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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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diesem Schiff nerven wollen, das auf Phoebe gelandet ist, dann sag ihnen, dass sie sich zum Teufel scheren sollen«, murrte Newt.
    »Weißt du was? Ich höre mir erst einmal an, was sie zu sagen haben, und dann entscheide ich, was ich tun will«, sagte Macy, verärgert über seine Einmischung.
    Die beiden Geister blieben neben dem Tisch stehen. »Macy Minnot«, sagte der Mann, »wir sind hier, um Sie wegen des Mordes an unserer Freundin und Kollegin Janejean Blanquet und Oberst Angel Garcia zu verhaften. Erheben Sie sich. Sie kommen mit uns.«
    »Sie machen wohl Witze?«, sagte Macy.
    Sie war viel zu überrascht, um ängstlich oder wütend zu sein. Aber Newt funkelte den Mann zornig an.
    »Mit welcher Begründung?«, fragte er. »Und noch wichtiger: Mit welcher Befugnis?«
    »Mit der Befugnis, die uns vom Bürgermeister von Paris zur Verteidigung von Dione und dem restlichen Saturnsystem übertragen wurde«, erwiderte die Frau.

    »Und was die Begründung angeht«, sagte der Mann und hob die Stimme, damit alle im Speisesaal ihn hören konnten. »Janejean wurde dem Tod überantwortet, nachdem ihr bei einem brutalen Übergriff der Schädel eingeschlagen wurde. Und Oberst Garcia wurde tot in seinem Zimmer aufgefunden, ebenfalls brutal ermordet. Der Diplomat Loc Ifrahim ist aus dem Habitat geflohen. Wir glauben, dass Macy Minnot ihm Beihilfe zum Mord geleistet hat. Sie muss mit uns kommen, damit wir sie verhören können.«
    »Wenn Loc Ifrahim diese Menschen umgebracht hat«, sagte Macy so ruhig, wie es ihr möglich war, »dann hoffe ich, dass er dafür bestraft wird. Das können Sie mir glauben. Aber Sie begehen einen großen Fehler, wenn Sie nur wegen meiner Herkunft annehmen, dass ich irgendetwas mit der Sache zu tun hatte.«
    »Ich bin den ganzen Tag über bei ihr gewesen«, sagte Newt und stand auf. »Und ich kann mindestens zwanzig Leute auftreiben, die von sich dasselbe behaupten können.«
    Die Frau griff hinter ihren Rücken, zog mit einer fließenden Bewegung einen Taser hervor und schoss auf ihn. Von Zuckungen und Krämpfen geschüttelt ging er augenblicklich zu Boden. Der Mann holte eine Pistole hervor, hob sie über seinen Kopf und schoss ein Stück aus der Decke heraus. Der Schuss hallte laut und hart im Saal wider. Die Menschen suchten Deckung oder saßen vor Schreck wie erstarrt da, während eine Staubwolke über sie hinwegrollte.
    »Sie können freiwillig mit uns kommen, oder wir schlagen Sie nieder und tragen Sie hinaus«, sagte der Mann zu Macy. »Es ist Ihre Entscheidung.«
     
    Die beiden Geister schoben Macy aus dem Speisesaal, die spiralförmige Rampe des Habitats hinauf und durch den Tunnel hinaus zum Bahnhof, wo ein Schienenfahrzeug bereits
auf sie wartete. An einem Ende der Kabine des Fahrzeugs lagen vier Druckanzüge am Boden, neben einem länglichen Gegenstand, der in einen Schlafkokon gewickelt war. Macy nahm an, dass es die Leiche von Janejean Blanquet war. Am anderen Ende der Kabine war ein Teil der Bodenabdeckung entfernt worden, und aus dem Loch führte ein Kabel zu einer Lesetafel, die auf dem Schoß einer Frau ruhte, die daneben saß. Sie war ebenfalls ein Geist und wie ihre Freunde ganz in Weiß gekleidet. Sie hatte goldene Augen, und ihr langes Haar war matt aluminiumfarben. Als Macy in die Kabine befördert wurde, drückte die Frau einen Knopf auf ihrer Tafel, die Türen schlossen sich, und das Schienenfahrzeug verließ den Bahnhof und fuhr in die nackte Mondlandschaft hinaus.
    Macy setzte sich auf eines der niedrigen Kissen, und der Mann ließ sich vor ihr nieder. »Wir werden Sie nicht umbringen. Sie werden in Paris einen fairen Prozess erhalten, auch wenn Sie es nicht verdient haben. Sie und Loc Ifrahim.«
    »Haben Sie ihn ebenfalls gefangen genommen?«
    »Ein paar meiner Freunde haben ihn entdeckt. Wir sind auf dem Weg zu ihm, um ihn aufzulesen.«
    »Deshalb fährt dieses Fahrzeug wohl auch nach Osten, weg von Paris.«
    Der Mann lächelte und enthüllte dabei gleichmäßige schwarze Kauleisten anstelle von Zähnen. »Keine Sorge. Wir werden schon noch dort ankommen.«
    »Nicht wenn meine Freunde uns vorher einholen.«
    »Sie und Ihre Freunde sind lebende Fossilien. Sie sind die Vergangenheit, von der wir uns befreien wollen«, erwiderte der Mann.
    »Sagen Sie mir: War es Ihre Idee, mich zu entführen, oder Marisa Bassis?«

    »War es Ihre Idee, die arme Janejean umzubringen, oder Loc Ifrahims?«, gab der Mann zurück.
    Macy erwiderte seinen harten Blick, sah jedoch keinen Sinn

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