Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel
und Kim an Bord ebenfalls bei jenen Koordinaten zerstört worden war.
Zweitens: Es war Janeway gelungen, die Art des
Energiestrahls zu identifizieren, der die Zerstörung herbeigeführt hatte. Leider ließ er sich auf keine bekannten Waffen zurückführen. Nachfragen bei Neelix blieben erfolglos
– der Talaxianer konnte ihr in dieser Hinsicht nicht weiterhelfen.
Auch noch eine andere, wichtigere Frage blieb
unbeantwortet: Zu ihrem großen Bedauern entdeckte Janeway keinen Hinweis darauf, wohin das Schiff, das die Zerstörung angerichtet hatte, unterwegs war. Entsprechende Informationen hätten ihnen sicher dabei geholfen, mehr über das Schicksal der beiden vermißten Offiziere herauszufinden.
Janeway streckte sich und spürte Anspannung in Schultern und Rücken. Sie glaubte fest daran, daß sich irgendwo in der Datenflut ein Hinweis verbarg, und sie hielt an der
Entschlossenheit fest, ihn zu finden, ob mit oder ohne Neelix’
Hilfe…
Plötzlich fiel ihr etwas ein. Der Talaxianer war nicht die einzige Person an Bord, die aus dem Delta-Quadranten stammte. Jene Fremde… Wie hieß sie noch? Pacria.
Sie kam aus dem Raumbereich, durch den die Voyager gerade flog. Vermutlich kannte sie ihn besser als Neelix.
Außerdem hatte Janeway gehört, daß sich Pacria inzwischen nicht mehr in der Krankenstation befand, sondern in einem Gästequartier. Auf ihre Anfrage hin war ihr begrenzter Zugang zum Bordcomputer gewährt worden – es mußte ihr also recht gut gehen.
Gut genug, um einen Besucher zu empfangen, hoffte die Kommandantin.
Als die Wächter schließlich Essen brachten, war B’Elannas Appetit zurückgekehrt. Doch er verschwand sofort wieder, als sie sah, woraus die Mahlzeit bestand.
Es handelte sich um einen gelblichen Brei, der hier und dort fleischartige Klumpen enthielt. Der Fraß befand sich in einem großen Topf, den die Wächter hereinschoben. Er ähnelte einem der Behälter, die zum Erztransport dienten, aber er wies Räder auf und ließ sich dadurch leichter bewegen.
Die Gefangenen bekamen den Befehl, hintereinander
Aufstellung zu beziehen, und anschließend erhielt jeder einen Teller mit dem Brei. B’Elanna und Kim kehrten mit ihren Portionen in eine Ecke des Raums zurück.
Der Fähnrich schluckte, als er in seinen Teller blickte.
»Allmählich weiß ich Neelix’ Küche zu schätzen.«
»Ich ebenfalls«, pflichtete Torres ihm bei. »Er versteht es wenigstens, Ungenießbares zu tarnen.«
Kim sah sie an. »Ich dachte, Klingonen essen praktisch alles.«
Die Chefingenieurin schüttelte den Kopf. »Ich bin nur zur Hälfte Klingonin, erinnern Sie sich? Und die andere Hälfte ist sehr kritisch.«
Sie lächelte schief, als sie sich an die nicht besonders gelungene Überraschung des Talaxianers vor einigen wenigen Tagen erinnerte. Zum Glück hatte sie die Chance genutzt, sich bei ihm zu entschuldigen. Immerhin wußte sie nicht, ob sie ihn jemals wiedersah.
B’Elanna rief sich innerlich zur Ordnung. Sie durfte sich keinen fatalistischen Empfindungen hingeben, erneuerte statt dessen ihren Glauben daran, daß sie zurückkehren und erneut die ›Köstlichkeiten‹ des Talaxianers probieren würde.
Auch die anderen Gefangenen schien nicht viel von dem Essen zu halten. Das galt sogar für die Nograkh, deren kulinarische Bedürfnisse vermutlich damit befriedigt werden sollten.
Einige murrten, brachten Unzufriedenheit zum Ausdruck.
Natürlich stellte das kaum etwas Neues dar. Auch B’Elanna hatte ab und zu vor sich hin gebrummt.
Ein Gefangener beschwerte sich lauter als die anderen. Er hatte nur ein Auge, und zwar mitten in der Stirn, dort, wo sich bei einem Menschen die Nasenwurzel befand. Die Haut des Fremden war sehr dunkel und haarlos, soweit Torres das feststellen konnte. An seinem Hals bemerkte sie hellblaue Streifen.
Er überragte die anderen Gefangenen in seiner Nähe. Und nicht nur die. Er war sogar noch größer als der größte Nograkh. Noch während B’Elanna den Fremden beobachtete, drehte er den Kopf und blickte in ihre Richtung.
Nein, das stimmte nicht ganz. Seine Aufmerksamkeit galt nicht der Chefingenieurin, sondern dem Fähnrich an ihrer Seite.
»Auch das noch«, flüsterte sie.
Kim sah zu ihr auf. »Was ist los?«
Der Fremde kniff das eine Auge zusammen, und die Streifen an seinem Hals verfärbten sich, wurden dunkler. Er ließ seinen Teller auf den Boden fallen und stapfte durch den Raum – sein Ziel war ganz offensichtlich der Fähnrich.
»Wir bekommen
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