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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Milliarden von Menschen auf zahllosen Welten. Und Dobro ist eine der schlimmsten.«
    Benn Stoner hob das Kinn und vollführte eine Geste, die das ganze Lager und die öde Landschaft jenseits davon einschloss. »Dobro ist alles, was wir haben, Nira Khali. Deine Phantasien können uns hier nicht helfen.«

42 ERSTDESIGNIERTER JORA’H
    Der Rettungsshuttle der Solaren Marine sank vom brennenden Himmel herab und näherte sich dem Zitadellenpalast von Hyrillka. Er erreichte ihn, als das zweite Kugelschiff angriff.
    Es setzte eine Waffe ein, die die Ildiraner bisher noch nicht kennen gelernt hatten: verheerende Kältewellen, sichtbar in Form von weißem Dunst, der alles gefrieren ließ, was er berührte. Die Kälte strich über Pflanzen und ließ dicke Reben bersten. Hyrillkas prächtiges, üppiges Grün erstarrte in Eis, zerbrach und starb.
    Und die beiden Kugelschiffe setzten ihre Angriffe fort.
    Jora’h griff nach dem dünnen Arm seines Sohnes, eilte mit ihm über den Hof und wich den Explosionen im Zitadellenpalast aus. Immer wieder gleißten Energiestrahlen vom Himmel, während die vier Kriegsschiffe der Solaren Marine ihr ganzes offensives Potenzial gegen die Hydroger einsetzten.
    »Was sollen wir tun?«, heulte Thor’h. »Warum hören die Fremden nicht auf zu schießen?«
    Jora’h hatte keine Antworten für ihn.
    Entsetzte Höflinge und Künstler eilten in den Banketträumen hin und her. Die drei Priester des Linsen-Geschlechts führten die Ildiraner nach draußen, damit sie nicht unter den Trümmern einstürzender Gebäude begraben wurden. Doch andere Männer und Frauen suchten genau dort Schutz. Kein Ort schien sicher zu sein. Die Hydroger hatten es nicht auf ein bestimmtes Ziel abgesehen. Ihre Zerstörungswut galt nicht nur der ildiranischen Stadt, sondern auch der Vegetation der unbewohnten Gebiete.
    »Hilfe!«, rief Thor’h, als ob ihn die Zitadelle selbst hören konnte. Er lief zu einem bunten Fenster und sein Vater riss ihn gerade noch rechtzeitig zurück – einen Moment später splitterten die Scheiben. Die Druckwelle einer Explosion schleuderte Glassplitter wie Geschosse durch den Raum. Jora’h zog seinen Sohn nach unten, während um sie herum scharfkantige Fragmente niedergingen. Thor’h tastete nach den vielen kleinen Schnittwunden im Gesicht und an den Armen, stellte fest, dass seine Prachtkleidung zerrissen war. »Wir müssen… meinen Onkel… finden«, stammelte er fassungslos. »Er w-weiß bestimmt, was wir tun müssen. Er wird uns alle retten.«
    »Nein, das wird er nicht«, erwiderte Jora’h. »Er kann es nicht. Adar Kori’nh wird uns evakuieren.« Und er muss all diese Leute zurücklassen…so viele…
    Am von Rauchwolken verhangenen Himmel wandten sich die ildiranischen Kriegsschiffe – jedes von ihnen beschädigt – erneut den Hydrogern zu, ohne eine Chance gegen sie zu haben. Die beiden Kugelraumer setzten ihren Flug ungerührt fort, schickten dem Planeten Tod und Verderben. Energiestrahlen fauchten, Explosionen krachten.
    »Ich muss dich schützen, Thor’h. Du bist der nächste Erstdesignierte. Und ich werde bald zum… Weisen Imperator.« Jora’h wusste, dass sein Vater den Angriff auf Hyrillka durch das Thism mitverfolgte. Schock und Schmerz mochten Cyroc’hs Zustand sogar noch verschlimmern, ihm schneller den Tod bringen. »Wir müssen das Kampfgebiet irgendwie verlassen.«
    Die vielen Rauchwolken verdunkelten den Himmel und in der Zitadelle leuchteten tausende von Lampen auf, schufen einen künstlichen Tag.
    Jora’h fand seinen Bruder Rusa’h auf dem offenen Platz, unter den rankenbewachsenen Bögen. Der pausbäckige Hyrillka-Designierte hob die Arme und winkte. »Wir dürfen nicht in Panik geraten! Bitte bringen Sie sich in Sicherheit.«
    »Wo?«, rief eine Tänzerin. »Wo sind wir sicher?«
    Rusa’h schob seine Darsteller fort vom Feuer und den Explosionen. Seine Vergnügungsgefährtinnen suchten bei ihm Schutz, ihre lieblichen Gesichter voller Tränen, Ruß und Blut. »Eilt zu den Blubberbecken«, sagte er, obwohl er selbst Mitleid erweckend hilflos wirkte. »Dort gibt es Schutz. Hoffe ich.« Die Frauen liefen los und vertrauten seinem Rat, aber Rusa’h schien nicht so sicher zu sein.
    Beide Kugelschiffe glitten über die Landschaft. Eins feuerte mit blauen Energieblitzen auf die fruchtbaren Nialia-Felder, das andere setzte Kältewellen ein. Kurz darauf änderte die zweite Kugel den Kurs und beschrieb einen Bogen, ohne auf das Feuer der ildiranischen Kriegsschiffe zu

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