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Der Tag, als das Ufo-Pony in unseren Garten krachte

Der Tag, als das Ufo-Pony in unseren Garten krachte

Titel: Der Tag, als das Ufo-Pony in unseren Garten krachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Müller
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intelligentes Leben sucht, Kathi feststellt, dass ihr von Lichtgeschwindigkeit schlecht wird und ein altes Pony weise Worte spricht, die noch nicht jeder versteht.
     
    Als Annabell Ringelbloom am nächsten Morgen in den Garten trat, stand das Pony brav in dem provisorischen Stall. Kathi hatte aus Wäscheleine und allerlei Gartenwerkzeugen eine Umzäunung gebastelt, indem sie Besenstiele, Rechen, Laubharke und Schaufel verkehrt herum in den Boden gesteckt hatte. Es sah ein bisschen wackelig aus, aber Neila stand brav auf dem Rasen und kaute – Beton. Vom Springbrunnen war bald nichts mehr übrig.
    „Wieso frisst sie kein Gras?“, fragte Kathis Mutter besorgt und legte ein Bündel Heu vor dem Pony auf den Boden.
    „Sie kennt es nicht“, erklärte Kathi, die in aller Frühe wach geworden war und seitdem neben dem neuen Gartenbewohner kauerte.
    „Du liebe Zeit, so eine misshandelte Kreatur. Was Menschen nur mit Tieren machen!“
    „Nein, Mama“, beruhigte Kathi und gab weiter, was sie von Neila erfahren hatte. „Auf Gamma L gibt’s kein Gras. Das ist alles. Sie ernähren sich von Sand und Beton.“
    Kathis Mutter schüttelte den Kopf und sah zufrieden zu, wie sich Neila über das Heu hermachte. „Von Sand bekommen Pferde Kolik, mein Schatz. Das macht sie krank und du solltest das wissen. Ich muss mal mit deiner Reitlehrerin sprechen. Treibt eure Ufo-Geschichte nicht zu weit. Und was soll der Walkman da um den Hals bedeuten?“
    „Mama, das heißt MP3-Player. Und Neila benutzt ihn als Übersetzer für ihre Gedanken“, erklärte Kathi geduldig.
    „Ach so“, erwiderte Annabel Ringelbloom und ging ins Haus.
    „Ist sie vertrauenswürdig?“, fragte Neila.
    „Sie ist meine Mutter“, antwortete Kathi.
    „Dann sollte ich sie auch mal blitzstrahlen“, meinte Neila und ihre Augen begannen blau leuchtend das Haus abzuscannen.
    „Nein, nein, warte, das wird nicht nötig sein“, meinte Kathi. Was immer Neila mit „blitzstrahlen“ meinte, ihre Mutter war sehr empfindlich, was Strahlung jeder Art anging. Das würde sie bestimmt nicht gut finden.
    „Es tut nicht weh. Sie wird sich nicht erinnern. Ich bin ein ganz normales Pony und es gibt auch nichts, was Mats seinen Freunden erzählen müsste“, erklärte Neila.
    Bevor Kathi widersprechen konnte, leuchtete das komplette Reihenhaus einmal hellblau auf, gerade in dem Moment, als Mats herauskam.
    „Oh, was ist das denn“, fragte er und rieb sich die Augen, als hätte er Neila noch nie zuvor gesehen. „Ein Pony im Garten? Wo kommt das her? Wissen Mama und Papa davon? Da wirst du aber Ärger kriegen, Pappnase.“
    „Hör auf, mich so zu nennen“, protestierte Kathi. Ihr schwante, dass Mats Neila anscheinend durch diese Blitzstrahlerei tatsächlich vergessen hatte.
    „Pappe ist ein Werkstoff aus Papier, gepresste und mit Leim vermischte Holzteilchen“, schnarrte Neilas Stimme aus dem MP3-Player. „Ich verstehe den Zusammenhang nicht.“
    „He, das ist doch meiner, du Eule!“, beschwerte sich Mats gleich darauf. „Wieso hängt der diesem Pony um den Hals und was hast du da für beschränkte Dateien hochgeladen? Wenn du irgendwas gelöscht hast, dann … und wieso glitzert das Viech so? Hast du das mit irgendwelchem Mädchenkram eingepudert oder so?“
    „Oh, Neila“, wandte sich Kathi an das SternenPony. „Das nervt aber. Kannst du das nicht bitte rückgängig machen?“
    „Ich kann ihm das Wissen einscannen, das er braucht“, schepperte die Stimme aus dem kleinen Kasten.
    Neugierig kam Mats näher heran. „Alter, wie abgefahren ist das denn“, staunte er und sah direkt in das violette Leuchten aus Neilas Augen. Dann blinzelte er und fiel um.
    Kathi schluckte. „Das hat aber nicht wehgetan, oder?“, fragte sie mit schlechtem Gewissen.
    „Nicht schlimm. Manchmal ist es etwas viel Information auf einmal“, kommentierte das außerirdische Pony. „Können wir uns jetzt auf den Weg machen zu den höherentwickelten Lebewesen auf diesem Planeten?“
    „Na dann los. Lass uns zu deinem Reitverein gehen!“ Voller Tatendrang und als ob nichts gewesen wäre, rappelte Mats sich auf.
    „Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist“, wandte Kathi ein. Aber es blieb ihr nichts anderes übrig, als hinter Mats und Neila herzurennen. Denn die beiden waren schon die Einfahrt hinuntergetrabt und Neila legte ein ordentliches Tempo vor. In Rekordzeit hatten sie das Neubaugebiet hinter sich gelassen und liefen nebeneinander den Radweg entlang.

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