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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
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dann heiraten?“, fragte ich ihn hoffnungsvoll, und er lachte laut: „Worauf du dich verlassen kannst!“
    „Ich will eine schöne Feier und ein flauschiges weißes Kleid mit viel Spitze“, schmollte ich.
    „Bekommst du!“, erwiderte er mit einem liebevollen, amüsierten Lächeln. „Und Flitterwochen auf Bahamas oder wo auch immer du willst. Du bekommst alles, was du willst, Holly!“
    „Auch Babys?“, fragte ich l eise und hielt den Atem an.
    „So viele du willst“, sagte er und küsste mich wieder. Ich fragte mich insgeheim, ob ich wach war oder wieder träumte. Und dann läutete wieder diese komische Alarmglocke in meinem Kopf. War es nicht viel zu perfekt, um wahr zu sein? Irgendetwas machte mich sicher, dass, wenn alles so perfekt, gar tr aumhaft zu sein schien, immer, immer etwas Böses im Hintergrund lauerte, das mit der Perfektion nicht das Geringste zu tun hatte. Andererseits, beeilte ich mich, mich zu beruhigen, gab es einen plausiblen Grund dafür, dass es sich zwischen Ryan und mir so schnell entwickelte. Dass unsere Gefühle füreinander stetig wuchsen und mit jeder Stunde, jeder Minute stärker zu werden schienen. Es lag an der Extremsituation, in der wir uns befanden. Schließlich waren wir kein gewöhnliches Paar, das sich nach dem Feierabend in einer Bar begegnete und sich alle Zeit der Welt ließ, um sich besser kennen zu lernen. Ich war in Gefahr, ein zerbrechliches, armes Ding ohne Namen, und Ryan war mein Beschützer, mein Ritter in strahlender Rüstung, mein Schutzengel. Womöglich würde unsere Beziehung für immer von dieser Rollenverteilung geprägt sein, doch damit konnte ich gut leben. Träumte nicht jede Frau davon, eines Tages ihren Traumprinzen zu heiraten, der sie errettet, sie von all ihren Sorgen befreit und sie in sein Schloss mitnimmt? Sie liebt, sie beschützt und für sie sorgt, bis dass der Tod sie scheidet? Nein, es war nicht perfekt, es war lediglich so, dass wir uns den außergewöhnlichen Umständen, unter denen wir uns begegneten, automatisch anpassten. Wir besaßen nicht das Privileg, unsere Gefühle füreinander langsam zu entdecken und uns vorsichtig aneinander heranzutasten. Wir klammerten uns aneinander so fest und verzweifelt wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm, uns der Zerbrechlichkeit unseres Glücks schmerzlich bewusst.
    „Holly“, unterbrach seine Stimme mein Grübeln, und ich dankte ihm im Stillen dafür. Es nutzte nichts, sich zu viele Gedanken über die Dinge zu machen, die man sowieso nicht ändern konnte. Es war viel besser, sich von den Begebenheiten, die nun mal da waren, einfach treiben zu lassen, wie ein Fluss bei Hochwasser. Bis die Überschwemmung wieder vorbei war. „Holly, an was denkst du?“
    „Du hast mir immer noch nichts von gestern erzählt“, sagte ich und wunderte mich, wieso ich ihn nicht schon früher danach gefragt hatte. „Warum hat es so lange gedauert?“
    „Mills“, antwortete er einsilbig mit einem genervten Augenrollen. „Zum Glück hatte ich ein wasserdichtes Alibi. Trotzdem ließ er nichts unversucht, um mich solange festzuhalten, wie seine Machtpo sition es ihm in diesem Fall erlaubte. Nun musste er feststellen, dass er doch keine Macht über mich hat“, kicherte er gehässig. Es klang so eisig, dass es mir kalt den Rücken herunterfiel. Ryan bemerkte es sofort und bemühte sich um eine Erklärung: „Ich verachte diesen aufgeblasenen Mistkerl! Du hättest sehen sollen, wie er sich gestern aufgespielt hat, einfach nur erbärmlich. Und du hättest sein Gesicht sehen sollen, als er mich endlich entlassen musste! Es war so rot angelaufen, dass ich schon fast befürchtete, der Mann würde gleich einen Schlaganfall kriegen. Irgendwie hoffte ich es sogar“, gab er mit einem spitzbübischen Lächeln zu. „Nun, sieh mich nicht so schockiert an, Holly! Das wäre doch die perfekte Lösung. Wenn Mills von der Bildfläche verschwinden würde, hätten wir ein Problem weniger. Aber er ist nun mal fit und munter und so motiviert wie noch nie zuvor. Da müssen wir jetzt durch. Obwohl es mir jetzt schon davor graut, mich mit diesem Neandertaler noch länger abgeben zu müssen“, verzog er angewidert den Mund, und ich musste unwillkürlich schmunzeln.
    „Ryan, was war dein wasserdichtes Alibi?“, fragte ich neugierig. An der Art, wie er seinen Blick senkte und verlegen zu Boden sah, merkte ich, dass er es mir nicht verraten wollte, was meine Neugierde umso mehr ankurbelte. „Ryan? Ich habe dich etwas gefragt!“ Ich

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