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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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beiden Klikiss-Roboter standen reglos da und verarbeiteten ihre Beobachtungen. Jorax’ Einzelteile lagen katalogisiert im Untersuchungsraum. Sie wirkten wie die Trümmer nach einem Zugunglück.
    Peter fragte sich, warum die Roboter glaubten, dass diese Informationen das Ende eines Individuums aus ihren Reihen rechtfertigten. Und warum hatte sich Jorax freiwillig zu einer solchen Art der Deaktivierung bereit erklärt? Was gewannen die Klikiss-Roboter dadurch? Wollten sie der Menschheit wirklich neue Werkzeuge und Waffen im Kampf gegen die Hydroger geben? Beabsichtigten sie vielleicht, mit dieser Trumpfkarte Gegenleistungen von der Terranischen Hanse einzufordern?
    OX stand noch immer neben Peters Sessel, schwieg und wirkte recht nachdenklich.
    Der König wandte sich mit ernster Miene an die beiden Spezialisten und sagte leise: »Versuchen Sie, jeden erdenklichen Vorteil daraus zu ziehen. Wir wissen noch nicht, welchen Preis wir langfristig dafür zahlen müssen.«
    »Wir werden die besten Fachleute der Hanse darauf ansetzen«, erwiderte Palawu.
    »Ich kann es gar nicht abwarten, diese Informationen zu verwenden«, sagte Lars Rurik Swendsen. »Es ist wie Pharao Tutanchamuns Grab oder die verlorene Stadt Quivera!«
    Peter atmete tief durch. »Oder wie Pandoras Büchse.«

34 ERSTDESIGNIERTER JORA’H
    Adar Kori’nh leistete dem Erstdesignierten beim Flug nach Hyrillka Gesellschaft, aber Jora’h behielt seine Sorgen für sich. Es musste so aussehen, als gäbe es nur politische Gründe dafür, seinen Sohn Thor’h nach Hause zu holen. Niemand durfte auf den Gedanken kommen, dass der nahe Tod des Weisen Imperators Anlass dazu gab. Kein anderer Ildiraner war wie Cyroc’h imstande, das Thism zu lesen und Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.
    »Meine Truppen haben hier oft Manöver durchgeführt«, sagte Kori’nh nachdenklich und blickte auf den Hauptschirm des Kriegsschiffs. Am Rand des Horizont-Clusters schien es zu viele Sterne zu geben. »Der Hyrillka-Designierte liebt Pomp und bestimmt ist er enttäuscht, dass wir nur mit einer Septa kommen.«
    Jora’h rang sich ein Lächeln ab. »Selbst ein Sohn des Weisen Imperators bekommt nicht alles, was er will. Das sollte mein Bruder wissen.« Und Thor’h ebenfalls.
    Der Adar senkte die Stimme. »Wenn Sie gestatten, Erstdesignierter: Es ist gut, dass Sie Ihren Sohn nach Ildira bringen. Er hatte hier eine angenehme Zeit, aber ich glaube, er sieht das Reich aus einer falschen Perspektive. Das Vergnügen spielt eine zu große Rolle für ihn – er ist noch unberührt vom Gewicht der Verantwortung. Und doch ist er wie Sie dazu bestimmt, Erstdesignierter zu sein und schließlich zum Weisen Imperator zu werden – natürlich hoffe ich, dass dieser Tag in ferner Zukunft liegt.«
    Jora’h fühlte Eiseskälte in seinem Innern. »Thor’h wird seine Pflicht erfüllen, wenn es so weit ist. Das hat man ihn gelehrt. Dazu wurde er geboren.«
    Die Tradition verlangte, dass der nächste Erstdesignierte ein reinblütiger Adliger sein musste und kein hybrider Militäroffizier wie Jora’hs wahrer erstgeborener Sohn. Zan’nh hatte in der Solaren Marine gute Dienste geleistet und sich mithilfe seiner eigenen Fähigkeiten hochgearbeitet. Thor’h hingegen hatte nie Führungsqualitäten oder diplomatisches Geschick gezeigt, aber er war noch jung.
    Der Planet Hyrillka gehörte zu einem Doppelsternsystem – im Horizont-Cluster gab es viele Sonnensysteme mit zwei oder drei Sternen. Der große blauweiße Hauptstern erhellte Hyrillkas Himmel während der langen Tage und die orangefarbene sekundäre Sonne hielt die Nacht zurück, sodass die dort lebenden Ildiraner keine Dunkelheit zu fürchten brauchten. Angelockt vom Klima und der grünen Schönheit des grünen Planeten, hatten die ildiranischen Kolonisten Hyrillka zu einer reichen, friedlichen Welt ausgebaut.
    Kori’nh brachte seine sieben Kriegsschiffe zum Raumhafenplatz, einen mit sechseckigen Hitzekacheln gepflasterten Bereich. Sie bildeten ein komplexes Mosaik und wiesen jeden Besucher auf Hyrillkas Schönheit hin. Eine jubelnde Menge winkte mit reflektierenden Fähnchen, um die Septa zu begrüßen.
    Jora’h beobachtete das Spektakel vom Kommando-Nukleus aus und runzelte die Stirn. »Ich habe Rusa’h darauf hingewiesen, dass dies ein inoffizieller Besuch ist. Meine Ankunft sollte kein Aufsehen erregen.«
    Kori’nh sah ihn an und lächelte schief. »Sie sind der Erstdesignierte und kommen, um Ihren Sohn abzuholen. Wie könnte der

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