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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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Schiff der Pazifischen Gemeinschaft zu. Stattdessen war er ins Innere des Systems unterwegs, um den Saturn herum.
    Eines der Schiffe der Außenweltler, die in der Umgebung der Gaias Ruhm schwebten, schlich sich an Cash heran, als er näher kam – ein gedrungener Schlepper, der von der Spitze bis zum Heck mit Leuchtsprüchen bedeckt war. Er setzte mehrere Wellen winziger Drohnen ab, die sich quer über Cashs Flugbahn auffächerten und in zufälligen Abständen hartes weißes Licht und Störgeräusche abgaben. Cash war nicht in der Stimmung für Spielchen. Er raste an dem Feuerwerk vorbei, stellte den Jäger auf den Kopf und bremste mit äußerster Präzision ab. Mit etwas unter 0,1 Meter pro Sekunde glitt er unter der gewaltigen Wölbung der Hülle der Gaias Ruhm hindurch, bis er auf einer Höhe mit der Wiege war, die wie ein Schubfach in einer Leichenschauhalle ausgefahren war. Schließlich setzte er den Jäger darauf ab, indem er mehrmals kurz die Triebwerke zündete.

    Die beiden Geheimdienstagenten warteten im Hangar auf ihn, als er aus dem Flieger gestiegen war, und brachten ihn direkt in eine Kabine. Sie versicherten ihm, dass die Annektierung von Phoebe durch die Pazifische Gemeinschaft nichts am Status der Mission geändert hatte. Über den Transporter wollten oder konnten sie ihm jedoch nichts erzählen. Schwitzend und ungeduldig verbrachte Cash eine der längsten Stunden seines Lebens damit, Zeile für Zeile sein Flugprotokoll durchzugehen, während ihm der Beschleunigungsanzug auf der Haut kratzte. Nachdem die Auswertung vorbei war, ging er direkt in die Pilotenmesse.
    Luiz Schwarcz und Caetano Cavalcanti spielten dort Schach. Cash setzte sich neben sie und sagte: »Vielleicht könnt ihr mir ja etwas über diesen Transporter sagen, der gerade mit voller Geschwindigkeit davongeflogen ist? Habe ich etwa den Ausbruch des Krieges verpasst?«
    Luiz setzte einen Bauern ein Feld weiter und erwiderte: »Hast du es denn noch nicht gehört?«
    »Ich war unterwegs«, sagte Cash. »Ist euch das gar nicht aufgefallen?«
    »Es hat einen Zwischenfall gegeben«, sagte Caetano.
    »Auf Dione«, fügte Luiz hinzu. »Irgendetwas mit einem Diplomaten und dem Wissenschaftler, den er begleitet hat.«
    »Ein Haufen Schwachsinn«, sagte Caetano, während er das Schachbrett betrachtete.
    »Die Außenweltler haben den Wissenschaftler umgebracht, der Diplomat konnte entkommen, und der Transporter soll ihn abholen«, sagte Luiz.
    »Ich dachte, wir könnten auf Dione nicht landen«, sagte Cash, »weil uns sonst der verrückte Bürgermeister mit seinem berühmten Verteidigungssystem den Garaus macht.«
    »Der Typ, der gerettet werden soll, ist auf der Flucht vor den Außenweltlern«, sagte Luiz. »Er kann Dione nur verlassen,
wenn ihn jemand abholt. An Bord des Transporters befindet sich ein Trupp Soldaten, falls es nach der Landung Schwierigkeiten geben sollte.«
    »Der Transporter fliegt ohne Verstärkung?«
    »Natürlich«, erwiderte Luiz. »Wir wollen die Außenweltler nicht mehr verärgern als unbedingt nötig. Bist du sicher, dass du das tun willst, C?«
    »Klar doch«, sagte Caetano und ließ den Springer los, den er gerade bewegt hatte.
    »Dann macht es dir bestimmt auch nichts aus, wenn ich das tue«, sagte Luiz, zog einen Turm über die linke Seite des Brettes und schlug damit einen Bauern.
    »Verdammt«, sagte Caetano.
    »Klingt nach einer schwierigen Mission«, sagte Cash.
    »Ja, es ist ziemlich haarig«, gab Luiz zu. »Bevor der Transporter landen kann, muss er den Mond mindestens einmal umrunden, um den Treffpunkt zu ermitteln und zu bestätigen. Und wenn die Außenweltler dann noch nicht auf ihn geschossen haben, werden sie es bestimmt versuchen, sobald er gelandet ist. Auf dem Rückweg wird er sicher ein paar hübsche Ausweichmanöver fliegen müssen.«
    »Wer steuert den Transporter?«
    »Colly.«
    »Dieser kleine Hurensohn«, sagte Cash. »Der hat mehr Glück als Verstand.«

› 4
    Macy aß gerade mit Newt zu Abend, als zwei Geister in den Speisesaal geschritten kamen. Ein Mann und eine Frau, beide weiß gekleidet, die Gesichter zu einem grimmigen, entschlossenen Ausdruck verzogen. Sie blickten sich an den Tischen um, die zwischen den Gruppen von Grünpflanzen verteilt waren. Dann berührte die Frau den Mann am Arm und deutete auf Macy. Newt wollte aufstehen, als die beiden durch den Saal auf sie zukamen, aber Macy sagte ihm, dass er sitzen bleiben und die ganze Sache ihr überlassen sollte.
    »Wenn sie dich wegen

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