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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Berichte von sechs verschiedenen grünen Priestern bekommen, vier auf Kolonialwelten und zwei an Bord von diplomatischen Schiffen.«
    Basil bemerkte Nahtons Besorgnis und beugte sich vor. »Worum geht es?«
    »Mehrere Kugelschiffe wurden beim Flug durch unbewohnte Sonnensysteme gesichtet. Sie haben keinen Kontakt hergestellt, sich aber mehreren Planeten genähert und offenbar Sondierungen vorgenommen.«
    Peter deutete auf die Sternkarte. »Kennzeichnen Sie die Stellen, wo man die Kugelschiffe gesichtet hat. Vielleicht lässt sich ein Muster erkennen.«
    »Nur sechs meiner Kollegen sahen die Hydroger.« Der grüne Priester nannte die Namen weit entfernter Sonnensysteme und rote Punkte erschienen im Mosaik. »Usk. Cotopaxi. Boone’s Crossing. Palisade. Hijonda. Paris Drei.«
    OX trat einen Schritt vor, obgleich seine visuellen Sensoren leistungsfähig genug waren, um alle Einzelheiten selbst aus größerer Entfernung zu erkennen. »Das scheint keine einfache Verteidigungsstellung zu sein. Nun, nicht auf allen Kolonialwelten befinden sich grüne Priester. Viele andere Kugelschiffe der Hydroger könnten unentdeckt geblieben sein.«
    Basil runzelte die Stirn. »Untersuchen Sie alle von Postdrohnen übermittelten Dateien. Stellen Sie fest, ob es Droger-Bilder gibt.«
    »Nach den Berichten haben die Kugelschiffe keine Anzeichen von Feindseligkeit gezeigt«, sagte Nahton. »Es scheinen Scouts zu sein, die von einem Sonnensystem zum nächsten fliegen.«
    »Die Hydroger verlassen ihre Gasriesen nicht, nur um ein bisschen herumzuschnüffeln«, sagte Admiral Stromo. Er hatte das Kommando über die Gitter-0-Flotte geführt, die beim Jupiter von den Fremden besiegt worden war. »Bisher kamen sie immer nur, um anzugreifen.«
    Dieser Hinweis gab König Peter zu denken. Er beobachtete die roten Punkte der Kugelschiff-Sichtungen, die kein erkennbares Muster formten. »Bis jetzt.«

11 RLINDA KETT
    Wenn sie jemand anders gewesen wäre, hätte Rlinda Kett vielleicht über ihr Pech geklagt. Aber mit solchen Dingen verlor sie keine Zeit. Stattdessen verschränkte sie die fleischigen Arme auf der großen Brust und schätzte ihre Situation ein. Überschwänglicher Optimismus mochte realistischere Leute verärgern, doch Rlinda hatte darin oft eine Hilfe gesehen.
    Sie ging zu den Frachträumen und sah sich die Vorräte an. Eigentlich war es darum gar nicht so schlecht bestellt. Wenigstens gehörte die Unersättliche Neugier noch immer ihr – vor fünf Jahren hatte der Requirierungsbefehl des Königs sie gezwungen, ihre vier anderen Handelsschiffe der TVF für den Kampf gegen die Hydroger zu »schenken«.
    Seit einem Monat befand sich die Neugier in einem öffentlichen Hangar auf dem irdischen Mond. Es war billiger, im niedrigen Gravitationsschacht des Mondes zu landen anstatt auf der Erde.
    Doch Rlinda hatte gerade eine zweite Mitteilung von der Mondbasisverwaltung bekommen, in der man sie mit nicht unerheblichem Nachdruck aufforderte, überfällige Liegegebühren zu bezahlen. »Was soll ich da machen?« Rlinda seufzte verärgert.
    Das Militär hatte den Treibstoff für den Sternenantrieb so sehr rationiert, dass interstellare Flüge mit dem einen ihr noch verbliebenen Schiff praktisch unmöglich wurden. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, verlangte man jetzt exorbitante Gebühren dafür, dass die Unersättliche Neugier in einem Hangar stand. Warum ließ man sie nicht endlich in Frieden? Der Verzehr der Delikatessen in ihrer Speisekammer bot ein wenig Trost in dem Durcheinander aus Problemen.
    Im Lauf der Jahre hatte Rlinda ihre meisten Aktiva liquidiert und Handelsware erworben. Doch während des Krieges fiel es ihr schwer, Käufer für die exklusiven, exotischen Spezialitäten an Bord der Neugier zu finden. Vielleicht fand sie einen Beamten der Mondbasis, der sich auf eine Art Tauschhandel einließ. Bestimmt gab es jemanden, der Frau oder Freundin mit besonderen Leckerbissen erfreuen wollte. Rlinda konnte sogar den einen oder anderen Tipp geben – was die Zubereitung anging und die Möglichkeit, auf dem Gebiet der Romantik zu punkten.
    Im Frachtbereich schob sie sich durch die schmalen Lücken zwischen den Behältern, wobei ihr die geringe lunare Schwerkraft und Übung halfen. Ihr Zeigefinger strich über eine beeindruckende Inventarliste.
    Sie hatte einige Ballen theronischer Fasern für sich behalten wollen, aber jetzt blieb ihr nichts anderes übrig, als sie zu verkaufen. Sie hätte sich gern eine ganze Garderobe aus jenem

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