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Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Und sie stehen Schlange, was der Hure einen einträglichen Abend bescheren dürfte“, sagte er. „Und jetzt, kleine Lady, weißt du, warum deine Mama dich ermahnt hat, niemals eine Einladung zu einem Maskenball anzunehmen. Schon gar nicht, wenn die berüchtigte, um nicht zu sagen wollüstige Lady Fortesque die Gastgeberin ist.“
    Regina hob den Kopf, wehrte sich gegen den skurrilen Drang, sich noch einmal umzudrehen, denn sie hatte etwas gesehen, von dem sie dachte, dass es unmöglich wahr sein konnte. „Ich vermute allerdings stark, dass sie es mir vor allem verbieten würde, weil ich sonst meinen eigenen Vater in der Schlange stehen sehen würde. Bitte, hier kann ich nicht bleiben.“
    Robin Goodfellow wich nicht von der Stelle, als sie versuchte, ihn fortzuzerren. „Dein Vater? Wer von ihnen ist es? Nein, schon gut. Lass mich raten. Du willst nicht, dass ich zu den Männern hinübergehe, ihm auf die Schulter klopfe und ihn um Hilfe bitte. Das könnte peinlich werden.“
    Reginas Unterlippe zitterte, und sie wusste, dass sie entweder lachen oder einen schweren hysterischen Anfall bekommen würde. Sie war im Begriff, den Verstand zu verlieren. „Bitte!“
    „Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Aber immerhin gehe ich nicht davon aus, dass du gleich in Ohnmacht fällst, oder? Ich würde dich ja zurück zu deiner Zofe bringen, aber ich brauche dich, um deine Freundin zu identifizieren, falls wir sie aufstöbern.“
    „Ich weiß“, sagte Regina und fragte sich, ob sie bei der Suche überhaupt von Nutzen sein konnte, da sie sich weigerte, den Blick höher als über die Schuhspitzen der anderen Gäste zu heben. „Aber bitte lassen Sie mich nicht allein.“
    Er nahm wieder ihre Hand. „Ich lass dich nicht allein“, sagte er, und sie glaubte ihm.
    Eine halbe Stunde später kehrten sie nach einer manchmal peinlichen, wenn auch merkwürdig lehrreichen Durchsuchung des Gartens mit einem smaragdgrünen Seidendomino und den Resten einer Halbmaske, der ein paar von den grünen Glassteinen fehlten, in das Vorzimmer zurück.
    Regina konnte kaum einen Fuß vor den anderen setzen. Sie hatten die Teile – lieber Himmel, Robin Goodfellow hatte das, was sie gefunden hatten, als Beweisstück bezeichnet! – im hintersten Winkel des Gartens gefunden, bei einem Tor zu einer Gasse, und er hatte angemerkt, dass einiges an der Stelle auf einen kleinen Kampf hinwies.
    So oder so, Miranda war jedenfalls fort.
    Regina ließ sich neben der entsetzten Doris Ann in einen Sessel fallen, barg das maskierte Gesicht in den Händen und gab sich endlich der Verzweiflung hin.
    Ihre Cousine war fort. Verschwunden. Vom Erdboden verschluckt. Entführt.
    „Bleib hier“, befahl Robin Goodfellow ihr, legte ihr die Hand auf die Schulter und wartete, bis sie mit einem Nicken bestätigen konnte, dass sie ihn verstanden hatte. „Ich nehme diesen Domino und die Maske mit und zeige sie den Dienstboten. Irgendwer muss sich doch erinnern, deine Freundin früher am Abend gesehen zu haben. Vielleicht entsinnt derjenige sich auch, mit wem sie zu dem Zeitpunkt zusammen war.“
    „Miss Regina?“
    Regina hob den Kopf und schob behutsam die Maske so weit hoch, dass sie sich die nassen Wangen abwischen konnte. „Wir finden sie, Doris Ann.“
    „Ja, Miss. Aber wenn nicht?“
    Angesichts dieser Frage sank Regina in sich zusammen.
    Sie würde es ihrer Mutter beichten müssen, die dann weinen und wieder auf Großmutter Hackett verweisen würde. Ihr Vater würde schäumen vor Wut, weil sie womöglich seinen Traum von ihrer Verheiratung mit einem Adligen zerstört hatte. Sie würden es Tante Claire und Onkel Seth sagen müssen. Sie würden fassungslos und entsetzt sein.
    Und alle würden ihr die Schuld geben.
    Nicht, dass eine solche Nebensächlichkeit wichtig war. Wichtig war, dass Miranda fort war, Gott allein wusste, wo und warum.
    Regina hob einen grünen Glasstein auf, der ihr in den Schoß gefallen war.
    Sie ballte die Finger um den Stein zur Faust, schloss die Augen und begann zu beten.
    „Regina?“
    Sie hob den Blick, als sie ihren Namen hörte, und runzelte die Stirn, bis ihr einfiel, dass Robin Goodfellow es gehört haben musste, als Doris Ann sie so genannt hatte. Hastig kam sie auf die Füße. „Haben Sie etwas erfahren?“
    „Ein bisschen. Wir müssen jetzt gehen.“
    „Gehen? Aber ich kann nicht fort. Wenn Miranda nun zurückkommt? Dann muss ich hier sein.“
    „Sie kommt nicht zurück.“ Er bedeutete Doris Ann, mitzukommen, und führte

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