Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
Vom Netzwerk:
wünsche ich mir, dass es nie aufhört.“
    „Das wünsche ich mir auch“, sagte er leise und ernst. „Aber ich glaube, dass es uns beiden gut tun würde, eine Pause einzulegen, bevor wir uns wieder unseren vorehelichen Aktivitäten widmen“, lachte er. „Das Objekt der oben genannten Aktivitäten ist nämlich schon ganz wund“, erklärte er beschämt. „Außerdem haben wir eine Menge zu erledigen, Holly!“
    „Lass mich mal raten, Schatz“, schmunzelte ich, du hast einen Plan, nicht wahr?“
    „Natürlich, habe ich einen Plan“, erwiderte er gekränkt, und ich fühlte mich schon wieder schuldig. Ich umarmte ihn mit meinen Armen und meinen Beinen und wiegte ihn in meinem Klammergriff, bis sein Atem wieder ruhig ging.
    „Ich vertraue dir“, flüsterte ich ihm ins Ohr, „ich schenke mich dir! Meinen Körper, meinen Geist, mein Leben, mein Schicksal gehören dir. Alles, was ich habe, und das ist, weiß Gott, nicht viel, gehört dir. Mach damit, was du willst, Gebieter!“
    Plötzlich sprang er hoch wie von einer Tarantel gestochen, und sah mich entgeistert an: „Wie hast du mich eben genannt?“ Ich blinzelte nur und fühlte mich völlig durcheinander. „Wieso hast du mich so genannt?“, hackte er nach und fixierte mich so intensiv mit seinem Blick, dass ich unwillkürlich die Augen senkte. Weil ich etwas in seinem Blick sah, das vorher nicht da war. Ich konnte dieses etwas nicht definieren, doch es beunruhigte mich. Verstörte mich. Ließ mich nach Luft schnappen und nach meiner Wasserflasche greifen. Er beobachtete jede meiner Bewegungen und wirkte dabei immer nachdenklicher. Plötzlich stand etwas zwischen uns. Wie ein dunkler Schatten, düster und bedrohlich.
    „Ich weiß nicht, aus welchem Grund ich dich so nannte, Ryan“, sagte ich endlich, um diese gespenstische Stille, die sich wie ein Leichentuch auf uns beide legte, zu verscheuchen.
    „Ich mag es nicht, wenn du mich so nennst“, sagte er kalt. „Tu es bitte nie wieder!“ Diese eigenartige Kälte in seiner Stimme, die so gar nicht zu Ryan passte, stach wie ein Messer in mein Herz. Ich leerte die Wasserflasche in einem Zug. Die angenehme Kühle, die sich daraufhin in meinem Rachen, meiner Kehle und meinem Magen verbreitete, wirkte ungemein beruhigend und tröstend. Auch Ryan schien sich wieder gefasst zu haben. „Es war die letzte“, stellte er fest. „Ich muss dich leider für ein paar Stunden allein lassen, Holly.“ Ich fing sofort an zu weinen. „Du musst keine Angst haben, mein Liebling!“, umarmte er mich, „ich fahre doch nur zum Einkaufen. Damit mein süßes Mädchen genug Wasser hat“, sagte er sanft und küsste mich sachte auf den Mund. „Ich kann meine kleine Holly doch nicht ohne Wasser lassen!“ Ich entspannte mich nach und nach.
    „Wie lange bleibst du fort?“, fragte ich mit einem Anflug von Panik.
    „Höchstens zwei-drei Stunden“, erwiderte er und streichelte mir dabei beruhigend über den nackten Rücken. „Ich fahre hin, kaufe ein und fahre sofort wieder zurück. Der nächste Lebensmittelladen befindet sich leider nicht gerade um die Ecke, das ist der Preis, den wir für diese herrliche Abgeschiedenheit zahlen müssen.“
    Ich sah ihm hilflos dabei zu, wie er sich anzog und fühlte mich schon einsam und verlassen, als er seine Jeans zuknöpfte. Als hätte er meine Gedanken gelesen, drehte er sich zu mir um und redete besänftigend auf mich ein: „Zwei bis drei Stunden, Holly, nicht länger!“
    „Versprichst du mir, dass du zurückkommst?“, fragte ich verzweifelt.
    „Holly. Was soll dieser Unsinn? Reiß dich endlich zusammen, Liebling!“
    Doch eine Frage brannte mir noch auf der Zunge: „Ryan? Liebst du mich noch?“
    „Natürlich liebe ich dich, was ist denn das für eine Frage?“, rief er empört.
    „Obwohl ich dich…“ Ich schluckte das Wort mühsam herunter, bevor es über meine Lippen kam, „so genannt habe, wie du es nicht magst?“
    „Mein Gott, Holly, das habe ich bereits vergessen!“, seufzte er, bevor er seine Jacke anzog und mein Herz immer schwerer wurde. Ich habe es versaut, dachte ich traurig. Er kommt nie wieder. Ich werde hier ganz allein sterben. Er kam langsam auf mich zu, legte sich zu mir ins Bett und hielt mich so lange fest, bis meine Tränen versiegten. Seine Lederjacke fühlte sich auf meiner nackten Haut unglaublich sexy an. „Das müssen wir uns für später aufheben“, flüsterte er mir ins Ohr, als er meine aufsteigende Erregung spürte. “Die Vorfreude ist die

Weitere Kostenlose Bücher