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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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yrekanischen Kolonisten hatten nicht annähernd so viel Treibstoff gehortet, wie immer wieder behauptet wurde, aber General Lanyan musste die Belagerung irgendwie rechtfertigen.
    Sie wusste um die Lügen und die Ungerechtigkeit erfüllte sie mit Zorn. Die angerichteten Schäden waren nicht nötig gewesen. Nun, dies war eben die Große Gans…
    Als Tasia in ihre Kaserne zurückkehrte, half ihr Kompi EA beim Auspacken. Der kleine Roboter – er war nur halb so groß wie sie – ging programmierten Aufgaben nach und leistete Tasia gleichzeitig Gesellschaft.
    Bei den Wasserminen auf Plumas hatten Tasia und EA in den Grotten tief unter dem Eisschild oft Orte gefunden, wo sie sich vergnügen konnten. Jetzt fragte sie sich, ob sie jemals heimkehren würde. Ihre Zeit bei der Terranischen Verteidigungsflotte hätte eigentlich um sein sollen, aber durch den Hydroger-Krieg kam es zu einer Zwangsverpflichtung. Inzwischen war die naive Hoffnung geschwunden, einen raschen Sieg zu erringen, und angesichts der bitteren Realität konnten es sich die Tiwis nicht leisten, ausgebildetes Personal zu verlieren. Die Reihen der TVF hätten sich schnell gelichtet, denn die neuen Rekruten begriffen schnell, dass eine militärische Laufbahn nicht nur aus Heldentum und Spaß bestand.
    »Hast du eine angenehme Zeit bei Yreka verbracht, Tasia?«, fragte EA, während er der Reisetasche zerknitterte Kleidung entnahm.
    »Nein, ganz und gar nicht.«
    »Es tut mir Leid, das zu hören, Tasia.«
    Die stolzen Yrekaner erinnerten sie an die Roamer, unabhängige Menschen, die sich ohne viel Hilfe von der Hanse ein Heim geschaffen hatten. »Bisher dachte ich, die Gans hätte nur etwas gegen Roamer, aber auf Yreka habe ich gesehen, mit welcher Arroganz sie den eigenen Kolonisten begegnet.«
    »Vielleicht mag die Hanse keine Personen, die sich nicht anpassen.«
    Tasia schürzte die Lippen. »Ich glaube, da hast du Recht, EA.«
    »Danke, Tasia.«
    In der Offiziersmesse saß sie wie üblich mit Robb zusammen. Sie gaben kaum zu, ein Paar zu sein, obwohl alle anderen sahen, was vor sich ging, und höflich den Anschein erweckten, nichts zu bemerken. Der dunkelhäutige junge Mann hatte auf der anderen Seite des Tisches Platz genommen und schilderte die Manöver, die er mit seinen Remoras durchführen wollte. Er vermied es, über die Belagerung zu reden, weil er wusste, dass sie Tasia noch immer belastete.
    Sie holte für sie beide Kaffee, während er die Teller trug. Ihre Mahlzeit bestand aus einer zähen Masse, die alle notwendigen Nährstoffe enthielt und an diesem Abend nach Rindfleisch schmeckte. Bevor Tasia den ersten Bissen nehmen konnte, leuchtete der große Bildschirm an der Wand auf und König Peter erschien. Er lobte die Belagerungsflotte, weil sie »dringend benötigtes Ekti für die Hanse sichergestellt hatte«. Er fügte eine strenge, aber irgendwie glanzlose Warnung an andere Kolonien hinzu – es klang wie vorgelesen. »Alle Menschen müssen bei diesem Kampf zusammenarbeiten. Kolonisten dürfen nicht allein an sich denken, sondern an die Bedürfnisse der ganzen Menschheit.«
    »Shizz, Brindle«, murmelte Tasia aus dem Mundwinkel, »nachdem wir so viel Ekti konfisziert haben… Glaubst du, wir bekommen deshalb mehr Geld?«
    Robb hörte den Sarkasmus in ihrer Stimme und runzelte die Stirn. »Alle Kolonien haben den gleichen Rationierungsbefehl bekommen, Tasia. Niemand wurde bevorzugt oder benachteiligt. Sollten wir uns von den Yrekanern eine lange Nase machen lassen?«
    Es blitzte in Tasias Augen. »Als der Rationierungsbefehl kam, waren die Ressourcen nicht gleichmäßig auf die besiedelten Welten verteilt. Wenn eine Kolonie bereits an einem dünnen Faden hängt, so kann man nicht von ihr erwarten, dass sie auch den noch durchtrennt. So was wäre dumm.«
    Sie trank bitteren Kaffee, beobachtete König Peter bei seiner kurzen Ansprache und erinnerte sich an die Verzweiflung im Gesicht der yrekanischen Großgouverneurin. »Roamer hätten zusammengehalten und sich gegenseitig geholfen.«
    »Man kann die Dinge aus mehr als nur einem Blickwinkel sehen.« Robb legte Tasia die Hand auf den Unterarm, um zu zeigen, was er dachte. »Du scheinst immer alles aus der Roamer-Perspektive zu sehen. Ich möchte nicht mit dir streiten. Meine Güte, die Yrekaner tun mir ebenfalls Leid.«
    »Aber du kannst ihnen nicht helfen«, sagte Tasia.
    »Nein, und du auch nicht.«
    Tasia wusste, dass er Recht hatte. Sie kehrte in ihr Quartier zurück, stand dort lange unter der

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