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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
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meinem Geschenk, das meine Mutter immer einige Wochen davor besorgte und es dann sorgfältig versteckte. Was ich fand, war diese Metallschachtel, die du heute ausgegraben hast. Mit dem Bild von Greg, das darin lag. Meine Mutter erwischte mich dabei, wie ich es anstarrte. Ich war noch ein Kind, dennoch war ich ziemlich reif für mein Alter, und der Hass, den ich für den Mann empfand, den ich für meinen Vater hielt, erreichte zu diesem Zeitpunkt seinen Höhepunkt. Also fasste meine Mutter die folgenschwere Entscheidung, mich in das Geheimnis meiner Abstammung einzuweihen. Dabei erlaubte sie sich eine gewisse künstlerische Freiheit, sie erzählte mir, dass mein leiblicher Vater ein berühmter Arzt sei, der für die Regierung arbeite, deswegen sei es ihm nicht möglich gewesen, sie zu heiraten. Doch er liebe mich und sei sehr stolz auf mich, seinen einzigen Sohn. Es war das größte und das schönste Geburtstagsgeschenk, das sie mir machen konnte! Es hatte mehrere Jahre gedauert, bis ich mich endlich getraut hatte, Kontakt zu Greg Grantham aufzunehmen. Im Gegensatz zu meiner Mutter erhielt ich sofort eine Antwort: Einen Drohbrief von seinen Anwälten. Warum ich trotzdem das Bild von diesem Mistkerl behalten hatte? Das weiß ich selbst nicht genau. Irgendwie brachte ich es nicht übers Herz, es wegzuwerfen, weil meine Mutter trotz allem daran hing. Das ist alles, Gail. Ich hoffe, ich konnte deine Fragen beantworten. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, ich bin müde.“ Ich zitterte am ganzen Körper und wünschte mir, ich hätte nie diese verdammte Schachtel ausgegraben. Ich spürte förmlich, wie der dünne, empfindliche Faden, der unsere Schicksale auf eine unerklärliche Weise miteinander verwoben hatte, immer schwächer wurde. Ich durfte nicht zulassen, dass er endgültig riss! Doch wie konnte ich diesen Schaden wiedergutmachen?
    „Ryan, Liebling, es tut mir so leid“, stammelte ich unbeholfen und wunderte mich, wie falsch meine dünne Stimme klang. Dabei meinte ich es ernst. Ich räusperte mich, bevor ich unsicher vorschlug: „Lass uns doch erst zu Abend essen! Danach können wir uns weiter unterhalten.“
    „Sei mir bitte nicht böse, Gail, aber der Hunger ist mir soeben vergangen“, erwiderte er kalt. So kalt, dass ich einen Schüttelfrost bekam. Ich hatte es vermasselt, nun gab es keine Hoffnung mehr für mich. Ich hatte den einzigen Menschen verjagt, dem etwas an mir lag. Das war’ s wohl. Herzlichen Glückwunsch, Gail! Ich hörte, wie Ryan ins Schlafzimmer ging und die Tür mit einem lauten Knall hinter sich schloss. Sollte es etwa das Ende sein? Nein, dachte ich mit einem plötzlich erwachten Elan, das lasse ich nicht zu! Mit der Zuversicht einer liebenden Frau eilte ich in die Nacht hinaus, ohne einen Gedanken an den kalten, peitschenden Wind zu verschwenden, der mich dafür bestrafte, was ich meinem Liebsten angetan hatte. Ich tappte im Dunklen, bis ich fand, wonach ich gesucht hatte. Danach ging ich wieder ins Haus und stellte mich an den Herd. Ich wusste, dass Ryan nicht schlief. Die köstlichen Gerüche würden ihn schon aus dem Schlafzimmer, in das er sich enttäuscht und beleidigt verkrochen hatte, herauslocken. Spätestens, wenn der Apfelkuchen fertig war. Auch die Zutaten für seinen außergewöhnlichen Salat hatte ich wieder gefunden, aufgesammelt, gewaschen und liebevoll verarbeitet. Ich deckte den Tisch und goss mir ein weiteres Glas Wein ein. Gib endlich auf, Ryan, dachte ich, ich weiß, dass du hungrig bist. Doch er blieb stur. Na gut, dann übernehme ich! Ich schlich mich in das Schlafzimmer, entledigte mich meiner Klamotten und schmiegte mich von hinten an Ryans vermeintlich schlafenden Körper. Seinen unregelmäßigen Atemzügen konnte ich ganz genau entnehmen, dass er wach war. Als auch noch sein Magen laut knurrte, musste ich mich schwer zusammenreißen, um ein Kichern zu unterdrücken. Ich ließ meine Hand langsam nach unten gleiten und stellte erfreut fest, dass er eine Erektion hatte. Du liebst mich nach wie vor, dachte ich, während ich sein angeschwollenes, wild pulsierendes Glied in die Hand nahm. Er stellte sich weiterhin schlafend, doch ich ließ mich nicht davon irritieren. Ich rutschte auf die andere Seite herüber und liebkoste ihn raffiniert mit meiner Zunge, bevor ich ihn fast vollständig in meinem Mund aufnahm und heftig daran saugte. Dabei gab ich ihm meine Haare in die Hand, damit er den Rhythmus selbst bestimmen konnte. Nun konnte er seinen Lustschrei

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