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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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werden wir sie auch besiegen. Wenn wir erst einmal ein oder zwei feindliche Städte angegriffen und gezeigt haben, wozu wir in der Lage sind, wird der Rest kapitulieren, ganz gleich, was wir ihnen für Bedingungen stellen.«
    »Wenn dieses Ding sein Ziel erreicht«, sagte Luiz, »wird es keine Rolle mehr spielen, wer dafür verantwortlich war. Es wird Krieg geben. Jeder, der kämpfen will, wird sofort seine Geschütze auffahren. Für Ihre Dominotheorie wird dann keine Zeit mehr bleiben.«
    »Es wird sein Ziel nicht erreichen, weil wir es daran hindern werden. Alles andere können Sie vergessen, Mister.«
    »Gestatten Sie, dass ich einen weiteren Einwand vorbringe, Oberst?«, fragte Luiz.
    »Reden Sie kein dummes Zeug, Schwarcz«, erwiderte Vera. »Sie wissen, dass Sie alles zu mir sagen können, solange Sie keine aufrührerischen Reden schwingen. So gut gelaunt, wie ich gerade bin, dürfen Sie sogar meine Mutter beleidigen.«
    »Könnte es nicht sein, dass die Außenweltler eine ganze Reihe von Geschossen auf die Basis auf Phoebe abgefeuert und uns nur über dieses hier Bescheid gesagt haben?«
    »Das ist möglich«, sagte Vera. »Aber bis jetzt hat Phoebe noch nichts anderes geortet und wir auch nicht. Die Spekulationen sollten wir lieber der taktischen Mannschaft überlassen, Schwarcz. Die übernehmen das Denken und wir die Ausführung. Sie sollten sich lieber ein Beispiel an Baker und mir nehmen. Sind Sie noch wach, Baker?«
    »Jawohl, Ma’am«, erwiderte Cash.
    »Ach, Quatsch. Sie haben doch schon wieder von diesem Mädchen geträumt, das Sie zu Hause zurückgelassen haben. Nun, ich sage Ihnen, die ist längst über alle Berge, geht mit einem anderen Typen ins Bett und zeugt mit ihm eine Menge
Babys. Sie befinden sich hier auf einem der aufregendsten und wichtigsten Einsätze, die Sie jemals geflogen haben. Und Sie bleiben auf Draht, solange ich Ihnen nichts anderes befehle, ist das klar?«
    »Jawohl, Ma’am.«
    Aber es war schwierig, nicht mit den Gedanken abzuschweifen. Cashs Radar und die Mikrowellen- und optischen Sensoren tasteten so regelmäßig wie eine tickende Uhr den Raum vor ihm ab, doch fünfzigtausend Kilometer im Umkreis war außer den beiden anderen Jägern nichts zu sehen. Der Verkehr zwischen den Saturnmonden und das Geplapper des Kommunikationsnetzwerks der Außenweltler blieben hinter ihnen zurück, so entfernt wie das träge Summen eines Bienenstocks an einem Sommertag. So stürzte er durch den leeren Raum und hatte dabei nichts zu tun, außer hin und wieder die Systeme zu überprüfen und die Sterne zu betrachten, bis die taktische Mannschaft der Gaias Ruhm ihnen ein kleines, stark verschlüsseltes Datenpaket übermittelte, das eine detaillierte Beschreibung ihres Ziels enthielt.
    Die optische Ansicht sah nur wenig besser aus als die Bilder, die der General ihnen gezeigt hatte, aber auf den Radarscans war zu erkennen, dass der Eisbrocken eine annähernd ovale Form besaß, hundertzwanzig Meter lang war und dreißig Meter Durchmesser hatte. Senkrechte Rillen an seiner Seite deuteten darauf hin, dass er aus einer größeren Masse herausgeschnitten worden war. In einer Ausschachtung an seinem Ende befand sich ein chemischer Antrieb, der nur einmal gezündet werden konnte, und die taktische Mannschaft an Bord der Gaias Ruhm war der Meinung, dass an zwei den Radar reflektierenden Stellen zu beiden Seiten des Objekts ein Paar Lichtsegel befestigt gewesen sein könnten. Der Eisbrocken bezog den größten Teil seines Delta v vom Antrieb, während mit Laserstrahlen, die auf die Segel gerichtet
worden waren, letzte Kurskorrekturen nach dem Start durchgeführt wurden.
    »Erstaunlich, dass das niemand gesehen hat«, sagte Vera. »Mit dem Fusionsantrieb und den Lichtsegeln, die Gigawatt von Laserlicht reflektierten, hat das Ding sicher einen beeindruckenden Anblick geboten, als es losgeflogen ist.«
    »Ein winziger Lichtfleck in einem riesigen Ozean der Dunkelheit«, sagte Luiz. »Der Rauminhalt von Phoebes Umlaufbahn beträgt etwa eins Komma sieben mal zehn hoch einundzwanzig Kubikkilometer. Und dieses Ding kommt von viel weiter her.«
    Wenn es tatsächlich Lichtsegel gegeben hatte, dann waren sie längst verschwunden. Vermutlich waren sie abgeworfen worden, nachdem der Eisbrocken seine endgültige Geschwindigkeit erreicht hatte. Und bisher war die taktische Mannschaft noch nicht in der Lage gewesen, das Verteidigungssystem zu identifizieren, das die Rakete der Pazifischen Gemeinschaft abgeschossen

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