Der Sternenwald
geschickt…
Es erstaunte Basil zu erfahren, dass kurz nach dem Ultimatum der Hydroger alle Kontakte zum Colicos-Team abgebrochen waren. Rheindic Co befand sich nicht in der Nähe der Versorgungsrouten und ohne einen dringenden Hilferuf hätte kein Versorgungsschiff um eine Ausnahmegenehmigung ersucht. Den Xeno-Archäologen stand ein grüner Priester für die unmittelbare Kommunikation zur Verfügung, wenn es zu einem Notfall kommen sollte. Kein Wunder, dass dem Vorsitzenden nichts zu Ohren gekommen war.
Und doch… Fünf Jahre Stille? Kein Wunder, dass ihr Sohn begonnen hatte, sich Sorgen zu machen. Basil fühlte sich von sonderbarer Kühle erfasst, als er überlegte, was auf Rheindic Co geschehen sein mochte. Warum hatte der grüne Priester keine Nachricht übermittelt? Waren die Archäologen auf einer öden Welt verhungert, weil man sie schlicht und einfach vergessen hatte? Der Vorsitzende verabscheute es, wenn man Details nicht die gebührende Aufmerksamkeit schenkte.
Basil rief die letzten offiziellen Berichte des Archäologen-Teams ab. Er las Margarets Zusammenfassungen und spürte dabei die Zunahme ihrer Begeisterung, als sich ihr immer mehr von den Klikiss-Geheimnissen offenbarte. Seine eigene Aufregung wuchs. Vielleicht gab es etwas Wichtiges auf Rheindic Co. Hatte er eine einzigartige Gelegenheit verpasst?
Margaret Colicos hatte eine alte Verbindung zwischen den verschwundenen Klikiss und den Hydrogern entdeckt – allein das war schon bemerkenswert. In ihren Berichten erwähnte sie die Entdeckung einer weiteren erstaunlichen Klikiss-Technik, nannte aber keine Einzelheiten.
Und dann waren keine Berichte mehr übermittelt worden.
Basil beschloss, der Sache sofort auf den Grund zu gehen. Er verließ das Gebäude der Hanse und schritt durch die unterirdischen Korridore, die ihn durchs große Arboretum und unter dem Statuettengarten hinweg in den Flüsterpalast führten.
Unterwegs begegnete er der ehrgeizigen und schönen Sarein. »Ich muss mit dir reden, Basil. Könnten wir ein privates Dinner in meinem Quartier arrangieren?«
»Jetzt nicht.« Er sah sie an. Die junge Theronin hätte viele attraktive Männer haben können, die ihr jeden Wunsch von den Lippen ablasen, aber sie fühlte sich von Basils Reichtum und seiner politischen Macht angezogen. »Wo ist ein grüner Priester? Ich möchte eine Nachricht schicken.«
Sarein runzelte die Stirn. »Eben habe ich Nahton gesehen – er wollte zum Schattengarten.«
Basil ging schneller und Sarein schloss sich ihm an, ohne dass er sie dazu aufforderte.
Blumen und Büsche säumten den kurvenreichen Weg durchs Grün. Nahton machte gern Spaziergänge durch die gut gepflegten Farngärten im Parkbereich des Flüsterpalastes. Als Basil und Sarein zu ihm aufschlossen, kniete er an einem Teich im Schatten von goldenen Weidenblättern.
»Ich brauche Ihre Dienste, Nahton«, sagte Basil. »Lassen Sie uns zum nächsten Schössling gehen.«
»Kommen Sie, Vorsitzender.« Im großen Palast gab es insgesamt fünfzehn junge Weltbäume und ihre Töpfe standen meistens in Regierungsräumen, wo die Kommunikation eine besonders wichtige Rolle spielte.
»Vor einigen Jahren flog ein Archäologenteam zu einem Planeten namens Rheindic Co«, sagte Basil, während sie rasch weitergingen. »Ein grüner Priester begleitete die Gruppe und pflanzte mehrere Weltbäume für die direkte Kommunikation. Ich muss einen Kontakt mit den Archäologen herstellen. Seit Jahren haben wir nichts mehr von ihnen gehört.«
»Was ist so dringend, Basil?«, fragte Sarein mit einem verschwörerischen Glanz in den Augen.
»Ich möchte nur nicht zu spät zur Party kommen.«
Kurze Zeit später ging Nahton neben einem Schössling in die Hocke, griff nach dem schuppigen Stamm, begann mit dem Telkontakt, verband sein Bewusstsein mit dem Weltwald und suchte in einer Million Gedankenlinien.
»Sein Name lautete Arcas«, sagte Nahton. »Er pflanzte seine Bäume auf dem Planeten.« Falten bildeten sich in der Stirn des grünen Priesters. »Alle Schösslinge auf Rheindic Co sind tot. Der Kontakt ist unterbrochen.« Er blinzelte und wirkte zutiefst beunruhigt. »Die Bäume sind tot. Warum… warum hat uns der Weltwald nicht darauf hingewiesen?«
Basil verarbeitete diese Information. Faszination und Neugier verwandelten sich in Sorge, als er die unerwartete Reaktion des grünen Priesters sah. Nahton schloss beide Hände um den Stamm des Schösslings und vertiefte sich erneut in den Telkontakt, vielleicht mit der
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