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Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Deine Herrin und ich flirten. Stimmt’s, Regina?“
    „Ganz sicher nicht! Und Sie dürfen mich nicht Regina nennen, genauso wenig, wie ich weiterhin Mr Robin Goodfellow zu Ihnen sagen werde. Was für ein lächerlicher Name!“
    Er kreuzte die Hände auf der Brust, als wäre er tödlich verletzt. „Du verunglimpfst meinen Namen? Meine nicht gerade als heilig zu bezeichnende Mutter wäre sicherlich am Boden zerstört, denn sie liebt ihn so.“
    Regina wusste nicht, ob sie dem Mann glauben konnte, selbst wenn er gesagt hätte, der Himmel wäre blau. „Ach, sie hat ihn nicht geliebt. Ich meine, sie liebt ihn nicht. Grinsen Sie nicht so! Sie sind ein unmöglicher Mensch.“
    „Ja, ich weiß. Nun gut, du darfst mich Mr Blackthorn nennen. Robin Goodfellow Blackthorn.“
    Regina spürte, wie die Glut ihr heiß in die Wangen stieg. „Dann haben Sie nicht gelogen?“
    „Nein, nicht unbedingt. Und wenn du mir jetzt auch den Gefallen tun würdest?“
    „Gefallen … Ach so. Ich bin Regina Hackett. Meine Cousine ist Lady Miranda Burnham, die Tochter des Viscount Ranscome und Enkelin des Earl of Mentmore.“
    „Lieber Himmel, so viel? Und trotzdem fehlt uns noch eine wichtige Information. Nein, zwei. Wohin soll ich den Kutscher anweisen zu fahren, hm?“
    Darüber hatte Regina nachgedacht. Ihre Mutter war zu dieser späten Nachtstunde zu nichts mehr zu gebrauchen, und mit etwas Glück würde sie sich am Morgen nach dem Aufstehen einreden lassen, dass sie Regina und Miranda an diesem Abend doch begleitet hatte. Sie wäre zuversichtlicher gewesen, wenn sie ein paar Zitronenschnittchen in ihrem Pompadour gehabt hätte, doch sie würde ihre Mutter überzeugen können, dass sie sie bereits verspeist hatte. Regina war nicht stolz auf all dies oder darauf, dass sie das Problem ihrer Mutter so schamlos ausnutzte, doch die Lage war verzweifelt, und entsprechend waren verzweifelte Maßnahmen angebracht.
    „Während der Saison wohne ich am Berkeley Square, doch dort liefern wir meine Mutter ab und setzen dann unseren Weg ohne sie fort, da die arme Frau aufgrund der schrecklichen Ereignisse völlig außer sich ist und sich mit einer hohen Dosis Laudanum zu Bett begeben muss. Wir fahren dann geradewegs zum Domizil meines Großvaters am Cavendish Square Nummer dreiundzwanzig, wo wir Mirandas Eltern den Sachverhalt erklären. Mein Großvater hält sich zu meiner großen Erleichterung auf dem Lande auf und pflegt seine Gicht, also werden wir entweder Tante Claire oder Onkel Seth antreffen oder, wenn wir großes Pech haben, beide. Was ist die andere wichtige Information?“
    „Ich weiß nicht recht. Ich versuche immer noch, mich durch all diese Namen und Titel hindurchzuarbeiten. Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein, und du hast meine Frage bereits beantwortet. Deine Mutter hat dich und deine Cousine heute Abend begleitet? Ich freue mich darauf zu hören, wie du sie dazu überredest, deine Lüge mitzutragen.“
    Regina warf hastig einen Blick auf Doris Ann, die in die hohle Hand hustete. „Das ist mein Problem, Mr Blackthorn, und ich habe es im Griff. Geben Sie jetzt bitte Ihrem Kutscher entsprechende Anweisungen, denn ich möchte möglichst schnell am Cavendish Square sein und hören, was Sie auf dem Ball erfahren und mir bislang noch nicht mitgeteilt haben.“
    „Das ist eine Geschichte, die nicht erzählt werden dürfte, nicht einmal am Cavendish Square, doch wenn du ein paar kleine Modifizierungen gestattest und den Mund hältst, außer an den richtigen Stellen ein-, zweimal kummervoll zu schluchzen, möchte ich sie doch höchstens einmal erzählen.“
    „Ich bin voller Kummer! Ich bin verzweifelt.“
    „Du kannst es gut verbergen.“
    „Ich bin gewohnt … Würden Sie Ihrem Kutscher endlich die Adresse meines Onkels geben?“
    Er sah sie einen Moment lang merkwürdig an, bevor er sich über Doris Ann hinweglehnte, eine kleine Klappe öffnete und die Adresse am Cavendish Square nannte.
    Regina dachte an ihre Tante, die ihre einzige Tochter vergötterte. „Ist es so furchtbar? Sie wissen, wer Miranda verschleppt hat?“
    „Wenn ich wüsste, wer es ist, Miss Hackett, dann hätte ich dich meinem Kutscher anvertraut und nach Hause geschickt ohne Rücksicht auf deine Probleme mit deinen oder Mirandas Eltern, wenn sie erfahren, dass ihr den Maskenball besucht habt. Doch ich habe, glaube ich, nur ein mögliches Warum in Erfahrung gebracht, wodurch die Frage nach dem Wo keine Rolle mehr spielen dürfte.“
    Vorstellungen, die

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