Der Tag an dem ich erwachte
nicht länger zurückhalten. Ich ließ ihn los und fragte: „Soll ich aufhören, Ryan?“
Er zog mich an den Haaren zu sich herunter und flehte: „Hör nicht au f, Holly, mach weiter!“ Ich tat wie mir geheißen, bis er sich heftig in meinen Mund ergoss. Ich trank seinen Saft gierig aus, bis auf den letzten Tropfen, während er laut meinen Namen schrie, wobei er zwischen Gail und Holly wechselte. Danach klammerte er sich an mir so fest wie ein Ertrinkender an seinen letzten Strohhalm, küsste mein Gesicht und meinen Körper ab, streichelte meine Haare und beteuerte mir immer wieder, wie sehr er mich liebte.
„Ich liebe dich noch viel mehr, Ryan“, flüsterte ich ihm ins Ohr, er erschauderte wohlig und erwiderte meine Liebkosungen. Ihr Männer seid so einfach zu händeln, dachte ich zufrieden und fühlte mich wieder sicher. Endlich war ich wieder die Herrin der Lage! „Bist du denn nicht hungrig, mein Liebling?“, schnurrte ich einschmeichelnd.
„Gail, du kleine Teufelin“, lachte er, nun wieder gut gelaunt, „das weißt du doch!“
„Dann komm endlich in die Küche!“, verlangte ich, „ich habe den halben Tag lang für dich gekocht!“ Ich blieb absichtlich nackt, band mir nur eine Schürze an, während ich das Essen für ihn servierte.
„Gail, würdest du dir etwas überziehen?“, bat er mich schließlich, „damit ich mich auf das Essen konzentrieren kann?“ Ich ging seiner Bitte nach und warf mir seinen Bademantel über. Seine flauschige Wärme tat mir so gut, dass auch ich kräftig zulangte.
„Nicht, dass du mir noch fett wirst!“, lachte Ryan belustigt, als ich eine Extraportion Apfelkuchen verdrückte.
„Ryan, ich habe etwas für dich“, sagte ich ernst und hielt die Metallschachtel hoch. Er wurde blass. Ich ging langsam auf ihn zu und streichelte seine Haare. „Du solltest sie nicht wieder vergraben, es ist deine Vergangenheit. Sobald ich wieder ausgehen kann, werde ich schöne Rahmen für die Bilder kaufen, und dann hängen wir sie auf. Außer einem Bild, das habe ich unter dem Baum gelassen.“ Er vergrub sein Gesicht in meinem Hals, bevor er mich innig auf den Mund küsste. In dieser Nacht schliefen wir eng aneinander geschmiegt ein, als wären wir zwei zusammengehörende Teile eines Puzzles. Die Harmonie war wieder hergestellt.
Am nächsten Morgen brachen Pedro und Maria nach England aus. Dieses Mal hatten sie auch alle nötigen Papiere dabei: gültige Reisepässe und einen Führerschein. Der gleiche Taxifahrer, der mich vor wenigen Tagen zu dem Hexenhäuschen brachte, holte uns ab und fuhr uns zum Flughafen. Als uns ein älteres Paar auf Spanisch ansprach, rutschte mir das Herz in die Hose, irgendwo zwischen meine falschen Fettpolster. Als Ryan in fließendem, akzentfreien Spanisch antwortete, atmete ich erleichtert auf, doch dann lächelte die Frau, die etwa in Marias Alter sein musste, mich freundlich an und sagte zu mir etwas, was ich nicht verstand. Ryan antwortete für mich, tätschelte beruhigend meine Schulter und erklärte in gebrochenem Englisch: „Meine Frau sehr müde, die ganze Nacht nicht geschlafen, so aufgeregt. Wir besuchen unseren Sohn.“ Die ältere Frau nickte verständnisvoll, schenkte mir ein strahlendes Lächeln, sagte noch etwas und wandte sich wieder ihrem Mann zu. Der Flug dauerte elf Stunden. Ich ließ mich von Ryan überreden und nahm eine starke Schlaftablette, die ich mit einer Flasche Wasser herunterspülte. Als er mich weckte, waren wir kurz vor der Landung. Mein Schädel fühlte sich unangenehm schwer an, fast wie bei einem schlimmen Kater. Als wir auf unsere Koffer warteten, verabschiedete sich das nette spanische Paar herzlich von uns, die Frau tätschelte mir aufmunternd die Wange, während Ryan eine Entschuldigung murmelte, vermutlich um meine Verschwiegenheit zu erklären. Wir nahmen uns ein Zimmer in einem Hotel, das nah am Flughafen lag, um uns von den Strapazen des Flugs zu erholen. Pedro bestellte uns ein Abendessen beim Zimmerservice, und, als es endlich kam, hängte er ein Schild an die Außenseite der Tür, auf dem „Bitte nicht stören!“ stand. Nachdem er sich vergewisserte, dass die Tür fest verschlossen war, entledigte er sich eilig seiner Maskierung und half mir dabei, mich wieder in Gail zu verwandeln. Völlig nackt und verschwitzt, fielen wir hungrig übereinander her, bevor wir genauso hungrig über das Essen herfielen. Danach badeten wir gemeinsam und tranken eine ganze Flasche eisgekühlten Champagner aus, die uns das
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