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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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Der Donner holte ihn nun ein und rollte über die kahle Hügelkuppe hinweg, auf der Sri stand. Sie sah zu, wie das schlanke kleine Shuttle
etwas unterhalb ihres Standorts in den Fjord geflogen kam. Seine doppelten Staustrahltriebwerke röhrten im Turbomodus. Seine Oberseite war schwarz und die Unterseite weiß, wie die Schwertwale, die Sri in ihrem Biom ausgesetzt hatte. An den Spitzen seiner Stummelflügel blinkten Lichter. Die Schwanzflosse wurde von der grünen Flagge Großbrasiliens geziert. Als es auf der Landeplattform außerhalb der Forschungseinrichtung aufsetzte, rief Sri ihren Sekretär an und sagte ihm, dass er sie abholen solle. Wenige Minuten später stieg hinter dem fernen Haus ein kleiner Helikopter auf.
     
    Die Uakti bohrte sich in einer steilen Kurve über dem Weddellmeer in den Himmel. In achtzig Kilometern Höhe, am Rand zum Weltraum, zündete ihr Fusionstriebwerk, und Sri, Yamil Cho und der Pilot des Shuttles wurden in ihre Liegen gedrückt, während das Schiff auf Fluchtgeschwindigkeit beschleunigte.
    Der Pilot war ein junger Mann namens Cash Baker. Er gehörte zu dem Geschwader Kampfflieger, die Sri vor einem Jahr mit neurologischen Erweiterungen ausgestattet hatte. Sie fragte ihn, wie er mit den Modifikationen klarkäme, und er antwortete, dass alles wunderbar funktioniere. Er befand sich auf dem Rückweg nach Athena, nachdem er sich mit ein paar Ingenieuren getroffen hatte, die die letzten Phasen der Umrüstung eines Frachters überwachten, der in ein Trägerschiff für die J-2-Einmannjäger umgewandelt wurde. Sri schnitt ihm das Wort ab, als er die Eigenschaften des Trägers zu loben begann, und sagte ihm, dass sie den Rest der Reise schlafen wolle.
    Die Fähigkeit, jederzeit einschlafen zu können, war auf eine geringfügige Genmanipulation zurückzuführen, die sie in ihrer Jugendzeit an sich selbst vorgenommen hatte. Yamil
Cho hatte sie ebenfalls damit ausgestattet. Sie schliefen nebeneinander auf ihren Liegen, während die Uakti mit atemberaubender Geschwindigkeit dreihundertachtzigtausend Kilometer zurücklegte, und wachten beinahe im selben Moment auf. Sie waren in eine Umlaufbahn um den Mond eingeschwenkt und ließen gerade die dunkle, verwüstete Seite hinter sich, während vor ihnen die Erde aufging. Der Pilot schwatzte mit der Verkehrsleitzentrale. Kurz darauf legte er eine perfekte Landung auf einem der Landefelder nördlich der niedrigen Zelte und Kuppeln von Athena hin.
    Ein Raupenkettenfahrzeug beförderte Sri und Yamil Cho an Feldern voller Vakuumorganismen vorbei zu der alten Forschungsstation, wo Sri in die Lehre gegangen war. Eine Kette niedriger Gebäude, die mit Staub und Gestein bedeckt waren und nun als Tarnung für die Einrichtung dienten, die sich in der Erde darunter befand. Das Mondfahrzeug fuhr an einem Flugschiff und mehreren anderen Raupenkettenfahrzeugen vorbei in eine hell erleuchtete Garage. Nachdem die Außentür geschlossen und die Garage mit Luft gefüllt worden war, begleiteten zwei Frauen – schlanke, schwarzhaarige, eineiige Zwillinge, die rote eng anliegende Anzüge trugen – Sri und ihren Sekretär zu einem Expressaufzug, der zur ersten Ebene der Einrichtung hinabfuhr. Hier lebten die hyperintelligenten Schimpansen. So wie die Forschungsstation als Tarnung für diese Ebene diente, waren sie die Tarnung für die zweite Ebene, wo Oxbows wahres Geheimnis verborgen war.
    General Arvam Peixoto wartete im Konferenzraum auf Sri. Er stand neben dem breiten Bildfenster aus Panzerglas, das auf die grünen Lauben hinausging, in denen die hyperintelligenten Schimpansen untergebracht waren. Der Direktor der Einrichtung, der Sicherheitschef und der Leiter des Forschungs- und Entwicklungsteams waren ebenfalls anwesend,
flankiert von zwei weiteren schlanken Frauen in roten Anzügen. Sri fragte sich, wer sie geschaffen hatte.
    »Fünf«, sagte Arvam. Er trug einen grauen Fliegeranzug mit Reißverschlusstaschen, und sein langes weißes Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. In einem schwarzen Lederholster an seiner Hüfte steckte eine Pistole mit geriffeltem Stahlgriff. »Ist das zu fassen?«, fuhr er fort. »Fünf! Und sie haben sogar die Oberfläche erreicht.«
    »Ist einer von ihnen am Leben geblieben?«
    »Die zweite Batterie Sicherheitsanlagen hat sie allesamt erwischt. Aber es war verdammt knapp. Ihre Ungeheuer werden einfach viel zu schlau.«
    »Erzählen Sie mir, was geschehen ist«, sagte Sri.
    Arvam gab dem Direktor, Ernest Genlicht-Ho, ein

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