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Der stille Schrei der Toten

Der stille Schrei der Toten

Titel: Der stille Schrei der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Patiententermine?«
    Er nickte. »Ja, und bei den Kollegen in Paris gab es Komplikationen in einem Fall. Wir führen über unsere Patienten mehrmals in der Woche Gespräche.«
    »Betrachtest du mich jetzt als deine Patientin?«
    Er zögerte, was mich ein bisschen störte. Er nippte an seinem Drink und lehnte sich entspannt zurück. »Nein, wir stehen uns mittlerweile viel zu nahe, aber ich habe hervorragende Therapeuten in meinen Diensten, die ich dir empfehlen kann, sobald du dich dazu in der Lage fühlst.«
    »Kommt gar nicht in Frage. Ich unterhalte mich mit niemandem außer dir.«
    »Na ja, reden können wir immer miteinander.« Er grinste.
    »Klingt ja ziemlich unkompliziert.«
    »Ich bin in vielerlei Hinsicht unkompliziert.« Er nahm meine Hand und küsste sie, und ich schloss die Augen, als er sie umdrehte und mir einen Kuss auf die Handfläche drückte. Jedoch zog ich die Hand nicht weg, und er verschränkte seine Finger mit meinen.
    Ich musste es unbedingt wissen und sagte also: »Du hältst mich für verrückt, nicht wahr?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Meinst du wirklich, es könnte mir helfen, über alles zu sprechen? Nicht nur über diese speziellen Ereignisse, sondern auch darüber, was früher alles so war in meinem Leben?«
    »Hast du überhaupt je mit jemandem darüber gesprochen?«
    »Nein.«
    »Dann meine ich auf alle Fälle, dass es dir helfen würde.«
    »Muss ich mich dafür auf die Couch legen?«
    »Nein, wir können überall miteinander reden.«
    »Würdest du dich zu mir auf die Couch legen?«
    Ich machte Spaß, aber es war einfach ein gutes Gefühl, ihn wieder hier zu haben und hoffen zu können, die Platte in meinem Kopf, die dort seit Jahren pausenlos lief, zum Stillstand zu bringen.
    »So lange dir klar ist, dass du nicht meine Patientin bist.«
    »Und was bin ich?«
    »Momentan meine Geliebte.«
    »Momentan?«
    »So lange du willst. Ich war auf Wolke sieben nach der letzten Nacht.«
    »Wart erst mal, bis du mich besser kennst.«
    »Ich kenn dich schon jetzt ziemlich gut. Nur deine Vergangenheit ist mir noch unbekannt.«
    »Kann ich dir auch Fragen über dich stellen?«
    »Natürlich.«
    Ich setzte mich auf und machte für ihn auf dem Sofa Platz; Black stellte sein Glas beiseite und legte sich neben mich. Als er seinen Arm um mich legte, kuschelte ich mich an ihn heran wie schon am Abend zuvor.
    »Du duftest gut; nach der Seife in meinem Bad«, sagte er.
    »Weißt du was? Ich glaube, wir absolvieren alle Sitzungen in der Form wie jetzt, oder vielleicht sogar im Bett. Was meinst du?«
    »Klingt gut. Wie fangen wir denn an?«
    »Das überlass ich alles dir. Du bestimmst die Regeln. Wer stellt die erste Frage? Ich oder du?«
    Anstatt zu antworten, machte ich mich an den Knöpfen seines Hemds zu schaffen, und als es ganz offen war, strich ich mit der Hand über seine kräftigen Brustmuskeln. »Müssen wir uns nicht noch über dein Honorar unterhalten? Bud sagte, du nimmst für eine Stunde tausend Dollar.«
    »Ich sag dir eins, ich zahl dir tausend Dollar für jede Stunde, in der du so neben mir liegst und mich massierst. Ist das akzeptabel für dich?« Er drückte mir einen Kuss auf den Kopf, und ich fühlte mich schon beinahe wie im siebten Himmel. Irgendwas hatte dieser Typ, definitiv. Angetörnt hatte er mich ja schon immer, aber jetzt fand ich ihn nur noch scharf.
    Ich lächelte und sagte: »Einverstanden, machen wir weiter. Lass deinen Zauberkräften freien Lauf, Doktorchen, und reparier meine Seele.«
    »Wo wurdest du geboren?«
    »Großer Gott, du willst doch nicht allen Ernstes bei Adam und Eva anfangen, oder? So wie die Seelenklempner in den Filmen, die ich bis jetzt gesehen hab.«
    »Das nennt man realitätsnah.«
    Ich lächelte wieder und glitt mit den Fingern durch die Haare auf seiner Brust. Unmöglich, dass er ohne Fitnessstudio so einen Körper haben konnte. Ich fragte mich, woher er die Zeit dafür nahm. »In Dayton, Ohio. Du?«
    »Charity in New Orleans.«
    »In deinem Lebenslauf steht Kansas City.«
    »Das hab ich korrigiert, um mich von dem Namen Montenegro zu distanzieren.« Er küsste mich auf die Stirn und sagte: »Sieht so aus, als würde das die angenehmste Therapiesitzung, die ich je hatte.« Dann sagte er: »Ich habe einen älteren Bruder, den du schon kennengelernt hast, leider auf die schlimmste Art und Weise. Aber der krümmt dir garantiert kein Haar mehr, das garantier ich dir. Schwestern gibt’s keine.«
    Ich lächelte darüber, wusste aber, dass er mehr über

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