Der Sternenwald
es mehr als nur Theroc.«
Während des restlichen Abends bestritt Estarra mehr als nur ihren Teil der Konversation mit den Großeltern, während Reynald immer wieder an die Personen dachte, denen er bei seinen Reisen durch den Spiralarm begegnet war. Ein ganz bestimmtes Erinnerungsbild rückte dabei in den Vordergrund und zeigte ihm die schöne, intelligente und faszinierende Cesca Peroni, inzwischen die neue Sprecherin der Roamer. Er schätzte Uthairs und Lias Meinungen und wusste jetzt auch, dass sie keine Einwände erheben würden. Vielleicht sollte er sich an Cesca Peroni wenden.
Theronen und Roamer hatten viel gemeinsam, insbesondere ihre Unabhängigkeit von der Hanse. Vor fünf Jahren hatte Cesca Reynalds vorsichtige Fragen nach einer Heirat höflich zurückgewiesen, aber ihr damaliger Verlobter war bei einem der ersten Angriffe der Hydroger ums Leben gekommen.
Immer deutlicher zeichnete sich vor seinem inneren Auge ihr Gesicht ab. Reynald wusste nicht, ob Uthair und Lia an diese Frau gedacht hatten, doch er erwog die vielen Vorteile und Möglichkeiten, die sich durch eine Ehe mit ihr ergaben.
Er trank Tee und hörte der Musik seiner Großeltern zu, während sich hinter seiner Stirn geistige Zahnräder drehten.
33 KÖNIG PETER
In den frühen Stunden eines nebligen Morgens versammelten sich König Peter und seine Berater in der Aussichtsgalerie. Von dort aus beobachteten sie fasziniert, wie der Klikiss-Roboter unten in den Zerlegungsraum geführt wurde. Jorax bewegte sich wie schwerfällig auf zahlreichen fingerartigen Füßen und wirkte wie jemand, den man zu seiner Hinrichtung geleitete.
Der blasse und kahl werdende wissenschaftliche Chefberater Howard Palawu neben dem König sagte fröhlich: »Ich habe mir die Aufzeichnungen angesehen, Euer Majestät. Es ist hundertdreiundachtzig Jahre her, seit die Robinson-Expedition auf Llaro den ersten Bericht über den Fund dieser Roboter übermittelte.«
»Dann wird es Zeit, dass wir herausfinden, was es mit ihnen auf sich hat«, erwiderte Peter, ohne den Blick von der großen, intelligenten Maschine abzuwenden. Mit seiner riesigen Gestalt wirkte Jorax sehr bedrohlich.
Der auf der linken Seite des Königs sitzende Lars Rurik Swendsen, technischer Spezialist der Hanse, beugte sich vor. Kindliche Faszination funkelte in seinen Augen. »Die Ildiraner kennen die Klikiss-Roboter viel länger als wir, haben aber nie Gelegenheit bekommen, einen von ihnen zu demontieren und zu analysieren.«
»Nun, wir wissen, dass die Ildiraner nicht besonders neugierig sind«, sagte Palawu. Die beiden Spezialisten waren so aufgeregt, dass sie die Präsenz des Königs zu vergessen schienen. »Sie sind nicht an Innovation interessiert. Aber wir können die Roboter jetzt untersuchen, von ihrer Technik lernen und damit unsere eigene weiterentwickeln. Vielleicht finden wir etwas, das sich im Krieg gegen die Hydroger verwenden lässt.«
Swendsen nickte. »Die Entwicklung der Kompis stagniert – seit Generationen kam es nicht mehr zu wesentlichen Verbesserungen. Die Klikiss-Roboter haben Jahrtausende überdauert, ohne dass es bei ihnen zu funktionellen Beeinträchtigungen kam.«
König Peter versuchte, den Enthusiasmus der beiden Spezialisten ein wenig zu dämpfen. »Die Klikiss-Roboter erinnern sich nicht daran, was mit ihren Schöpfern geschah, meine Herren. Ist Massenamnesie keine ›funktionelle Beeinträchtigung‹.«
Das kybernetische Laboratorium unter der Aussichtsgalerie wirkte wie eine Mischung aus Reparaturwerkstatt und Operationssaal.
Zahlreiche analytische und diagnostische Instrumente ruhten in Gestellen an den Wänden des achteckigen Raums. Die verstärkte zentrale Plattform war weitaus stabiler als ein gewöhnlicher Operationstisch – sie konnte Jorax’ Gewicht tragen.
Schwer bewaffnete Palastwächter und spezielle TVF-Soldaten mit silbergrauen Mützen standen an den Wänden des Raums und auch vor der Tür. Sie wussten um die potenzielle Gefahr und hielten wachsam nach Anzeichen von Verrat Ausschau.
Der Klikiss-Roboter überragte die Menschen, aber er gab keine Feindseligkeit zu erkennen, als er den abgeflachten geometrischen Kopf drehte und die für die Zerlegung bestimmten Instrumente scannte. Die mit mehreren Gelenken ausgestatteten Arme waren in den ellipsenförmigen Rückenschild zurückgezogen. »Sie haben nichts zu befürchten. Meine Verteidigungssysteme sind deaktiviert und ich bin zu voller Kooperation bereit.«
Man hüte sich vor jenen, die »Sie haben
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