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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Druckwelle traf Jess’ Schiff und einige Bordsysteme fielen aus.
    Seine Finger tanzten über die Schaltelemente, doch er versuchte vergeblich, das Schiff wieder unter Kontrolle zu bringen – es stürzte durch die Atmosphäre des Planeten. Die Vibrationen wurden immer stärker und schließlich gelang es Jess, die Flugbahn abzuflachen und dadurch zu verhindern, dass die Reibungshitze einen kritischen Wert erreichte.
    Lass dich nicht fassen, vernahm er die Stimme des Wental. Die Hydroger dürfen auf keinen Fall von den Wentals erfahren.
    »Ich gebe mir alle Mühe zu entkommen!« In wilden Ausweichmanövern warf Jess das Schiff hin und her. So dünn die Atmosphäre in dieser Höhe über dem Planeten auch sein mochte: Sie wirkte sich störend auf die Navigation aus. »Falls es dich tröstet: Ich glaube, die Droger sind nicht daran interessiert, mich gefangen zu nehmen.«
    Die riesige Kugel kam noch näher und wieder zuckten blaue Blitze über den Himmel. Jess bediente die Kontrollen und sein Schiff tauchte in einem weiten Bogen tiefer in die Wolken hinein. Die destruktive Energie der Hydroger verfehlte ihr Ziel.
    Jess knirschte mit den Zähnen. »Ich fürchte, ich kann dem Feind nicht entkommen, aber das muss nicht unbedingt das Ende für dich bedeuten.« Er atmete tief durch. »Ich werfe den Inhalt des Frachtraums über Bord. Die Ausrüstungsgüter sind mir gleichgültig. Vielleicht fällt der Wental-Zylinder bis ins Meer tief unter uns. Das würde dir doch genügen, oder?«
    Jess wartete nicht auf eine Antwort der Wasserentität, versiegelte das Cockpit, betätigte Kontrollen und öffnete damit die Luke des Frachtraums. Als das kleine Schiff den Flug fortsetzte, ließ es einen Schweif aus diversen Objekten hinter sich zurück. Die Hydroger schenkten ihnen keine Beachtung, ignorierten auch den Wental-Zylinder.
    Nimm die Phiole und trink ihren Inhalt, sagte der Wental. Die Stimme schien tatsächlich aus der Tasche zu kommen. Du musst überleben.
    Jess holte die Phiole hervor. »Aber was soll das bezwecken?«
    Zögere nicht.
    Erneut eröffneten die Hydroger das Feuer. Ein Triebwerksmodul explodierte und automatische Systeme löschten das Feuer sofort. Das Schiff war jetzt völlig außer Kontrolle, schlingerte und geriet in die untere Atmosphäre. Sturmböen erfassten es und schienen bestrebt zu sein, den Hydrogern zu helfen.
    Die gewaltige Kugel näherte sich, um dem kleinen Schiff den Todesstoß zu versetzen.
    Jess zog den Stöpsel aus der Phiole und trank das lebendige Wasser.
    Sein Schiff drehte sich, das Triebwerk qualmte und die Außenhülle wies große Brandspuren auf… Aber die Hydroger gaben sich damit nicht zufrieden. Sie gingen hinter dem kleinen Raumer in Position und feuerten.
    Jess hatte die Essenz des Wental geschluckt und spürte, wie sich nukleare Energie in ihm ausbreitete. Der Wental erfüllte sein Gewebe, raste wie ein Tsunami durch die Blutgefäße, bis in die kleinsten Kapillaren, drang sogar in das auf Wasser basierende Protoplasma der Zellen vor.
    Er schnappte nach Luft und seine Finger krümmten sich, als die Muskeln kontrahierten. Er konnte nicht einmal mehr die Kontrollen berühren. Statische Funken stoben von seinen Fingerspitzen. Er gab einen Schrei von sich, der von Schmerz, Verblüffung und wilder Freude kündete.
    Das beschädigte Schiff stürzte dem fremden Ozean entgegen. Die Hydroger folgten ihm und feuerten noch einmal. Jess’ kleiner Raumer platzte auseinander; glühende Trümmerstücke fielen wie Meteore durch bleigraue Wolken…
    Das Kugelschiff verharrte noch einige Momente über dem Planten, bis er sicher war, sein Zerstörungswerk vollendet zu haben. Dann raste es fort.

122 DOBRO-DESIGNIERTER
    Udru’h ließ die scharfe Kante des Messers über seinen Kopf streichen und schnitt den Rest dessen ab, was einst eine stolze Haarkrone gewesen war. Er hatte die Haut geölt und die Klinge war scharf wie ein Rasiermesser, entfernte selbst die kleinsten Stoppeln. Zwar lebte das Haar und zuckte wie von statischer Elektrizität bewegt, aber der Dobro-Designierte fühlte keinen Schmerz. Entschlossenheit erfüllte ihn, als er das Ritual vollzog, wie alle anderen ildiranischen Männer im Reich.
    Bis auf den Erstdesignierten Jora’h.
    Der Weise Imperator, sein Vater, war tot. Udru’h spürte Verzweiflung, die mit Zähnen aus Eis in seiner Brust nagte. Er hatte von Cyroc’hs Krankheit gewusst, aber nicht damit gerechnet, dass er so bald sterben würde.
    Das Reich befand sich in einer sehr

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