hier spricht Admiral Sheila Willis, Kommandantin der Terranischen Verteidigungsflotte hier in Gitter 7. Meine Aufgabe besteht darin, diesen Raumsektor zu schützen, aber Sie scheinen vergessen zu haben, wer Ihnen die Butter aufs Brot streicht. Hören Sie mich?« Sie wartete auf eine Antwort. Tasia stellte sich die Panik im Verwaltungszentrum von Yreka vor.
    »Ich habe einige meiner Schiffe mitgebracht, um Sie daran zu erinnern, dass Ihre Welt die Charta der Hanse unterschrieben hat«, fuhr Willis fort. »Sehen Sie sich den Text noch einmal an. Sie haben dem König Treue geschworen.«
    Ihre Stimme veränderte sich ein wenig und nun klang sie wie eine enttäuschte Großmutter. »Allem Anschein nach horten Sie auf dem Schwarzmarkt erworbenes Ekti. Sie sollten sich schämen. Die Hanse sieht sich einer ernsten Krise gegenüber und König Peter hat alle seine Untertanen bei der Zentralisierung von Ressourcen um Hilfe gebeten. Warum verweigern Sie Ihre Teilnahme an diesen Bemühungen? Sie müssen Ihr Ekti der TVF übergeben, damit wir es zum Wohle aller und zum Schutz der Menschheit verwenden.«
    Die Worte sollten versöhnlich sein, aber es mangelte ihnen nicht an Strenge. »Nun, wir wollen keine Ressentiments, aber Gesetz ist Gesetz. Der König ist bereit, Ihnen zu verzeihen, wenn Sie Ihren

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