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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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noch nicht alles. Sie haben ihre Waffen mitgenommen.«
    Zimmermann stieß die Luft aus.
    »Verstehe«, sagte er. »Jetzt verstehe ich, was Hamilton meinte, als er sagte, ich würde noch mein blaues Wunder erleben.«
    »Ich fürchte, das werden wir alle«, sagte Buchanan.
    »Du glaubst, daß sie zurückkommen und uns überfallen wollen?«
    »Ich traue ihnen jetzt alles zu.«
    »Wer war es?«
    Buchanan zählte die Namen auf. Es war niemand darunter, der Zimmermanns besonderes Vertrauen besaß, aber trotzdem traf ihn die Nachricht hart.
    »Dann müssen wir uns wohl auf einiges gefaßt machen!«
    »Sieht ganz so aus.«
    Zimmermann preßte die Lippen zusammen.
    »Sollen sie kommen«, sagte er. »Sollen sie ruhig kommen! Sie sollen auch ihr blaues Wunder erleben! Wenn sie nicht dazulernen wollen, dann werde ich eben in ihrer Sprache zu ihnen reden, wenn sie keine andere verstehen!«
    »Gut«, sagte Buchanan, »reden wir nicht mehr darüber, aber bleiben wir wachsam. Wir sind ja schließlich nicht schutzlos!«
    Zimmermann berichtete ausführlich von seiner Unterredung mit Glanville. Anschließend besuchte er Bradley.
    Der General saß noch immer vor seinen Funkgeräten. Sie redeten eine Weile über alles mögliche, bis Bradley schließlich mit der Sprache herausrückte.
    »Es ist mir wirklich unangenehm, daß Hamilton Ihnen solche Schwierigkeiten macht«, sagte er bedächtig. »Glauben Sie mir, er hat mir gegenüber nie ein Wort verlauten lassen von dem, was er vorhatte. Das ist mir wirklich sehr peinlich, daß es ausgerechnet einer von meinen Leuten ist, der uns wieder Unruhe bringt!«
    »Ich weiß, daß Sie nichts dafür können!« Zimmermann bot dem General eine Zigarette an. »Wie ist denn die Stimmung bei Ihren Kollegen?«
    »Sie stehen ausnahmslos auf unserer Seite und verurteilen Hamiltons Verhalten.«
    Zimmermann war beruhigt; er hatte gefürchtet, daß Hamilton die anderen Männer beeinflußt haben könnte, wie er auch seine eigenen Leute beeinflußt hatte, den Lastwagen zu stehlen und mit ihm davonzugehen.
    »Hamilton ist ein alter Kommißkopf, Zimmermann. Er hat Ihnen nie vergessen können, daß Sie ihm die Schulterstücke abgerissen haben. Er konnte sich einfach nicht damit abfinden, daß er widerspruchslos zu gehorchen hatte; er, der es doch gewohnt war, Befehle zu erteilen. Gott sei Dank, er ist ein Einzelfall. Die anderen sind vernünftiger. Ich fürchte nur, das ist nur bei uns so. Ich glaube, es wird noch sehr lange dauern, bis die Menschen merken, daß zu einer neuen Situation auch ein anderes Verhalten gehört, daß man nicht einfach alles wie früher weiterlaufen lassen kann. Die Menschen sind Gewohnheitstiere, sagt man. Zimmermann, es dauert verdammt lange, bis sie ihre alten Gewohnheiten ablegen. Sie werden noch viel Arbeit haben. Sie werden noch viel Schwierigkeiten haben. Glauben Sie nur nicht, daß nun alles vorbei ist; es fängt erst an.«
    Zimmermann nickte. Genau das war es, worüber er oft nachdachte.
    »Es hilft nichts«, sagte er, »wir dürfen uns eben nicht entmutigen lassen. Wenn wir unser Ziel aus den Augen verlieren, ist alles verloren. Wir müssen versuchen, das Beste zu machen – in der kurzen Zeit, die wir haben.«
    Zimmermann verließ Bradley mit dem Gefühl, daß er sich auf diesen Mann verlassen konnte. Während er zu Janet Kirchherrs Haus ging, dachte er daran, daß er diesen Mann nie kennengelernt hätte, wenn er bei einer sturen Lösung geblieben wäre; wenn er sich nicht mit Bradley auseinandergesetzt hätte, als er ihn und seine Leute in dem Bunker aufgestöbert hatte. Bradley und seine Leute waren innerhalb kurzer Zeit zu wichtigen Mitarbeitern in Jackville geworden. Bis auf Hamilton. Zimmermann ermahnte sich, den Fall Hamilton nicht allzu negativ zu werten. So etwas würde immer wieder vorkommen, er wußte das. Nicht jeder war imstande, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Richards hatte es auch nicht gekonnt. Bemerkenswert schien ihm nur, daß es dabei durchaus nicht nur auf die Intelligenz des einzelnen ankam; er hätte Dutzende von Fällen nennen können, wo die Leute Bradley oder Hamilton intellektuell unterlegen waren. Nein, auf Intelligenz kam es nicht an. Zunächst mußte der gute Wille da sein. Und wenn der nicht reichte, wenn die Leute merkten, daß sie Schwierigkeiten hatten, daß sie unzufrieden wurden, dann mußten sie so ehrlich sein und sich fragen, warum sie das waren. Meistens lag es dann an der Bequemlichkeit oder ähnlichem. Es waren schon oft Leute zu

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